Milliardär Ackman spielt Doppel mit Jack Sock
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Profi-Debüt sorgt für Empörung:Milliardär Ackman spielt Doppel mit Jack Sock

Nach Profi-Debüt im Alter von 59 Jahren
Ex-Weltnummer 1 Roddick wirft Milliardär Bestechung vor

Einem Milliardären wird vorgeworfen, für eine Wildcard an einem Challenger-Turnier bezahlt zu haben. Die ehemaligen US-Tennis Stars Andy Roddick und Martina Navratilova äussern Kritik.
Publiziert: 12.07.2025 um 17:56 Uhr
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Milliardär Bill Ackman (l.) hat sein Debüt im Profi-Tennis gegeben.
Foto: Bloomberg via Getty Images

Darum gehts

  • Kontroverse um Milliardär Bill Ackmans Teilnahme an Profi-Tennisturnier in Newport
  • Ex-Profis kritisieren möglichen Kauf der Wildcard und Spielweise der Gegner
  • Ackman hat geschätztes Vermögen von 9,5 Milliarden Dollar laut Forbes
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo SteinerRedaktor Sport

«Das war der grösste Witz, den ich je im Profitennis gesehen habe», sagte die ehemalige Weltnummer eins Andy Roddick in seinem Podcast. Gemeint ist die Doppel-Partie von Rio-Olympiasieger Jack Sock (32) mit seinem Partner Bill Ackman (59) beim Challenger-Turnier in Newport (USA). Ein Tennis-Match der speziellen Sorte. 

Bill Ackman ist nämlich kein (ehemaliger) Profi, sondern ein superreicher Geschäftsmann (Forbes-Schätzung: 9,5 Milliarden Dollar Vermögen) mit Sympathien für Elon Musk und Donald Trump. Der CEO und Gründer des Hedgefonds «Pershing Square Capital Management» wird beschuldigt, sich den Auftritt beim Hall-of-Fame-Open erkauft zu haben.

«Bill Ackman, der ein grosser Tennisfan ist und die PTPA (Professional Tennis Players Association; von Djokovic gegründete Spielervereinigung, d. Red) finanziert, wollte ein Profiturnier spielen. Also gab es offensichtlich eine Gegenleistung», ist sich Roddick sicher. Auch die 18-fache Grand-Slam-Siegerin Martina Navratilova ist dieser Meinung. «Offenbar kann man sich eine Wildcard kaufen», schreibt sie auf X. 

«Ich hatte erstmals Lampenfieber»

Roddick ist auch über die Spielweise der Profis total sauer. «Es hat sich genau eine Person auf dem Platz Mühe gegeben. Wenn Sie mir nicht glauben, schauen Sie sich das Video an», schimpft der US-Open-Sieger von 2003 weiter. 

Ackman selbst hat eine eigene Sicht auf die Dinge. «Es war eine sehr demütigende Erfahrung, die einem noch mehr Respekt vor den Profis gibt, die vor Fans und laufenden Kameras ihr Geld verdienen», schreibt er auf X. Er habe keine Probleme vor Tausenden Leuten im Fernsehen zu sprechen, doch gestern habe ich zum ersten Mal wirklich Lampenfieber gespürt. Er gibt aber zu: «Die Konkurrenz hat sich eindeutig zurückgehalten. Das machte es noch schwieriger, da ich zu viel Zeit zum Nachdenken hatte.»

Sock spielte seit 2023 nicht mehr

Offiziell erhielt Jack Sock, der 2023 eigentlich zurückgetreten war und sich seither auf Pickleball konzentriert, eine Wildcard und wählte Ackman als Partner. Von einer gekauften Spielerlaubnis wollen die ATP und die Turnier-Organisatoren nichts wissen. Sie dementierten die Vorwürfe gegenüber CNN. Ackman selbst liess eine Anfrage von CNN unbeantwortet. Ebenso Jack Sock sowie die Gegner Bernard Tomic (32) und Omar Jasika (28).

Die beiden australischen Enfants terribles sorgten vor der zweiten Runde im Übrigen bereits für den nächste dubiosen Vorfall. Sie haben – bisher ohne Angabe eines Grunds – Forfait gegeben. Bernard Tomic spielt dafür beim ATP-250-Turnier in Los Cabos (Mex) in der Quali. Bernard Tomic sorgte schon für allerlei Skandale, Jasika war einst zwei Jahre wegen Kokainkonsum gesperrt. 

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