Darum gehts
- Schweiz steht im Davis Cup mit Rücken zur Wand
- Kym serviert stark, verpasst aber sieben Breakchancen gegen Suresh
- Vor 700 Zuschauern holt Indien überraschenden Sieg in Biel
Es sollte ein Auftakt nach Mass werden, doch Jérôme Kym (22, ATP 155) und Marc-Andrea Hüsler (29, ATP 222) stolpern gegen Aussenseiter Indien. Nach dem ersten Tag liegt die Schweiz überraschend 0:2 zurück. Kym serviert zu Beginn stark, neun Asse alleine im ersten Satz. Lange wirkt es, als habe der Aargauer die Partie im Griff. Doch Dhakshineswar Suresh (25, ATP 616) kontert, bringt seinen Service durch, während Kym seine Chancen liegenlässt. Sieben Breakmöglichkeiten hat der Schweizer insgesamt – keine nutzt er. Im Tie-Break gibt er nach 2:0-Führung die Kontrolle ab. «Mein Gegner war heute sehr, sehr gut», sagt Kym danach enttäuscht.
Im zweiten Satz dasselbe Bild: Kym dominiert die Aufschlaggames, wirkt aber im Return zu passiv. Beim Stand von 3:4 verliert er den Service zu null, Suresh verwertet den zweiten Matchball mit einem Ass. «Heute lief es unglücklich. Am Ende des Tages ist es ein Tennismatch und jedes Spiel beginnt bei null.»
Noch in New York spielte sich Kym an den US Open in die 3. Runde und auf Platz 155 der Welt. Nun steht er in Biel ratlos da. «Nach so einem Turnier in Amerika ist es wichtig, den Weg nicht zu verlieren. Ich nehme den Punktverlust auf meine Kappe», erklärt er. Kritische Worte, die zeigen: Der 22-Jährige weiss, dass er als Leader liefern müsste – gerade in Abwesenheit von Leandro Riedi.
Druck auf die Schweiz wächst
Rund 700 Zuschauer feuern Kym in der Bieler Arena zwar lautstark an, doch die Überraschung ist perfekt: Kym verliert, der Debütant aus Indien holt den Sieg. Für die Schweiz bedeutet dies ein frühes Zittern um den Verbleib in der World Group I. «Es kommt jetzt darauf an, wie wir die Sache angehen. Wir haben immer noch die Chance auf eine Sensation», sagt Kym kämpferisch.
Nach der zweiten Niederlage des Tages von Marc-Andrea Hüsler gegen Sumit Nagal (28, ATP 290) steht die Schweiz bereits mit dem Rücken zur Wand. «Ich habe am Anfang ziemlich mit der Nervosität gekämpft», gibt Hüsler zu. Am Samstag müssen Stricker und Co. liefern, sonst droht der Absturz in die Zweitklassigkeit.