Darum gehts
- Cédric Noger beendet seine Skikarriere
- 2022 verliert er kurz nach einer schweren Verletzung seinen Kader-Status
- Danach kämpft er auf eigene Rechnung um seine Karriere
Am 9. März 2019 fährt Marco Odermatt (27) beim Riesenslalom von Kranjska Gora (Sln) als Dritter erstmals aufs Weltcuppodest. Drei Zehntel hinter ihm wird Teamkollege Cédric Noger (32) Vierter.
Der Verlauf der Karrieren der beiden Schweizer hätte danach nicht unterschiedlicher sein können. Während Odermatt immer besser und besser wird, kann Noger nie an diesen Exploit anknüpfen.
Nun verkündet der Wiler das Ende seiner Karriere. «Nögi out», schreibt er in seiner Instagram-Story. Drei Tage vor seinem 33. Geburtstag macht er Schluss. In einem Video, das Episoden seiner Karriere zeigt, begründet er den Entscheid.
«Mein Leben lang ist es mir leichter gefallen zu kämpfen, als aufzugeben», sagt Noger. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, um sich vom Profisport zu verabschieden. Denn in den letzten Jahren seien Rückschläge nicht mehr Antrieb gewesen, um besser zu werden, «sondern haben sich angefühlt wie schwere Bremsklötze. Nach einem Erfolg war die Erleichterung deutlich grösser als die Freude.»
Feuer brennt nicht mehr
Auch wenn ihm der Schritt schwerfällt und es sich für Noger wie Aufgeben anfühlt, ist er an den Punkt gekommen, um Tschüss zu sagen. Das innere Feuer, das nötig ist, um an die Grenze zu gehen, brennt nicht mehr. «Aber ich kann mit Stolz sagen, dass ich mein Herz auf der Piste gelassen und mein Leben dem Sport gewidmet habe», so Noger.
Im Weltcup kommt er auf 28 Rennen. Im März 2022 zieht er sich im Training eine Unterschenkelfraktur des Schien- und Wadenbeins zu, verliert nur Wochen später seinen Kader-Status bei Swiss-Ski. Und denkt trotzdem nicht ans Aufgeben. Er kämpft auf eigene Rechnung weiter, arbeitet zuletzt an einer Hotelrezeption oder verkauft Adventskalender, um sich seine Karriere zu finanzieren. Eine Karriere, die nun vorbei ist.
Sport soll aber weiter eine wichtige Rolle spielen. Noger will Trainer werden und setzt sich die Teilnahme am Ötztaler Radmarathon 2026 als Ziel. Am Ende des Videos sieht man ihn auf dem Fussballplatz. «Falls ein Klub noch einen Goalie braucht, ist das mein Bewerbungsvideo», meint Noger.