Spitzenpaarungen am Solothurner Kantonalschwingfest
Es geht wieder rund im Sägemehl. Am 4. Mai 2025 wird in Grenchen geschwungen – und die Spitzenpaarungen versprechen gute, packende Duelle. Gast-Eidgenosse Remo Käser gibt nach einem schwierigen Jahr sein Comeback und trifft gleich im ersten Gang auf den einheimischen Sinisha Lüscher. Der zweifache Eidgenosse Nick Alpiger misst sich derweil mit Lars Voggensperger.
Die Spitzenpaarungen sind:
- Nick Alpiger – Lars Voggensperger
- Sinisha Lüscher – Remo Käser
- Adrian Odermatt – Patrick Räbmatter
- Marius Frank – Andreas Döbeli
- Jonas Odermatt – Oliver Herrmann
- Kaj Hügli – Jonas Glutz
Luzerner Schwing-Talent verpasst Saisonstart
Marc Lustenberger (22) gehört zu den grössten Zukunftshoffnungen der Innerschweiz. Im vergangenen Jahr wurde er auf dem Stoos Dritter. Sein grosses Ziel ist der Eidgenössische Kranz Ende August in Mollis GL. Auf dem Weg dorthin musste Lustenberger nun einen weiteren Rückschlag verkraften. Der Zimmermann verpasst den Start in die Kranzfestsaison.
Eine Schulterverletzung zwingt ihn zu einer Pause. «Meine Teilnahme am Zuger Kantonalen muss ich schweren Herzens absagen», sagt er gegenüber Blick. Die Verletzung zog sich Lustenberger am Ballenbergschwinget zu. Im ersten Gang gegen den Eidgenossen Kilian von Weissenfluh fiel der 20-fache Kranzgewinner auf seine linke Schulter. «Am Abend hatte ich starke Schmerzen.» Abklärungen ergaben eine Prellung des Gelenks.
Die Ärzte verordneten ihm ein Sägemehl-Verbot von mindestens zwei Wochen. Es war nicht der einzige Zwischenfall, der seine Saisonvorbereitung störte. Anfang Februar zog sich Lustenberger eine Schlüsselbeinverletzung zu. Dann bremsten ihn Grippesymptome wochenlang aus. Zurück im Sägemehl also der nächste Rückschlag. «Ich bin ungeduldig und will so schnell wie möglich wieder auf den Schwingplatz.»
Die Vergangenheit habe ihn aber gelehrt, auf seinen Körper zu hören. «Ich will ihm die nötige Ruhe geben.» Er ist zuversichtlich, dass er am übernächsten Wochenende am Schwyzer Kantonalen in die Saison einsteigen kann.
Schwing-Talent (15) überrascht Berner Routinier
Eine Woche vor dem Start der Kranzfestsaison testeten mehrere Königs-Favoriten ihren Formstand. Die beiden Berner Aushängeschilder Adrian Walther und Fabian Staudenmann traten beim Wislisau-Schwinget in Rüschegg BE an. Gleich sieben Berner Eidgenossen kämpften um den Festsieg. Am Ende reichte Walther ein Gestellter im Schlussgang gegen Michael Ledermann zum Sieg. Die beiden duellierten sich bereits im vierten Gang. Auch dort endete der Kampf ohne Resultat.
Nicht wie gewünscht auf Touren kam die Nummer eins im Bernbiet. Fabian Staudenmann stellte gegen Teilverbandskranzer Jan Wittwer. Später fand er auch gegen Matthias Aeschbacher kein Erfolgsrezept. Da die Saison für die Berner erst Ende Mai beginnt, bleibt noch genügend Zeit, um in Topform zu kommen.
Für die grösste Überraschung in Rüschegg sorgte ein Südwestschweizer. Der erst 15-jährige Noé Girard besiegte den Routinier und Teilverbandskranzer Lukas Renfer – mit der Maximalnote! Eine Sensation. Girard machte erstmals im vergangenen Herbst auf sich aufmerksam. Der Fribourger gewann den Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag im Jahrgang 2009. Nun gelang ihm sein bisher grösster Sieg bei den Aktiven.
Feiern darf auch Damian Ott. Der Eidgenosse triumphierte beim Toggenburger Verbandsfest in Bazenheid SG. Bei seinem ersten Schwingfest in diesem Jahr gewann der gelernte Zimmermann fünf Kämpfe. Nur im ersten Gang gegen Eidgenosse Lars Voggensberger musste er sich mit einem Gestellten begnügen. Im Schlussgang wurde Ott seiner Favoritenrolle gegen Christian Bernold gerecht. Beim Eschenberg-Schwinget in Winterthur siegte Eidgenosse Samir Leuppi. Das Regionalschwingfest in Givisiez entschied Eidgenosse Benjamin Gapany für sich. Im Schlussgang bodigte er Lario Kramer.
Verletzung zwingt Eidgenossen zu Pause
Mitte März hat Roger Rychen (33) voller Vorfreude seine Saisonplanung bekanntgegeben. Nun wird sie, noch bevor kommendes Wochenende die Kranzfest-Saison beginnt, über den Haufen geworfen. «Leider muss ich aufgrund einer Verletzung eine kleine Zwangspause einlegen und verzichte daher auf die Teilnahme der kommenden Schwingfeste», schreibt er auf Instagram. Details zur Verletzung verrät er nicht.
Eigentlich hätte er an diesem Sonntag am Eschenberg-Schwinget in Winterthur teilnehmen wollen. Dieses findet nun ohne den Glarner Eidgenossen statt. Der nächste Einsatz ist erst für den 25. Mai beim St. Galler Kantonalen geplant – Rychens Worten ist zu entnehmen, dass wohl auch dieses ohne ihn über die Bühne gehen wird.
Trotz Rückschlag bleibt Rychen zuversichtlich. «Ich bin aber positiv gestimmt, dass ich bald in die Freiluftsaison starten kann», schliesst er sein Statement ab.