Hier haut Schwander sensationell König Stucki um
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Aarberg tobt:Hier haut Schwander sensationell König Stucki um

Schwingerkönig Forrer gibt Kampfrichter recht
Darum sorgte Stuckis Einzug in den Schlussgang für Streit und Ärger

Kilian Wenger triumphiert zwei Wochen nach dem Brünig auch am Berner Kantonalen. Die Geschichte des Tages wird aber von Christian Stucki und Severin Schwander geschrieben.
Publiziert: 09.08.2021 um 11:15 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2021 um 20:21 Uhr
Schwingerkönig Christian Stucki gelingt am Berner Kantonalen mit dem Sieg gegen den Luzerner Gast Joel Wicki der perfekte Start. Im Gegensatz zum Eidgenössichen Schlussgang in Zug macht Stucki den Entlebucher diesmal diskussionslos platt.
Foto: Sven Thomann
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Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Es ist der komplette Wahnsinn, der beim Berner Kantonalen in Aarberg Regie führt. Völlig verrückt ist vor allem die Tatsache, dass Publikumsliebling Christian Stucki nach vier grandiosen Gängen im fünften Akt plötzlich zum Buhmann wird.

Der Reihe nach. Stucki demonstriert im Anschwingen gegen Joel Wicki in eindrücklicher Manier, dass er die Schwinger-Krone zu Recht trägt. Genau wie im Schlussgang von Zug besiegt er den Entlebucher platt. Danach lässt der 150-Kilo-Gigant auch dem Eidgenossen Michael Wiget und dem Toggenburger Weissen-stein-Champion Damian Ott keinen Stich. Doch nach Stuckis Pflichtsieg gegen Lorenz Berger, ereignet sich eine der grössten Sensationen in der jüngeren Schwinggeschichte. Der König wird von Severin Schwander, der bis dato gerade Mal acht Kränze auf dem Konto hat, im Sägemehl vergraben! Der 2,02 Meter lange Metzger aus Riggisberg liegt damit punktgleich mit Stucki hinter Kilian Wenger an zweiter Stelle.

Für SRF-Co-Kommentar Matthias Sempach (35, König 2013) steht in diesem Moment fest, «dass Schwander aufgrund der gewonnenen Direktbegegnung für den Schlussgang den Vorzug erhalten sollte». Doch das Einteilungskomitee lässt nicht Schwander, sondern Stucki im finalen Kampf gegen Wenger antreten.

«Skandal» – «Riesenbschiss»

Dieser Entscheid löst vor allem in den sozialen Medien heftige Kommentare aus. Von «Skandal», «Sauerei» und «Riesenbschiss» ist dort die Rede.

Es gibt aber auch Experten, die den Herren in der Einteilung in diesem Fall recht geben. Nöldi Forrer (43, Schwingerkönig 2001) gehört dazu. «Stucki hat insgesamt das klar bessere Notenblatt, Schwander hat vor seinem grossen Sieg mit Thomas Sempach lediglich einen Eidgenossen gestellt. Zudem gilt das ungeschriebene Gesetz, dass bei Punktgleichheit immer der amtierende Schwingerkönig den Vorzug erhält.» Schliesslich kann auch Sempach die Entscheidung des Kampfgerichts nachvollziehen: «Stucki hat die Schlussgang-Teilnahme verdient, weil er vor allem mit seinem Sieg gegen Wicki ein absolutes Highlight geliefert hat.»

Am Ende des Tages jubelt in Aarberg trotzdem ein anderer Berner. Stucki schafft im Schlussgang gegen Wenger nur ein Remis. Und dieses Unentschieden verhilft dem König von 2010 zum 23. Kranzfestsieg.

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