Rund 90 Kilometer beträgt die Strecke, welche die Spezialtransporter für den ESAF-Muni Max am Donnerstagabend bewältigen müssen. In 32 LKW-Fahrten wird die 182 Tonnen schwere Holzfigur von Mollis GL nach Erstfeld UR gebracht.
Neun davon sind Spezialfahrten, bei welchen die 3,80 Meter breiten Lastwagen aufgrund ihrer Grösse den Umweg über die Autobahn nach Zürich nehmen müssen und von der Polizei begleitet werden. Dies ist bei Fahrzeugen mit einer Breite von mehr als dreieinhalb Meter Pflicht.
Der Umzug des inoffiziellen Wahrzeichens des ESAF 2025 in Mollis ist kein einfaches Unterfangen.
«Viel Begeisterung und Empathie»
Ende August wurde klar, dass der Holz-Gigant nach seinem Abbau am Eidgenössischen in Mollis im Kanton Uri wieder aufgebaut wird. Aus den Kantonen Glarus, St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Graubünden, Uri und Schwyz seien insgesamt sechs Angebote eingegangen. Dabei hat Uri laut den Verantwortlichen den Zuschlag erhalten wegen des «überzeugenden und breit abgestützten Nutzungskonzepts, der hohen Verbindlichkeit, der raschen Umsetzbarkeit sowie einer klaren Zielverfolgung», wie es heisst.
Dieser Zuschlag freut unter anderem die Firma Zgraggen Transporte aus Schattdorf UR, die den Transport der 182 Tonnen Holz zusammen mit der Firma Wipfli aus Flüelen UR übernehmen darf: «Natürlich ist das eine Ehre. Ich war selbst am ESAF auf der Tribüne. Da ist sowohl für den Sport auch als für das Holzhandwerk sehr viel Empathie und Begeisterung vorhanden», sagt Elias Zgraggen (31), Geschäftsführer der Zgraggen Transporte.
Herausforderung Axenstrasse
Anfang Woche begannen Holzbauarbeiter in Mollis mit dem Abbau des 21 Meter hohen, fast 10 Meter breiten und 36 Meter langen Holzstiers. Am Donnerstagmorgen war vom eindrücklichen Holzkoloss nicht mehr viel übrig.
Die Einzelteile wurden den ganzen Tag hindurch mit den Lastwagen auf einen Abstellplatz beim Nordportal des Gotthard-Basis-Tunnels gebracht. Pro Fahrt waren jeweils bis zu fünf LKW zusammen unterwegs. Kurz vor Mitternacht traf der letzte Spezialtransporter inklusive Polizeibegleitung in Erstfeld UR ein.
Vor allem die Bewältigung der kurvigen Axenstrasse nach Brunnen SZ ist mit den Riesenfahrzeugen nicht ganz einfach. «Hier braucht es sehr gute und erfahrene Lenker. Unsere Lastwagenfahrer sind sich solche Transporte aber gewohnt», erklärt Zgraggen. Der ganze Transport sei laut dem Geschäftsführer reibungsfrei und zufriedenstellend abgelaufen.
Winterschlaf für Muni Max?
Mit seinem Umzug hat das Holztier einen neuen Namen erhalten. Muni Max heisst jetzt «Max der Uristier». Bis man diesen bewundern kann, wird es jedoch noch eine Weile dauern. Geplant ist, dass «Max der Uristier» auf dem Nätschen oberhalb von Andermatt als Touristenattraktion aufgebaut wird.
Für die neuste Attraktion von Andermatt hat Uri 1,85 Millionen Franken bezahlt, die Baubewilligung für den Standort auf dem Nätschen ist jedoch noch hängig. Die Verantwortlichen rechnen mit Einsprachen, weshalb noch unklar ist, wann der Wiederaufbau startet. Je nach Dauer der Verfahren werden die 182 Tonnen Holz auf dem Abstellplatz in Erstfeld überwintern und «Max der Uristier» wird vielleicht erst im Frühjahr 2026 zu bewundern sein.