Darum gehts
Die Katze ist aus dem Sack. Seit dem frühen Mittwochabend sind die Spitzenpaarungen des Eidgenössischen Schwingfests in Mollis GL bekannt. Hier gibts die wichtigsten Infos zu den Duellen.
Joel Wicki (ISV) – Michael Moser (BKS)
Joel Wicki (28) trifft als König auf einen Nicht-Eidgenossen – etwas, dass es laut einem ungeschriebenen Schwinggesetz nicht geben sollte. Und doch kommts in Mollis dazu. Der Titelverteidiger greift mit dem dreifachen Saisonsieger Michael Moser (20) zusammen. Diese Affiche hat es bisher viermal gegeben. Zweimal hiess der Sieger Wicki, zweimal stellten die beiden. Zuletzt vor einem Monat auf dem Brünig. Verstecken muss sich Moser nicht. Er hat in dieser Saison mehrfach bewiesen, dass er sich vor niemanden fürchtet – zwölf seiner 22 Duelle mit einem Eidgenossen hat er gewonnen. Ob er dem Druck standhält und ausgerechnet auf der grösstmöglichen Bühne den ersten Sieg gegen Wicki schafft, wird sich zeigen.
Fabian Staudenmann (BKS) – Samuel Giger (NOS)
Fabian Staudenmann (25) und Samuel Giger (27) haben in dieser Saison jeweils fünf Kranzfeste gewonnen – so viele wie keiner der Konkurrenten. Aufeinandergetroffen sind sie aber kein einziges Mal. Von ihren letzten Duellen erinnern sich die meisten Schwing-Fans wohl vor allem an das im ersten Gang des Unspunnen-Schwinget 2023. Damals machte der spätere Festsieger Giger mit dem Berner kurzen Prozess. Nur rund 20 Sekunden brauchte er, um ihn ins Sägemehl zu betten. Seither gab es drei weitere Duelle. 2024 stellten sie auf der Schwägalp und am Berner Kantonalen, ehe es bei letzterem im Schlussgang zum Wiedersehen kam. Staudenmann setzte sich durch – sein bisher einziger Sieg gegen Giger. Die Bilanz insgesamt: Acht Duelle, drei Siege Giger, vier Gestellte und ein Sieg Staudenmann. Die beiden können schon am frühen Samstagmorgen für Spektakel sorgen. Deswegen ist für Schwinger-Boss Stefan Strebel klar gewesen: «Ich will den Gang noch einmal sehen.» Denn: «Wenn einer der beiden gewinnt, kann das ESAF losgehen. Das kann Auswirkungen auf das ganze Fest haben.»
Adrian Walther (BKS) – Damian Ott (NOS)
Diese Affiche hat Seltenheitswert. Denn das Duell der beiden Riesen – Adrian Walther (24) ist mit seinen 2 Metern um drei Zentimeter grösser als Damian Ott (25) – hat es erst zweimal gegeben. Vor zwei Jahren stellten die beiden auf dem Brünig, davor konnte Ott den Berner 2021 am Schwarzsee bezwingen. Auch in Sachen Saisonsiege hat der Ostschweizer die Nase vorne. Er triumphierte dreimal, zuletzt etwa am Nordwestschweizer, während Walther auf einen Festsieg kommt. Beide sind im Stand stark, können sich auch am Boden wehren. Dort hat Ott eine Spezialwaffe: den Münger-Murks.
Pirmin Reichmuth (ISV) – Werner Schlegel (NOS)
Pirmin Reichmuth (29) hat immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen. Deswegen hat er in diesem Jahr nur sechs Kranzfeste bestritten. Er kommt ausgeruht ans ESAF, stand letztmals Ende Juli auf dem Brünig im Einsatz. Auch Werner Schlegel (22) hatte in dieser Saison mit einer Verletzung zu kämpfen. Wegen einer Fuss-OP konnte er sein erstes von vier Kranzfesten erst Ende Juni bestreiten – und feierte bei seinem Comeback am Nordostschweizer den Festsieg. Ihr bisher einziges Duell ist schon eine Weile her. Auf der Rigi setzte sich Schlegel 2023 im ersten Gang gegen den späteren Festsieger durch. Nun bekommt Reichmuth endlich die Chance zur Revanche.
Armon Orlik (NOS) – Matthias Aeschbacher (BKS)
Armon Orlik (30) und Matthias Aeschbacher (33) kennen das Gefühl, den Königstitel knapp zu verpassen. Orlik verlor 2016 den Schlussgang gegen Matthias Glarner nach 13:30 Minuten, Aeschbacher wurde vor drei Jahren nach 12:42 Minuten von Joel Wicki aufs Kreuz gelegt. Nun stehen sie sich zum zweiten Mal bei einem eidgenössischen Anlass gegenüber. Letztes Jahr gab es das Duell am Jubiläumsfest – es endete wie zwei Weitere davor ohne Sieger. Die anderen dreimal gabs hingegen ein Resultat. Orlik setzte sich zweimal durch (2016 und 2024), Aeschbacher bodigte den Bündner 2023. Beide verfügen über viel Erfahrung und wissen, wie viel Risiko man zu Beginn eines zweitägigen Festes eingehen kann.
Romain Collaud (SWS) – Marcel Bieri (ISV)
Marcel Bieri (30) hat in dieser Saison das Schwyzer Kantonale gewonnen, daneben wurde er vom Pech verfolgt. Auf dem Stoos kassierte er im ersten Gang einen Schlag ins Gesicht. Mit blutender Nase war sein Fest frühzeitig vorbei. Ende Juni verletzt er sich am Oberschenkel – seither hat der Zuger kein Fest mehr bestritten. Sein Comeback gibt er gegen den Südwestschweizer Romain Collaud (23), der das Waadtländer Kantonale für sich entschieden hat. Es ist ein Wiedersehen nach langer Zeit. Vor vier Jahren standen sich die beiden zum bisher einzigen Mal gegenüber. Bieri setzte sich auf dem Stoos durch. Er kommt in den Spitzenpaarungen gut weg, es hätte auch noch andere Kaliber gegeben. Collaud wird für ihn ein guter Gradmesser sein, wie fit er nach der langen Verletzungspause ist.
Nick Alpiger (NWS) – Marcel Räbsamen (NOS)
Eigentlich hatte Stefan Strebel für Marcel Räbsamen (24) einen anderen Gegner vorgesehen – den er allerdings nicht verrät. Nach dessen Triumph auf der Schwägalp hat er sich umentschieden und ihn mit Nick Alpiger (28) zusammengebracht. Ein Gegner, an den Räbsamen keine guten Erinnerungen hat. Im Gegenteil. Sechs Duelle gab es, sechsmal landete er auf dem Rücken. Zuletzt Anfang Jahr am Berchtoldschwinget. Ob er diese Negativ-Serie endlich durchbrechen kann?
Curdin Orlik (BKS) – Samir Leuppi (NOS)
Erst zweimal standen sich Samir Leuppi (32) und Curdin Orlik (32) gegenüber: 2015 auf der Schwägalp und vor zwei Jahren am Unspunnen-Schwinget. Das Resultat war jeweils das Gleiche: ein Gestellter. Leuppi wurde am St. Galler Kantonalen Zweiter und am Glarner-Bündner Dritter, während Orlik sich mit dem Sieg am Bündner-Glarner einen Bubentraum erfüllte. Körperlich liegen die Vorteile vermeintlich bei Leuppi, er überragt seinen Gegner um sechs Zentimeter und bringt 27 Kilogramm mehr auf die Waage. Aber das hat im Schwingen nichts zu bedeuten. Gehen beide in die Offensive, kann es erstmals einen Sieger geben.
Lario Kramer (SWS) – Joel Strebel (NWS)
Nach einem Kreuzbandriss hat Joel Strebel (28) Mitte Juni sein Comeback gegeben – und zwei Wochen später beim Südwestschweizer triumphiert. Das zeigt, er ist auch nach langer Pause immer noch parat. Lario Kramer (27) hingegen musste nach drei Festsiegen zuletzt eine Enttäuschung verdauen. Auf der Schwägalp hat er den Kranz verpasst. Auch der Blick auf die Statistik gegen seinen Gegner gefällt ihm wohl nicht. Letztes Jahr hat er am Baselstädtischen gleich zweimal platt verloren, davor gabs nur 2021 ein Duell, welches gestellt endete. Damit ist auch Kramer einer, der gerne Revanche nehmen möchte. Stefan Strebel gibt ihm diese Chance, weil die beiden am Südwestschweizer nicht aufeinandergetroffen sind und er diese Paarung sehen möchte.
Domenic Schneider (NOS) – Bernhard Kämpf (BKS)
Die Affiche der beiden Routiniers Domenic Schneider (31) und Bernhard Kämpf (37) ist die ausgeglichenste unter den Spitzenpaarungen. Beide haben je einmal gewonnen, zweimal gabs einen Gestellten. Sie erleben nun ein kleines Déjà-vu. Denn schon letztes Jahr beim Jubiläumsschwingfest standen sie sich zum Auftakt gegenüber. Einen Sieger gab es nicht. Wie lange die beiden schon dabei sind, zeigt der Blick auf ihr erstes Aufeinandertreffen. Das fand 2016 statt – sie stellten am Berner Kantonalen. Am ESAF 2022 setzte sich Schneider durch, dafür gewann Kämpf im gleichen Jahr auf dem Brünig.
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