Startverzicht über 200 Meter
Wirft Schwimm-Star Noè Ponti so eine WM-Medaille weg?

Noè Ponti geht an der WM in Singapur neue Wege. Der Olympiafünfte von Paris erklärt seinen Verzicht auf den Start über 200 Meter Delfin.
Publiziert: 00:02 Uhr
|
Aktualisiert: vor 1 Minute
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/11
Noè Pontis Urschrei nachdem er am 14. Dezember 2024 in der Duna-Arena in Budapest WM-Gold auf der Kurzbahn gewonnen hat. In 47,71 Sekunden pulverisierte er seine eigene Bestmarke (zuvor 48,40) und schwamm Weltrekord.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Noè Ponti ist über 200 Meter Delfin Weltklasse
  • Trotzdem lässt er an der WM den Start sausen
  • Dafür will er über 50 m und 100 m Gold gewinnen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_421.JPG
Patrick MäderAutor Blick Sport

Als Noè Ponti im Sommer 2024 in Paris aus dem Becken stieg, in dem er gerade Olympia-Fünfter über 200 Meter Delfin geworden war, sagte er zu seinem Trainer Massimo Meloni: «Jetzt ist Schluss, ich schwimme nie mehr 200 Meter Delfin.»

Der Tessiner tat sich diese anstrengende Disziplin dann doch noch mal an – an den Vereinsmeisterschaften in Uster im April 2025. Da verbesserte er seinen Schweizer Rekord auf der Kurzbahn um 65 Hundertstel auf superschnelle 1:48,77.

Doch vielleicht war das tatsächlich der Schlusspunkt hinter Pontis 200-Meter-Delfin-Karriere. Obwohl er auch über diese Distanz an der Langbahn-WM, die vom 27. Juli bis am 3. August in Singapur stattfinden wird, zu den Medaillenanwärtern zählen würde, verzichtet der 24-Jährige auf einen Start. Wirft er damit leichtfertig eine Medaille weg?

Ponti erklärt den Verzicht

«Ich mag diese Strecke nicht so. Die 200 Meter rauben mir Kräfte, mental und körperlich, die ich für die anderen Strecken gut gebrauchen kann», erklärt Ponti. «Wir haben gesagt, wir schauen dieses Jahr, wie es läuft, wenn ich auf die 200 Meter verzichte, und dann entscheiden wir, wie es weitergeht.» Trainer Massimo Meloni kann damit gut leben: «Es hat keine Diskussionen gegeben. Die 200 Meter sind für Noè nicht perfekt, die Belastung während eines Wettkampfs ist hoch. Wir probieren das jetzt aus. Und wenn Noè zu mir kommt und sagt, er wolle wieder 200 Meter schwimmen, dann machen wir das. Ich weiss, dass auch da für ihn Superzeiten drinliegen würden.»

Pontis WM-Starts in Singapur

27. Juli, 4.00 (MEZ)
50 Meter Delfin Vorlauf

27. Juli, ab 13.00 (falls qualifiziert)
50 Meter Delfin Halbfinal

28. Juli, ab 13.00 (falls qualifiziert)
50 Meter Delfin Final

1. August, 4.00
100 Meter Delfin Vorlauf

1. August, ab 13.00 (falls qualifiziert)
100 Meter Delfin Halbfinal

2. August, ab 13.00 (falls qualifiziert)
100 Meter Delfin Final

Noè Ponti wird in Singapur voraussichtlich nur über 50 Meter und 100 Meter Delfin an den Start gehen, ob er zusätzlich Staffel schwimmen wird, wird situativ vor Ort entschieden.
keystone-sda.ch

27. Juli, 4.00 (MEZ)
50 Meter Delfin Vorlauf

27. Juli, ab 13.00 (falls qualifiziert)
50 Meter Delfin Halbfinal

28. Juli, ab 13.00 (falls qualifiziert)
50 Meter Delfin Final

1. August, 4.00
100 Meter Delfin Vorlauf

1. August, ab 13.00 (falls qualifiziert)
100 Meter Delfin Halbfinal

2. August, ab 13.00 (falls qualifiziert)
100 Meter Delfin Final

Der vorläufige Verzicht ist Ponti leichter gefallen, seit klar ist, dass ab 2028 in Los Angeles erstmals auch 50 Meter Delfin ins olympische Programm aufgenommen wird. Das war in Paris noch nicht der Fall. Auf Los Angeles liegt seit Herbst 2024 der Fokus des Tessiners, darauf ist alles ausgerichtet. Dann wird Ponti 27-jährig sein – im besten Alter für einen Schwimmer. Da will er sich als Olympiasieger unsterblich machen.

Auch Mityukov will den WM-Titel

Doch vorerst steht in Singapur die WM an. Nachdem er an der Kurzbahn-Weltmeisterschaft Ende 2024 in Budapest drei Goldmedaillen gewonnen hat, ist er auch auf der sportlich bedeutenderen Langbahn nun der Mann, den es über 50 Meter und 100 Meter Delfin zu schlagen gilt. Noch nie gab es für die Schweiz auf der Langbahn einen Weltmeistertitel. Ponti ist ein heisser Kandidat, das zu ändern. Dasselbe Ziel hat auch der Genfer Roman Mityukov. Der Olympiadritte von Paris über 200 Meter Rücken will in Singapur wie Ponti ganz oben auf dem Podest stehen.

Im Gegensatz zu Ponti hat Mityukov auf der Langbahn bereits WM-Medaillen gewonnen: über 200 Meter Rücken 2023 in Fukuoka (Jap) Bronze und 2024 in Doha (Kat) Silber. Der Genfer möchte nun in Singapur seinen Medaillensatz vervollständigen.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?