Olympia-Schwimmer auf schiefer Bahn
Grant Hackett entschuldigt sich nach Nippel-Angriff

Der Passagier vor ihm klappte seinen Sitz zurück. Da griff der 1,98 Meter grosse Spitzensportler nach vorn, packte ihn bei den Brustwarzen. War er nur betrunken oder wieder unter Tabletten?
Publiziert: 19.04.2016 um 00:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:05 Uhr
Grant Hackett hat 2000 und 2004 olympisches Gold geholt.
Attila Albert

Er war einmal der beste Langstrecken-Schwimmer der Welt, aktuell ist er auf der schiefen Bahn: Olympia-Star Grant Hackett (35) musste sich öffentlich entschuldigen, nachdem er im Flugzeug einen Mitreisenden belästigte - und bei den Brustwarzen packte. War er nur betrunken oder ist seine alte Tablettensucht wieder zurück?

Auf dem Rückflug von den australischen Olympiatrials von Adelaide störte den 1,98 Meter grossen Sportler, dass der Passagier vor ihm seinen Sitz zurückklappte. «Er stiess den Sitz zurück», berichtet der Mann. Es handelte sich um den australische Manager Martin Slobodnik (35). «Er packte er mich an der Brust und zwickte mein Brustwarzen ziemlich schmerzhaft», sagte er. «Ich kann noch immer spüren, wie mich seine Hände packten.»

Hackett entschuldigte sich: «Ich habe einmal mehr Mist gebaut und arbeite an diesen Problemen.» 2013 war bereits seine Ehe (zwei Kinder) gescheitert, die gerufene Polizei fand nach einem Streit eine verwüstete Wohnung vor. 2014 musste er wegen einer Schlaftabletten-Sucht in Behandlung, teilweise war er so desorientiert, dass er in Slip in die Öffentlichkeit ging.

Das habe bei dem aktuellen Angriff aber keine Rolle gespielt, er sei inzwischen geheilt. Ein Foto, von anderen Passagieren auf dem Flughafen aufgenommen, zeigte ihn zusammengesunken in einem herbeigeschafften Rollstuhl. Die Crew hatte die Behörden informiert, Polizisten erwarteten den Sportler nach der Landung.

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 «Ich bedauere mein schlechtes Verhalten wirklich ernsthaft», so Hackett in einer Erklärung. «Es ist peinlich, von den Konsequenzen meines Auftretens zu hören und zu lesen. Bei dem Herrn aus meinem Flug entschuldige ich mich.» Nach einem persönlichen Gespräch verzichtete der Passagier auf eine Strafanzeige. «Ich fühle mich nun allerdings ziemlich unangenehm auf Flügen», sagte der Mann, «ich bin jeden Moment angespannt.»

Der australische Football-Manager Gary Pert (50) war auf dem gleichen Flug, nach seinem Eindruck war Hackett angetrunken. Er selbst sah nur, wie er nach dem Streit mit dem zweiten Passagier durch die Sitze nach ihm griff: «Er war aber nicht aggressiv oder wütend.» Der Passagier empfand den Griff als «sexuellen Angriff»: «Meine Brustwarzen schmerzen immer noch, meine Brust auch.»

Grant Hackett gewann 2000 und 2004 olympisches Gold im 1500 Metern Freistil und war von 1997 bis 2007 ungeschlagen. Kürzlich kehrte er zurück in den Spitzensport und hoffte, sich als ältester Schwimmer seines Landes noch einmal für Olympia zu qualifizieren, scheiterte damit aber.

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