Darum gehts
- Schweizer Extremschwimmer Noam Yaron bricht Rekordversuch ab
- Aufgabe kurz vor der Küste Monacos
- Spezielle Schlaftaktik und Begegnungen mit Meeresbewohnern während der Reise halfen nicht
Noam Yaron (28) bricht seinen Mittelmeer-Rekordversuch ab. Der Schweizer Extremschwimmer wollte 180 Kilometer und über 100 Stunden am Stück durchschwimmen – ohne auch nur eine Sekunde das Mittelmeer zu verlassen. Der Langstreckenschwimmer, Unternehmer und Youtuber aus Morges VD gibt am Freitagnachmittag jedoch auf und muss seinen Traum vom Weltrekord begraben.
Wie seine Entourage vermeldet, ist Yaron kurz vor dem Ziel wenige Kilometer vor der Küste Monacos aus dem Wasser gestiegen und hat seinen Versuch aufgegeben.
Gemäss «Watson» erfolgte die Aufgabe aus Erschöpfung. «Er atmet, er spricht und wird nun von Ärzten betreut», schreibt sein Team in den sozialen Medien und bedankt sich bei allen für die Unterstützung.
Fünf Tage und vier Nächte im Wasser
Der Schweizer Extremschwimmer hatte sich in Calvi (Korsika) in die Wellen gestürzt und war bis zum Abbruch fünf Tage und vier Nächte lang ununterbrochen unterwegs. Wie er das bis dahin geschafft hat? Vor dem Start verriet Yaron, er werde pro Stunde 1000 Kalorien zu sich nehmen – beispielsweise in Form von Shakes, Gels und Riegeln. Und wie siehts mit der Erholung aus? Er setzt auf eine spezielle Schlaf-Taktik.
«Ich werde ein- oder zweimal am Tag ein siebenminütiges Nickerchen machen», so Yaron. Wie das im offenen Meer geht? Ganz einfach: Er legt sich auf den Rücken und murmelt sich einige Worte zu. Diese wirken wie eine Hypnose, setzen sein Hirn zurück – und sorgen für die nötige Erholung.
Begegnungen mit Meeresbewohnern
Auf seiner Reise begleitete ihn ein Boot. Dieses sorgte nicht nur für seine Verpflegung, sondern legte ihm mit zwei leuchtenden Schwimmleinen auch nachts eine Spur, damit er nicht vom Weg abkommt. Zudem hatte er so die Möglichkeit, auf Instagram Eindrücke seines Abenteuers zu teilen.
So lässt er seine Follower an einer magischen Begegnung teilhaben. «Ein Baby-Delfin rammt dich und zeigt dir eine Show», schreibt Yaron zu einem kurzen Video, welches nachts aufgenommen wurde. Auch als er die Symbolmarke von 103 Kilometern überschreitet, setzt er einen Instagram-Post ab. «Ich bin noch nie so weit geschwommen, jetzt ist es das totale Unbekannte», schreibt er dazu. Der Hintergrund: Im August 2024 musste er schon einen ersten Rekordversuch nach etwas mehr als 100 Kilometern wegen ungünstiger Wetterbedingungen abbrechen.
Extreme Erschöpfung und Halluzinationen
In der dritten Nacht erkennt er bereits die Lichter der Küste Monacos. Er verspürt Schmerzen und erhält kurzzeitig Gesellschaft von einer Schildkröte. Als ihn noch 50 Kilometer vom Ziel trennen, schreibt Yaron: «Die Müdigkeit wird immer spürbarer.» Die Bedingungen seien weiterhin sehr wechselhaft.
Wenige Stunden vor seiner Ankunft gibts ein Update von seinem Team. Zur körperlichen Verfassung schreibt es in einer Mitteilung, dass er nicht nur unter extremer Erschöpfung und Juckreiz leidet, sondern auch unterkühlt ist und wegen des Salzes eine geschwollene Zunge hat. Zudem leidet er wegen des extremen Schlafentzugs unter Halluzinationen. Diese Strapazen sind am Ende zu viel und Yaron muss seinen Versuch am Ende abbrechen.