Darum gehts
- Noè Ponti schwimmt im Halbfinal über 50 m Delfin starke 22,72 Sekunden
- Der Tessiner wird vom Franzosen Maxime Grousset klar geschlagen
- Die gute Nachricht: Einer der Topfavoriten ist im Final nicht dabei
Noè Ponti macht bisher auf dem Weg zu einem WM-Coup in Singapur alles richtig. Am Sonntagmorgen im Vorlauf über 50 Meter Delfin ist er mit 22,74 der Schnellste – zeitgleich mit dem Franzosen Maxime Grousset.
Ein paar Stunden später verbessert der Tessiner seine Zeit im Halbfinal um zwei Hundertstel, gewinnt seinen Lauf, wird aber in Summe trotzdem nur Zweiter. Grousset sagt dem Schweizer mit einem starken Auftritt definitiv den Gold-Kampf an. Der 26-jährige Franzose verbessert seine persönliche Bestzeit, die er erst im Juni an den französischen Meisterschaften aufgestellt hat, um neun Hundertstel auf 22,61. Das ist vier Hundertstel schneller als Pontis persönliche Bestzeit. Damit gelang Grousset die schnellste Zeit über diese Distanz im Langbecken in diesem Jahr. Nur vier Schwimmer waren jemals schneller als der Franzose.
Final-Krimi ist angesagt
Ponti ist herausgefordert. Nach dem Halbfinal gab er zu, dass er etwas nervös war, weil er es über 50 Meter Delfin an einer WM noch nie in den Final geschafft hat. «Die Zeit ist gut, auch wenn man natürlich nie zufrieden ist. Ich bin aber happy, im Final zu stehen.» Dort nimmt er sich vor, nach dem Start noch etwas mehr in die Tauchphase zu investieren. Da könnte er noch eine Klitzekleinigkeit herausholen. Über 50 Meter zählt jeder Hundertstel, jeder Wimpernschlag kann entscheidend sein – ein Krimi ist angesagt.
Dass Pontis Final-Qualifikation nicht selbstverständlich ist, zeigt das Abschneiden von Ilya Kharun. Der Kanadier machte am Morgen im Vorlauf als Dritter noch einen grandiosen Eindruck. Im Halbfinal schied er mit einer Zeit von 22,92 als Neunter aus. Ihm fehlte eine Hundertstelsekunde. Ponti kann also einer der meistgenannten Medaillenfavoriten auf seiner Liste streichen. Aber das bedeutet gar nichts, meint er: «Im Final kann alles passieren.» Fakt ist: Der Traum lebt, am Montag als erster Schweizer Schwimmweltmeister auf der Langbahn aus dem Wasser zu steigen.
Auch Mityukov greift ein
Ein weiterer Schweizer nimmt am Montag Anlauf zu ganz Grossem. Der Genfer Roman Mityukov, Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in Paris über 200 Meter Rücken, geht am frühen Morgen unserer Zeit im Vorlauf über 100 Meter Rücken an den Start. Pontis Final startet um 13.45 Uhr. SRF 2 ist live dabei. Spannung garantiert!