Olympia-Arzt Walter O. Frey über dümmsten Doper der Welt
«Was Ricco gemacht hat, ist ein Hochrisiko-Verfangen»

Der italienische Radprofi Riccardo Ricco (27) gesteht Blutdoping, als er mit Beschwerden im Spital auftaucht. Damit setzte er sein Leben aufs Spiel, sagt Dr. Walter O. Frey.
Publiziert: 09.02.2011 um 20:20 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:57 Uhr
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Beflecktes Image: Riccardo Ricco.
Foto: Keystone
Von Dominik Steinmann

Am Sonntag ist Radprofi Riccardo Ricco in kritischem Zustand in ein Spital in Modena eingeliefert worden. Grund: Funktionsstörungen der Nieren und Lungen und Bauchschmerzen. Dort hat er gemäss der «Gazzetta dello Sport» dem behandelnden Arzt und seiner Freundin gestanden, an sich selbst eine Blut-Transfusion vorgenommen zu haben, das er 25 Tage im Kühlschrank gelagert hatte.

Offenbar überkam Ricco im Spital die Angst und gestand. Hatte er das Blut falsch konserviert?

Dass man Blut 25 Tage lang aufbewahrt, sei an sich nichts Aussergewöhnliches, sagt Walter O. Frey, Sport-Arzt und Medizinischer Leiter des Move>Med in Zürich: «Die meisten Blutkonserven werden etwa so lange gelagert, bevor sie verwendet werden.»

Frey schliesst im Fall Ricco weder eine falsche Lagerung noch eine Blut-Verwechslung aus. Eine schwere Unverträglichkeit könne in letzterem Fall sogar zum Tod führen.

Blut lasse sich grundsätzlich auch länger lagern, die Zellen (wie z.B. die für Radprofis wichtigen roten Blutkörperchen) sterben dann allmählich ab. Totes Material zu infundieren, mache dann aber keinen grossen Sinn mehr, erklärt Frey.

Dem 27-jährigen Ricco, der wegen Epo-Dopings bei der Tour de France 2008 für 20 Monate gesperrt worden war, droht im Falle einer erneuten Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren. Riccos (Spitzname: die Kobra) Zustand ist stabil. Beinahe hätte er sich aber selber vergiftet, und es mit dem Leben bezahlt.

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Cancellara findet Ricco einen Idiot
Fabian Cancellara, momentan an der Katar-Rundfahrt engagiert, verliert in der Sportzeitung «LEquipe» deutliche Worte über seinen Berufskollegen: «Man sollte ihn auf den Mond schiessen. Einmal ein Idiot, immer ein Idiot. Es tut mir leid für seine Gesundheit, aber eigentlich ist das sein Problem. Das Ganze wirft wieder ein schiefes Licht auf uns Radprofis.»
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