Die Formel E feiert in Hongkong einen runden Geburtstag – und auf dem Jubiläums-Podest beim 50. E-Prix der Geschichte steht ein Schweizer.
Der Genfer Edoardo Mortara (32) zischt in den Häuserschluchten der chinesischen Metropole mit einer soliden Fahrt auf den zweiten Rang. Nur WM-Leader Sam Bird, der in der zweitletzten Runde den führenden Deutschen André Lotterer mit einem umstrittenen Manöver ins Aus bugsiert, ist vor «Edo» im Ziel.
Doch das gilt fünf Stunden nach dem Rennen nicht mehr. Bird wird für sein unfaires Manöver gegen Lotterer zurückversetzt – Mortara wird nachträglich zum Sieger. «Das ist fantastisch! Es war unfassbar, als ich im Nachhinein vom Sieg erfahren habe. Anfang Saison waren wir noch nicht vorne dabei. Das Team hat einen Riesen-Job gemacht, um das Auto schneller zu machen.»
Mortara hat sich etabliert
Hongkong und Mortara, das passt einfach! Schon vor einem Jahr bei seinem Elektro-Debüt fährt der Genfer auf der gleichen Strecke sensationell aufs Podest. Diesmal ist es keine Sensation mehr, er hat sich als Elektro-Toppilot etabliert und ist mittlerweile WM-Vierter.
Bei Sébastien Buemi läufts hingegen überhaupt nicht. Er ist ist mit 12 Siegen der erfolgreichste Pilot der Rennserie und ist von den 50 Rennen bei 48 am Start, nur zwei verpasst er wegen Terminüberschneidungen mit der Langstrecken-WM.
Aber der 2016er Weltmeister erlebt in Hongkong wieder ein Rennen zum vergessen. Er hält sich nach dem Start vom 8. Platz sicher in den Top-Ten, als er nach einem Rencontre mit Robin Frijns seinen Nissan an den Boxen abstellen muss. Wieder ein Nuller.
Im ersten Anlauf ist das Feld nicht weit gekommen: Zwei Ex-Sauber-Piloten sind in einen Crash verwickelt, der zu einem Rennabbruch führt. Felipe Nasr kracht in die Mauer, dahinter können Pascal Wehrlein und Jerome D´Ambrosio nicht ausweichen. Der Dreier-Schrottplatz blockiert die Strecke – Neustart nach einem Unterbruch.
ABB-Boss überreicht Geburtstagsgeschenk
Das Jubiläumsrennen wird neben der Strecke mit Promis wie Supermodel Naomi Campbell gefeiert. Vom Schweizer ABB-Konzern reist CEO Ulrich Spiesshofer zur Feier nach China. Das Technologieunternehmen ist ja Namenssponsor der offiziell «ABB Formula E» genannten Meisterschaft.
Spiesshofer überrascht Serien-Boss Alejandro Agag mit einer speziellen Boxentafel zum Geburtstag und sagt: «Wir sind überzeugt, dass die Meisterschaft in den nächsten 50 Rennen und darüber hinaus weiter an Wichtigkeit gewinnen wird!»
Ergebnis E-Prix Hongkong
1. Edoardo Mortara (Sz), Venturi
2. Lucas di Grassi (Br), Audi
3. Robin Frijns (Ho), Virgin
4. Daniel Abt (De), Audi
5. Felipe Massa (Br), Venturi
6. Sam Bird (Gb), Virgin (zurückversetzter Sieger)
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Out: Sébastien Buemi (Sz), Nissan
Stand nach 5 von 13 Rennen
1. Bird, 54 Punkte
2. Jerome D´Ambrosio (Bel), Mahindra, 53
3. Di Grassi, 52
4. Mortara, 53
4. Antonio Felix Da Costa (Por), BMW, 47
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13. Buemi, 15