Es ist verblüffend. Mit der Formel E kommt es 2018 erstmals seit 63 Jahren wieder zu einem Autorennen in der Schweiz, doch in der Rennsportszene herrscht nicht nur eitler Sonnenschein.
Der unterschwellige Euphorie-Bremsklotz: Es sei ja nur die noch immer von vielen belächelte Elektrorennserie mit ihrem grünen Mäntelchen, die das nun möglich macht.
Aber hallo! Alles andere als die Formel E herzlich in der Schweiz willkommen zu heissen, ist kleingeistig. Es ist genial, dass nach jahrzehntelangem Warten wieder eine grosse internationale Rennserie bei uns startet.
Kaum jemand hat dies noch vor kurzem für möglich gehalten. Jetzt ist es Realität. Ein emsiges OK, der Schweizer Serien-Sponsor Julius Bär als Supporter und die leisen Elektromotoren machen es möglich.
Natürlich ist die Formel E keine grosse Nummer wie die Formel 1 und wird diese auch nie ersetzen: Aber die junge Elektroserie hat ihren Platz gefunden. Die Stadtrennen liefern zuverlässig viel Spektakel. Völlig egal, dass die Motoren leise surren statt laut brüllen.
Super ist auch, dass mit Sébastien Buemi und Neel Jani die aktuell besten Schweizer Piloten starten. Starke Lokalmatadoren sind für einen neuen Event Gold wert, siehe Motocross-GP in Frauenfeld mit Jeremy Seewer.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch eines: Die gänzliche Aufhebung des Rundstreckenverbots. Die Sicherheitsbedenken von 1955 sind definitiv obsolet, wenn 2018 nun ein Rennen zwischen Leitplanken und Mauern erlaubt ist.