Chiara Leone gibt einen Einblick in Australien-Training
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Olympiasiegerin in Down Under:Chiara Leone gibt einen Einblick in Australien-Training

Kängurus neben dem Schiessstand
Olympiasiegerin Chiara Leone wagt verrücktes Australien-Abenteuer

Chiara Leone sucht am anderen Ende der Welt eine neue Herausforderung. Die Olympiasiegerin schiesst seit drei Wochen in einem Trainingslager in Australien: Bedingungen wie in Brisbane gibts in der Schweiz nicht.
Publiziert: 13:49 Uhr
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Abenteuer in Australien: Chiara Leone lebt momentan in Australien und trifft auf allerlei einheimische Tiere.
Foto: Zvg
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Nele BachmannRedaktionelle Mitarbeiterin Sport

Kängurus, die über den Schiessstand hüpfen; Wind, der täglich die Richtung wechselt und eine Frau mit einem Gewehr? Das ist Chiara Leone (27) in Australien.

Die Olympiasiegerin im Dreistellungskampf hat sich nach ihrem verrückten Schiesscamp im Frühling die nächste Challenge ausgedacht. Denn einfach in der ihr vertrauten Umgebung zu trainieren, scheint für diese Spitzenathletin nicht mehr auszureichen.

«Vor Paris hatte ich mein Training wirklich sehr strikt durchgeplant. Ich glaube jedoch nicht, dass ich dieses Programm einfach nochmals kopieren kann und damit wieder erfolgreich sein werde», erklärt Leone. «Ich habe das Gefühl, etwas verändern zu müssen. Momentan bin ich noch am Herausfinden, welchen Weg ich in den nächsten Jahren tatsächlich einschlagen möchte.»

Ausbruch aus dem Trainings-Alltag

Vor zwei Wochen führte sie dieser Weg nach Brisbane in Australien. Zusammen mit ihren zwei Trainingskollegen und mittlerweile auch WG-Mitbewohnern Franziska Stark (26) und Christoph Dürr (29) entschied die Sportschützin, eine Einladung ihres australischen Kollegen Dane Sampson (38) anzunehmen und vor dem nächsten Weltcup im September drei Wochen in Brisbane zu trainieren.

Leone wünschte sich eine Horizonterweiterung. «Ich habe immer mehr das Bedürfnis gespürt, aus meinem Trainingsalltag auszubrechen. Zu Hause hatte ich als Olympiasiegerin doch einige Verpflichtungen, denen ich nachgehen musste, und ich wollte mich eine Zeit lang wieder hundert Prozent aufs Schiessen konzentrieren können.»

Doch auch technisch will das Trainingstrio in Brisbane das Maximum rausholen. «Für mich ist der Wind ein riesiger Faktor. Solche Bedingungen gibt es in der Schweiz nicht», sagt Leone. Und in windigen Bedingungen zu trainieren, ist für die drei Schweizer Schützen von Bedeutung, denn nicht selten finden auch an internationalen Wettkämpfen die Qualifikationsrunden im Freien statt. «Man lernt sich selbst ausserdem besser kennen», erzählt die Spitzenschützin weiter. «Lag der Fehler nun bei mir, oder lag es am Wind? Diese Frage muss man immer wieder stellen, um sich tatsächlich verbessern zu können.»

Von Australien gehts direkt nach China zum Weltcup

Es ist also eine Extraportion Fokus vonnöten, um in Brisbane das Ziel zu treffen. Und das nicht nur wegen des Windes. Auch Kängurus hoppelten schon knapp am Ziel vorbei. «Hinter dem Schiessstand hat es einen Wald, wo ich tatsächlich auch schon während des Schiessens eines habe hüpfen sehen. Leider war ich nicht schnell genug, um ein Foto davon zu machen», erzählt Leone lachend.

Nächster Stopp ist für sie China. Dort findet vom 7. bis am 15. September das letzte Weltcup-Schiessen vor der WM im November statt. «Ich glaube, dieses Turnier fungiert als Standortbestimmung. Mein Ziel ist es, wieder im Final zu stehen, so dass ich im Idealfall dann auch an der WM unter die besten Acht komme.»

Doch nun folgt erst einmal die letzte Woche Trainingslager in Australien, die hoffentlich ohne weitere Känguru-Zwischenfälle verläuft. 

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