Darum gehts
- Amerikaner kassieren erstmals Startgeld beim Ryder Cup, ein Tabubruch
- Rory McIlroy trainierte mit VR-Headsets gegen feindselige Beleidigungen
- 50’000 Zuschauer täglich werden in Farmingdale erwartet
Man habe sich mit Virtual-Reality-Headsets auf die schlimmsten zu erwartenden Beleidigungen vorbereitet, verriet Golf-Superstar Rory McIlroy (36) vor der Abreise am Flughafen Heathrow in London mit einem Grinsen im Gesicht. Die Europäer werden bei der Titelverteidigung in Farmingdale (Long Island) ab Freitag mehr zu hören bekommen als handelsübliche Anfeuerungsrufe für das Heimteam. Das fulminante New Yorker Sportpublikum – erwartet werden 50’000 Zuschauerinnen und Zuschauer pro Tag – ist dafür gefürchtet, die Gegner mit leidenschaftlicher Feindseligkeit niederzubrüllen. US-Präsident Donald Trump (79) hat zudem versprochen, die Stimmung als oberster Cheerleader zusätzlich anzuheizen. Ein Pulverfass.
Erhöhte Alarmbereitschaft beim Ryder Cup: Als Reaktion auf das tödliche Attentat auf den ultrarechten US-Aktivisten Charlie Kirk werden für den traditionsreichen Golf-Teamwettbewerb (26. bis 28. September) verstärkte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Wie Stephen Udice, Einsatzleiter der New York State Police für den Ryder Cup, gegenüber BBC Sport erklärte, sei die Wahrscheinlichkeit grösser geworden, dass jemand auch dort «ein Zeichen» setzen wolle: «Wir planen so, als gäbe es Bedrohungen.»
Es würden daher hunderte zusätzliche Polizisten herangezogen. Zudem würden Soziale Medien auf potenzielle Bedrohungen überprüft und darüber hinaus Drohnen, Hubschrauber sowie zahlreiche Bombenspürhunde eingesetzt.
Erhöhte Alarmbereitschaft beim Ryder Cup: Als Reaktion auf das tödliche Attentat auf den ultrarechten US-Aktivisten Charlie Kirk werden für den traditionsreichen Golf-Teamwettbewerb (26. bis 28. September) verstärkte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Wie Stephen Udice, Einsatzleiter der New York State Police für den Ryder Cup, gegenüber BBC Sport erklärte, sei die Wahrscheinlichkeit grösser geworden, dass jemand auch dort «ein Zeichen» setzen wolle: «Wir planen so, als gäbe es Bedrohungen.»
Es würden daher hunderte zusätzliche Polizisten herangezogen. Zudem würden Soziale Medien auf potenzielle Bedrohungen überprüft und darüber hinaus Drohnen, Hubschrauber sowie zahlreiche Bombenspürhunde eingesetzt.
Der vom US-Team ausgewählte Platz «Bethpage Black» (Teil einer öffentlichen Anlage rund 40 Kilometer östlich von Manhattan) bietet eine tückische Mischung aus Distanz und zusätzlich inszenierten Schwierigkeiten, das Setup entspricht nur laut Auskunft des amerikanischen Captains Keegan Bradley (39) exakt den Vorzügen der US-Profis.
Zuletzt gab es Heimsiege in Serie
Zuletzt hatte die Kombination aus leidenschaftlicher Unterstützung und Platzwahl allerdings auf beiden Seiten des Atlantiks für eine eintönige Serie von Heimsiegen gesorgt, der letzte Raubzug gelang den Europäern, als man dem Gegner 2012 im «Miracle of Medinah» eine äusserst schmerzhafte Niederlage zufügte. Die Amerikaner hatten vor den abschliessenden Einzelwettbewerben scheinbar entscheidend geführt, aber die Europäer holten zum Gegenschlag aus: Der aktuelle US-Captain Bradley wurde damals von Rory McIlroy in die Schranken gewiesen, die Amerikaner gewannen nur noch drei von zwölf Partien und humpelten mit einem Punkt Rückstand als Verlierer vom Platz.
Captain Bradley hatte in den letzten Wochen wieder für Diskussionen gesorgt, als er sich publikumswirksam die Frage stellte, ob er als spielender Captain selbst den Schläger in die Hand nehmen soll. Da ihm für die direkte Qualifikation die Punkte fehlten, hätte er sich dafür selbst nominieren müssen. Ein Captain, der selbst auf dem Platz stehe, könne nicht gleichzeitig seine Funktion als Teamleader ausführen, warnten Experten. Im europäischen Lager hingegen witterte man ein mögliches Zerwürfnis, ein Captain, der sich selbst als Spieler nominiert, bietet schliesslich auch Angriffsflächen. Bradley entschied sich dann trotz des Zuspruchs von Präsident Trump gegen die Doppelrolle.
Ein Tabubruch? Amerikaner kassieren erstmals Startgeld
Zündstoff ist trotzdem noch genug vorhanden: Erstmals in der Geschichte des Ryder Cups werden die US-Profis für ihre Anwesenheit bezahlt, was nicht nur für die Europäer einen Tabubruch darstellt. Selbst in den USA wurde der Entscheid kritisiert, den Golf-Millionären für die Teilnahme je 500’000 Dollar auszuhändigen. Sollte das nicht eine Ehre sein? Verantwortlich für den Geldfluss soll der auch auf der Tour umstrittene Profi Patrick Cantlay (33) sein: Er hatte 2023 bei der letzten Austragung in Rom eine Runde ohne Golfmütze gespielt, um so gegen die Pro-Bono-Teilnahme zu protestieren. Cantlay ist allerdings auch einigen (amerikanischen) Berufskollegen ein Ärgernis, weil er vor jedem Schlag eine Ewigkeit lang mit den Hüften wackelt, bis er endlich den Abzug drückt.
1927 stiftete der britische Saatguthändler Samuel Ryder die Trophäe für den Wettbewerb zwischen der alten und der neuen Welt. Seit 1979 bedeutet das: Europa gegen die USA. Bis 1971 spielte Grossbritannien gegen die USA, bis 1977 im Verbund mit Irland. Der Grund für den Systemwechsel: Die Amerikaner waren zu stark. Seit 1979 lautet die Bilanz: Europa 12, USA 9. Zuvor hatten die USA 18 von 22 Turnieren für sich entschieden.
Das Turnier wird mit wechselndem Heimrecht alle zwei Jahre ausgetragen (Ausnahme 2020, Verschiebung wegen der Pandemie), Preisgeld wird keines ausgeschüttet. 2025 wird auf dem Kurs «Bethpage Black» in Farmingdale auf Long Island (US-Gliedstaat New York) gespielt.
Der Ryder Cup im TV: Live bei Sky Sport.
Gespielt wird im klassischen Matchplay-Format (kein Zählspiel, es entscheiden allein die gewonnenen Spielbahnen).
Am Freitag und Samstag treten 2er-Teams im Modus «Vierer» (Die Spieler einer Mannschaft schlagen den gleichen Ball abwechselnd) oder «Vierball» (Der besser liegende Ball zweier Spieler gegen den besser liegenden Ball zweier anderer Spieler) in jeweils vier Partien gegeneinander an. Am Sonntag werden 12 Einzelpartien gespielt, insgesamt werden 28 Partien ausgetragen.
Der Titelverteidiger (Europa) behält bei einem Unentschieden (14:14) den Titel, der Herausforderer braucht für den Sieg mindestens 14,5 Punkte.
Teams
USA
Sam Burns
Patrick Cantlay
Bryson DeChambeau
Harris English
Ben Griffin
Russell Henley
Collin Morikawa
Xander Schauffele
JJ. Spaun
Scottie Scheffler
Justin Thomas
Cameron Young
Captain: Keegan Bradley
Europa
Ludvig Aberg (Sd)
Matt Fitzpatrick (Eng)
Tommy Fleetwood (Eng)
Tyrell Hatton (Eng)
Rasmus Hojgaard (Dä)
Viktor Hovland (Nor)
Shane Lowry (Irl)
Robert MacIntyre (Scho)
Rory McIlroy (NIrl)
Jon Rahm (Sp)
Justin Rose (Eng)
Sepp Straka (Ö)
Captain: Luke Donald (Eng)
1927 stiftete der britische Saatguthändler Samuel Ryder die Trophäe für den Wettbewerb zwischen der alten und der neuen Welt. Seit 1979 bedeutet das: Europa gegen die USA. Bis 1971 spielte Grossbritannien gegen die USA, bis 1977 im Verbund mit Irland. Der Grund für den Systemwechsel: Die Amerikaner waren zu stark. Seit 1979 lautet die Bilanz: Europa 12, USA 9. Zuvor hatten die USA 18 von 22 Turnieren für sich entschieden.
Das Turnier wird mit wechselndem Heimrecht alle zwei Jahre ausgetragen (Ausnahme 2020, Verschiebung wegen der Pandemie), Preisgeld wird keines ausgeschüttet. 2025 wird auf dem Kurs «Bethpage Black» in Farmingdale auf Long Island (US-Gliedstaat New York) gespielt.
Der Ryder Cup im TV: Live bei Sky Sport.
Gespielt wird im klassischen Matchplay-Format (kein Zählspiel, es entscheiden allein die gewonnenen Spielbahnen).
Am Freitag und Samstag treten 2er-Teams im Modus «Vierer» (Die Spieler einer Mannschaft schlagen den gleichen Ball abwechselnd) oder «Vierball» (Der besser liegende Ball zweier Spieler gegen den besser liegenden Ball zweier anderer Spieler) in jeweils vier Partien gegeneinander an. Am Sonntag werden 12 Einzelpartien gespielt, insgesamt werden 28 Partien ausgetragen.
Der Titelverteidiger (Europa) behält bei einem Unentschieden (14:14) den Titel, der Herausforderer braucht für den Sieg mindestens 14,5 Punkte.
Teams
USA
Sam Burns
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Bryson DeChambeau
Harris English
Ben Griffin
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Collin Morikawa
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Captain: Keegan Bradley
Europa
Ludvig Aberg (Sd)
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Tommy Fleetwood (Eng)
Tyrell Hatton (Eng)
Rasmus Hojgaard (Dä)
Viktor Hovland (Nor)
Shane Lowry (Irl)
Robert MacIntyre (Scho)
Rory McIlroy (NIrl)
Jon Rahm (Sp)
Justin Rose (Eng)
Sepp Straka (Ö)
Captain: Luke Donald (Eng)
Sollten die Amerikaner auf dem Platz in Probleme geraten, könnte ihnen die Raffgier rasch einmal zum Verhängnis werden: Die New Yorker Fans schrecken im Ernstfall nicht davor zurück, auch ihre Lieblinge auf den Grillrost zu werfen.