Zürich-Captain Yanick Brecher
Baby-Glück mitten in der FCZ-Krise

Seit er neuer FCZ-Captain ist, kassiert Yanick Brecher die meisten Gegentore der Liga. Aber privat läufts beim Goalie dafür umso besser.
Publiziert: 18.10.2019 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2019 um 11:15 Uhr
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Yanick Brecher ist Papi geworden.
Foto: Instagram
Matthias Dubach

Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. «Hannu Tihinen!», ruft Yanick Brecher (26) sofort bei der Frage, welcher seiner Vorgänger als FCZ-Captain für ihn ein Vorbild ist. Als Brecher den Aufstieg zu den Profis schafft, ist der legendäre Finne noch immer beim FCZ, mit dem er 2007 und 2009 Meister wird. «Es war extrem beeindruckend, wie er mit seiner Erfahrung und seine Persönlichkeit immer alles unternahm, dass der Klub Erfolg hat», erinnert sich Brecher.

Jetzt ist der Keeper seit dieser Saison selber Captain. Auch für ihn überraschend, da Vorgänger Kevin Rüegg (21) weiterhin im Team ist. Beim Youngster hatte sich die Binde als eher leistungshemmend erwiesen, zudem war Rüegg lange verletzt.

Mit Brecher kommt nun ein anderes Eigengewächs zum Zug, das schon zuvor ein Teamleader ist und auch einer, der in Kabine mal laut wird: «Ich freue mich riesig, dass ich auf diese Weise den Klub repräsentieren darf, bei dem ich schon seit 13 Jahren spiele. Das ist eine Riesenehre.»

Der Schlaf ist nur hie und da ein Problem

Von Erfolgen wie Captain-Vorbild Tihinen kann Brecher aber nicht mal träumen. Die Vorrunde läuft harzig. Doch zwei Tage vor dem YB-Spiel rückt bei Brecher die sportliche Krise in den Hintergrund: Seine Frau bringt ihr erstes Kind auf die Welt. Jetzt verzaubert die kleine Luisa die junge Familie. «Unser Leben hat sich völlig verändert. Jetzt widmet man sich in jeder freien Minute dem neuen Familienmitglied», erzählt Brecher, der über die Geburt sagt: «Es war ganz anders, als ich mir es vorgestellt habe. Es ist ein extremes Erlebnis, unglaublich schön und unmöglich zu vergleichen mit einem Erfolg im Fussball.»

Erscheint der Captain nun wegen seines Baby-Glücks unausgeschlafen zum Training? «Wir wechseln uns in der Nacht ab, aber ich bekomme trotzdem noch genug Schlaf. Ein Powernap am Nachmittag hilft!»

Ausgeschlafen will der FCZ auch am Sonntag in Lugano auftreten. «Wir sind ganz klar auf dem aufsteigenden Ast», sagt Brecher, «wir haben zuletzt besser gespielt als anfangs der Saison. Wir haben es bisher oft einfach nicht über 90 Minuten durchgezogen. Das wollen wir nun ändern. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft genug Qualität hat.»

Bisher brutal für den Ur-Zürcher: Brecher steht bei 18 der 22 FCZ-Gegentore in der Kiste und ist damit der Goalie mit den meisten Gegentoren der Liga, weil bei Schlusslicht Thun mit Guillaume Faivre und Andreas Hirzel zwei Goalies mehrfach eingesetzt wurden. «Das ist nicht nur für mich frustrierend, der Frust ist bei der ganzen Mannschaft da», sagt der FCZ-Captain. Liegts am fehlenden Selbstvertrauen? «Nein. In dieser engen Liga entscheidet oft die Tagesform. Uns hat bisher das gewisse Etwas gefehlt. Ich bin aber sicher, dass wir dieses Momentum wieder auf unsere Seite zwingen können!» 

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