Darum gehts
- Schweizer Schiedsrichter-Chef zieht Bilanz: Erste Saisonhälfte okay, zweite unbefriedigend
- VAR-Interventionen um 25 Prozent gestiegen, Zusammenspiel mit Schiedsrichtern verbesserungswürdig
- Internationale Auftritte der Schweizer Schiedsrichter erhalten Note 5,5 vom Chef
Nach 473 Spielen im Cup und in den beiden Profi-Ligen zieht Daniel Wermelinger, der Chef der nationalen Spitzen-Schiris, ein klares Fazit: «Die erste Saisonhälfte war aus meiner Sicht okay, das gibt eine Note 5. Die zweite Hälfte hingegen ist nicht befriedigend verlaufen.» Dem 54-Jährigen gefällt die Inkonstanz gar nicht: «Wir hatten zu viele Wellenbewegungen – drei Runden gut, dann war es wieder drei Runden lang weniger gut. Das entspricht nicht unserem Anspruch.»
Ein zentraler Punkt in Wermelingers Analyse ist das Zusammenspiel zwischen dem Schiedsrichter im Stadion und dem Video Assistant Referee (VAR): «Wir können nicht zufrieden sein und müssen diesen Aspekt genau anschauen.» Teilweise habe die Linie gefehlt, so der überaus selbstkritische Leiter des Ressorts Spitzenschiedsrichter. Sie hätten knapp über 100 VAR-Interventionen dokumentiert – und damit rund 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Deshalb ist für Wermelinger und den abtretenden Elite-Referee-Manager Brent Reiber klar: «Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Unsere Leute im Stadion müssen top performen. Dort müssen wir primär aktiv und richtig entscheiden.»
Nachjustierung ist nötig
Es gebe einige Felder, in denen sie nachjustieren müssten, räumt Wermelinger an einem Round-Table-Gespräch ein: «Der VAR muss klare Bilder haben, die Qualität der Entscheide muss stimmen. Manchmal ist es passiert, dass man zu genau werden will. Bei den Soft-Penaltys war die Linie ebenfalls nicht okay. Halten, stossen und Aktionen mit dem Torhüter - das müssen wir künftig besser lösen.»
Lobende Worte und die Note 5,5 hingegen gibts vom Boss für die internationalen Auftritte der Schweizer Top-Schiedsrichter. «Darauf bin ich unglaublich stolz! Sandro Schärer an der EM, Fedayi San als VAR an der Euro. Das hat mich glücklich gemacht. Schärer wird am Sonntag auch den Nations-League-Final pfeifen, weil er während der ganzen europäischen Saison mit vielen Spielen in der Champions League eine Riesen-Leistung gezeigt hat. Dazu hatten mir Urs Schnyder einen zweiten Vertreter in der Champions League.»
Schiedsrichter Alessandro Dudic, die beiden Assistenten Pascal Hirzel und Micolas Müller sowie Lukas Fähndrich als Video-Schiedsrichter werden die Schweiz als Gespann bei der U21-EM in der Slowakei (11. bis 28. Juni) vertreten.
Schiri-Boss Daniel Wermelinger bezeichnet die Nominierung des Quartetts als «einen weiteren Meilenstein im Schweizer Schiedsrichterwesen auf dem nachhaltigen Weg zurück auf die internationale Spitze». Bereits zum dritten Mal stellt die Schweiz an einer U21-EM mindestens einen Unparteiischen: 2009 pfiff Claudio Circhetta zwei Partien, 2021 war Sandro Schärer mit seinen Assistenten Stéphane De Almeida und Bekim Zogaj dabei.
Schiedsrichter Alessandro Dudic, die beiden Assistenten Pascal Hirzel und Micolas Müller sowie Lukas Fähndrich als Video-Schiedsrichter werden die Schweiz als Gespann bei der U21-EM in der Slowakei (11. bis 28. Juni) vertreten.
Schiri-Boss Daniel Wermelinger bezeichnet die Nominierung des Quartetts als «einen weiteren Meilenstein im Schweizer Schiedsrichterwesen auf dem nachhaltigen Weg zurück auf die internationale Spitze». Bereits zum dritten Mal stellt die Schweiz an einer U21-EM mindestens einen Unparteiischen: 2009 pfiff Claudio Circhetta zwei Partien, 2021 war Sandro Schärer mit seinen Assistenten Stéphane De Almeida und Bekim Zogaj dabei.