Darum gehts
- Lugano erreicht Championship Group, Frustration über ungenügende Leistung herrscht vor
- Renato Steffen kritisiert Teamleistung, Europacup-Qualifikation als neues Ziel
- Trainer Croci-Torti: Basel hat neun Punkte Vorsprung, Lugano erzielt weniger als ein Tor pro Spiel
Der Frust steht den Akteuren bei Lugano nach Spielschluss ins Gesicht geschrieben. Zwar hat man sich mit dem Remis gegen St. Gallen die Teilnahme an der Championship Group gesichert. Was auch vom Stadionspeaker in gewohnt euphorischer Manier verkündet wird. Doch das ist unter dem Strich viel zu wenig für die gestiegenen Tessiner Ansprüche.
Renato Steffen (33) nimmt wie gewohnt kein Blatt vor den Mund, als es darum geht, die Situation zu analysieren: «Die Teilnahme an der Championship Group war ein Muss – ohne Wenn und Aber. Wir müssten in der Tabelle viel weiter oben stehen. Dass wir noch kämpfen mussten, um überhaupt in den Top 6 zu sein, ist schlicht ungenügend, wenn man sich die Qualität unserer Mannschaft anschaut.»
Saipi glaubt noch an den Titel
Aus Steffens Worten ist zu entnehmen, dass der Meisterzug für die Bianconeri wohl definitiv abgefahren ist. Oder wie deutest du seine folgenden Worte? «Wir haben jetzt noch sechs Spiele, um zu zeigen, dass wir oben mitspielen können und müssen. Und das oberste Ziel ist, dass wir uns für Europa qualifizieren.»
Etwas anders als Steffen sieht es Goalie Amir Saipi (24). «Ja, die Zuversicht war schon grösser. Die Hoffnung stirbt aber zuletzt. Ich weiss, was für eine geile Truppe und wie stark wir sind. Es sind noch sechs Spiele, die für niemanden einfach werden. Daher ist noch alles möglich, und wir werden sehen, wo wir am Schluss in der Tabelle stehen.»
«Wir bekunden viel Mühe»
Und was sagt Trainer Mattia Croci-Torti (43) zu den unterschiedlichen Aussagen seiner Spieler? An der Pressekonferenz zeigt er sich zunächst zufrieden, dass man die Championship Group erreicht hat. «Das Ziel vor der Saison war, dass wir uns unter den ersten drei platzieren und uns für Europa qualifizieren. Diesem Schritt sind wir mit der Qualifikation für die Championship Group näher», erklärt er.
Auf Nachfrage, ob Croci-Torti damit auch seinen Traum vom Meistertitel aufgegeben hat, entgegnet er: «Nein, aber ich bin pragmatisch. Wir haben alle von etwas Grösserem geträumt. Ich habe es auch mehrmals gesagt. Aber die Realität sagt, Basel hat neun Punkte Vorsprung und wir bekunden in dieser Saison viel Mühe, mehr als ein Tor pro Spiel zu erzielen. Das haben wir auch gegen St. Gallen gesehen, wo wir es verpasst haben, mit dem 2:0 den Deckel draufzusetzen.»
Aus diesen Gründen spricht Croci-Torti nach dem 1:1 gegen die Espen auch nicht mehr vom Meisterrennen. Genauso wenig will er aber vorzeitige Schlüsse ziehen. «Es ist noch nicht der Zeitpunkt, um ein Urteil über die Saison zu fällen. Nach 38 Spieltagen ziehen wir Bilanz. Jetzt geht es darum, nochmals alles zu geben und allen Spielern das Vertrauen zu schenken.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 33 | 7 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 33 | 8 | 47 | |
7 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
8 | FC Zürich | 33 | -4 | 47 | |
9 | FC Sion | 33 | -10 | 36 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 33 | -11 | 33 | |
11 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
12 | FC Winterthur | 33 | -29 | 30 |