Weil der Fussball still steht
Der FC Basel führt Kurzarbeit ein!

Der FC Basel reagiert auf die Corona-Krise und hat für einige Mitarbeitende Kurzarbeit beantragt. Nicht davon betroffen sind die Top-Verdiener.
Publiziert: 18.03.2020 um 16:09 Uhr
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FCB-CEO Roland Heri verzichtet auf einen grossen Teil seines Lohns.
Foto: geisser
Stefan Kreis

Roland Heri wirkt bedrückt, als BLICK ihn morgens um 8 Uhr am Telefon erwischt. Weil das Fussballgeschäft in der Corona-Krise ruht, bleibt dem FCB-CEO nichts anderes übrig, als Teile der Belegschaft auf Kurzarbeit zu setzen. Es handelt sich um Mitarbeitende aller Abteilungen der Geschäftsstelle. Also um jene Leute, die – im Gegensatz zu den Profi-Fussballern – nicht zu den Top-Verdienern im Fussball gehören.

Die Löhne der Profi-Fussballer sind noch nicht von der Sparmassnahme betroffen, weil Kurzarbeit bei befristeten Verträgen bislang nicht möglich ist. Nicht ausgeschlossen, dass sich das bald ändert. Das Bundesamt für Wirtschaft «Seco» schreibt, dass der Bundesrat aktuell einen möglichen Ausgleich für allfällige Härtefälle prüfe, die nicht von Kurzarbeit profitieren können. Lugano-Präsident Angelo Renzetti appellierte vor drei Tagen im BLICK an die Vernunft seiner Spieler. «Ich glaube, die einzige Lösung wäre, die Spieler freizustellen, bis das Training wieder aufgenommen werden kann – und die Kurzarbeit einzuführen. Ich hoffe, dass meine Spieler sich als Mannschaft solidarisch zeigen und dies akzeptieren.»

Anders wäre es für kleinere Klubs wohl nicht möglich, die Krise zu überleben. Auch der FC Thun, der selbst in normalen Zeiten finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, befindet sich am Anschlag. Der Betrieb wurde auf ein Minimum heruntergefahren, Geschäftsstelle und Stadion sind geschlossen. «Wir treffen diese Massnahmen, um einerseits den Präventivvorgaben des Bundesrats Folge zu leisten und diese solidarisch zu unterstützen. Anderseits aber auch, um vorbehaltlose Priorität auf die Sicherstellung der Liquidität zu setzen, damit die Fortführung des Betriebs des FC Thun höchstmögliche Wahrscheinlichkeit erhält», schreibt Präsident Markus Lüthi.

Beim FCB ist man sich bewusst, dass die Einführung der Kurzarbeit für einige Mitarbeiter einschneidend sind, man habe die Entscheidung «sehr schweren Herzens» gefällt, sagt Heri. Verzichtet er selbst auch auf Lohn? «Selbstverständlich, wir alle sollten jetzt solidarisch handeln, in allen Bereichen», so der CEO.

Ob auch die Profi-Fussballer bald auf einen Teil ihres Lohns verzichten müssen?

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