Darum gehts
- FCZ erleidet schmerzhafte Derbyniederlage gegen GC mit mangelnder Konstanz
- Trainer van der Gaag kritisiert fehlenden Ehrgeiz und Intensität
- 0:3-Niederlage ist klarste Derbyniederlage für FCZ seit Jahren
Es wäre schon schlimm genug, wenn es für den FCZ eine normale 0:3-Niederlage gewesen wäre. Doch es ist die klarste Derbyniederlage seit Jahren und ein erschreckender Teamauftritt. «Kämpf bis zum Letschte», forderte die Südkurve vor Anpfiff mit einer gewohnt grossen Choreo. Auf dem Platz war davon weder etwas zu spüren noch zu sehen. In der zweiten Halbzeit verzeichnet der FCZ keine einzige Torchance.
Entsprechend bedient tritt FCZ-Trainer Mitchell van der Gaag nach dem 0:3 vor die Medien. «Es ist eine gute Frage, es war schmerzhaft», antwortet der Holländer darauf, wieso man den Auftritt aus der Vorwoche erneut nicht bestätigen konnte. Schon in den vergangenen Wochen ärgerte sich van der Gaag darüber, dass sich sein Team nach guten Leistungen immer wieder mit Rückschlägen bestraft. Gebetsmühlenartig spricht er fast immer und in jeder Antwort von Konstanz, Konstanz und nochmals Konstanz. Diese fehlte im Derby erneut.
Mehr Konstanz in den Aussagen als auf dem Platz
Und so gibt es erneut ein grosses Thema: Genau, die Konstanz. «Wir waren nicht im Spiel, wir sind nicht konstant genug. Auch bei der Konstanz, die Drecksarbeit zu machen.» Es gehe auch um den Ehrgeiz. «Wie heiss bist du, die Duelle zu gewinnen? Dass du alles machen willst, um zu gewinnen und als Team besser zu sein als der Gegner.» Heute sei der Gegner hungriger gewesen auf den Sieg. «Das beginnt beim Mindset und bei der Intensität. Das war nicht gut.» Eine vernichtende Analyse des FCZ-Trainers.
«Dem Derbysieger gehört die Stadt», sagte van der Gaag vor dem Spiel gegen GC. «Wir müssen uns jetzt zuerst davon erholen, es werden zwei lange Wochen. Es wird schmerzhaft, weil viele über das heutige Spiel sprechen werden. Wir müssen es aufarbeiten und dann vergessen, aber das wird schwierig.»
Ein Auftritt, der viele Fragen zurücklässt
Ernüchterung und Ratlosigkeit auch bei den Spielern: «Es ist schwierig zu erklären, wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen, 3:0 ist hart», sagt Lindrit Kamberi nach dem Spiel. Zusätzlich belastend sei nun, dass man nicht direkt Wiedergutmachung leisten könne. Die Länderspielpause funkt dazwischen. «Es ist ein bitteres Gefühl, die zwei Wochen als Derbyverlierer angehen zu müssen.» Goalie Yanick Brecher bläst ins gleiche Horn: «Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen, weder als Mannschaft noch die Spieler, die den Unterschied machen müssen bei uns.» Die Niederlage nerve ihn extrem. «Sie darf so auf keinen Fall zustande kommen und schon gar nicht in dieser Höhe.»
Es ist eine Derbypleite, die noch mehr Fragen als Gegentore hinterlässt. Wie kann es sein, dass man ausgerechnet im Derby so einen leeren Auftritt hinlegt? Wie kann es sein, dass nach einer starken Leistung gegen den damaligen Tabellenführer St. Gallen ein derart anderes Gesicht gezeigt wird? Gibt es ein Mentalitätsproblem? Stimmt im Team etwas nicht? Ist es überhaupt ein Team? Fragen, für die man jetzt beim FCZ zwei Wochen Zeit hat, um sie zu beantworten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 8 | 4 | 16 | ||
2 | 8 | 7 | 15 | ||
3 | 7 | 4 | 14 | ||
4 | 8 | -2 | 13 | ||
5 | 7 | 3 | 12 | ||
6 | 8 | 3 | 12 | ||
7 | 8 | 1 | 12 | ||
8 | 8 | 2 | 9 | ||
9 | 7 | 0 | 8 | ||
10 | 7 | -5 | 7 | ||
11 | 7 | -4 | 5 | ||
12 | 7 | -13 | 2 |