Rassismus-Eklat um Sion-Fayulu
Liga stellt trotz Verdächtigem das Verfahren gegen St. Gallen ein

Im August endet die Partie St. Gallen gegen Sion mit einem Rassimus-Eklat um Timothy Fayulu. Nun wird das Verfahren gegen die Ostschweizer eingestellt.
Publiziert: 02.11.2021 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2021 um 21:28 Uhr
Nach dem Rassismus-Skandal um Sion-Keeper Fayulu (r.) wird das Verfahren gegen St. Gallen eingestellt.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
Ugo Curty

Am 21. August kommt es im Anschluss an das Spiel St. Gallen gegen Sion (1:1) zu unschönen Szenen. Auslöser ist Sion-Goalie Tim Fayulu, der sagt, er sei von den Rängen rassistisch beleidigt und als «monkey» bezeichnet worden. Die Liga eröffnet sogleich ein Verfahren gegen den FC St. Gallen. Und Fayulu erstattet Anzeige gegen Unbekannt.

Doch am Dienstag stellt die Liga das Verfahren ein. Die Begründung: «Auch wenn die Disziplinarkommission keinen Anlass hat, an Fayulus Schilderungen zu zweifeln, beruht der Rassismus-Vorwurf auf den Aussagen einer einzelnen Person und kann nicht zweifelsfrei belegt werden. Aus diesem Grund erachtet die Kommission eine Verurteilung des FC St. Gallen als nicht gerechtfertigt und stellt das Verfahren ein.»

Alles vorbei also? Mitnichten. Denn die St. Galler Staatsanwaltschaft bestätigt gegenüber Blick, dass ein Strafverfahren anhängig sei wegen Verdachts auf Verstoss gegen das Rassismus-Gesetz. «Mittlerweile ist eine beschuldigte Person ermittelt worden», heisst es dort. Wie diese ausfindig gemacht werden konnte, darüber schweigt sich die Staatsanwaltschaft aus.

Daniele Moro, Präsident der Disziplinarkommission, gesteht ein, nicht in Kenntnis der neusten Fakten gewesen zu sein. «Die Staatsanwaltschaft hat viel mehr Möglichkeiten, einen Verdächtigen auszumachen als wir. Und da wir in diesem Verfahren nicht Partei sind, haben wir auch keinen Einblick ins Dossier.» Weshalb man eine Entscheidung getroffen habe aufgrund des eigenen Informationsstandes. «Und das war, das wir keine unwiderlegbaren Beweise für rassistische Beleidigungen hatten.»

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