Titelansprüche geraten ins Wanken
Bei Lugano stellt sich die Qualitätsfrage

Lugano, eigentlich Titelanwärter Nummer 1, steckt in einem anhaltenden Tief. Nach der dritten Niederlage in Folge und nur einem Sieg in sechs Spielen seit Februar wird zunehmend an den Meisterschaftschancen des Teams gezweifelt.
Publiziert: 03.03.2025 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2025 um 13:11 Uhr
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Es ist zum Weglaufen: Lugano unterliegt dem FCZ klar mit 0:3.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Lugano verliert drei Spiele in Folge – wie siehts mit den Titelchancen aus?
  • Verletzungen und Sperren beeinträchtigen die Leistung, Back-ups haben Schwierigkeiten
  • Seit 1. Februar nur ein Sieg in sechs Spielen für Lugano
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Bis vor wenigen Wochen waren sich alle einig: Lugano ist der Titelkandidat Nummer 1. Wegen der Leistungen. Wegen des breiten Kaders. Und weil der Klub als Einziger angekündigt hat, den Titel gewinnen zu wollen.

Inzwischen muss man sich aber fragen, ob dieses Lugano tatsächlich die Qualitäten hat, um den ersten Meistertitel seit 1949 zu feiern. Das 0:3 gegen den FCZ ist wettbewerbsübergreifend die dritte Niederlage in Serie. Seit dem 1. Februar konnten die Bianconeri von sechs Spielen nur noch eines gewinnen. Das ist alles andere als meisterlich.

Mangelt es in der Breite an Qualität?

«Es ist ein heikler Moment, ein sehr heikler Moment», analysiert Assistenztrainer Carlo Ortelli (66). Der Tessiner ersetzte am Sonntag den gelbgesperrten Cheftrainer Mattia Croci-Torti (42) und sprach auch danach an seiner Stelle zu den Medien. «Es war ein sehr schwieriger Tag. Es mangelte uns an Entschlossenheit, die der FCZ von der ersten Sekunde an hatte», fasst er zusammen.

Doch was passiert bei Lugano gerade? Sicher ist: Die vielen Verletzten und Gesperrten haben Spuren hinterlassen. Und die Back-ups der Stammspieler haben zunehmend Mühe, sich zu profilieren. Man denke an Yanis Cimignani (23), Kacper Przybylko (31), Ousmane Doumbia (32), Ayman El Wafi (20), Allan Arigoni (26) und andere.

Grgic und Steffen fehlen an allen Ecken und Enden

Ist die Mannschaft in der Breite also doch nicht so gut, wie man bisher und vor allem im Herbst noch gedacht hat? Ortelli betont: «Das Kader ist nach wie vor von Qualität. Jene, die hier als zweite Wahl betitelt werden, haben in der ersten Saisonhälfte bewiesen, dass wir in schwierigen Momenten auf sie zählen können, als sie hervorragende Leistungen gezeigt haben.»

Dass es derzeit aber an Qualität mangelt, sieht Ortelli auch. «Es stimmt, dass es uns in diesen Wochen an Eckpfeilern fehlt. Ein Anto Grgic, der unserer Mannschaft mit seiner Spielübersicht so guttut. Oder ein Renato Steffen, der gerade in Partien wie gegen den FCZ überdurchschnittliche Leistungen zeigt», meint Croci-Tortis Assistent.

«Müssen schnell reagieren»

Ein Alibi sei das zwar nicht, stellt Ortelli klar. Trotzdem müssten nun «einige tiefgreifende Überlegungen» gemacht werden. «Das, was wir bisher gemacht haben, reicht nicht mehr aus. Wir alle müssen mehr tun. Wir werden wahrscheinlich auch etwas in der Wochenplanung und der Trainingsgestaltung ändern müssen», kündigt er an.

Den Titelkampf will Ortelli nicht aufgeben. «Wenn wir dieses Ziel wirklich anstreben wollen, müssen wir nun die Stärke und die Entschlossenheit des gesamten Teams zum Ausdruck bringen.» In der Zwischenzeit müsse man in der so engen Tabelle aber auch nach hinten blicken. «Wir müssen vorsichtig sein und schnell reagieren, sonst wird es sehr gefährlich», betont er.

Weiter geht es für Lugano aber erst einmal am Donnerstag in der Conference League, in der die Bianconeri bislang überzeugen konnten. Ob im Achtelfinalhinspiel bei den Slowenen aus Celje der Befreiungsschlag gelingt? Immerhin wird Croci-Torti dann wieder an der Seitenlinie stehen, ebenso werden Steffen und Antonios Papadopoulos ins Team zurückkehren.

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Mannschaft
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28
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FC Basel
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FC Lugano
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FC Luzern
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BSC Young Boys
BSC Young Boys
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FC Zürich
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FC Lausanne-Sport
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FC St. Gallen
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28
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9
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