Das Meisterrennen: Zum ersten Mal schlagen die Ostschweizer in dieser Saison den FCZ und fühlen YB damit wieder auf den Zahn. Die St. Galler sind, bei einem Spiel mehr, noch zwei Punkte hinter YB. Die Young Boys spielen am Sonntag gegen den FC Luzern.
1. YB (33 Spiele / 67 Punkte)
2. St. Gallen (34 Spiele / 65 Punkte)
3. Basel (33 Spiele / 59 Punkte)
Das Spiel: St. Gallen zerzaust den FCZ! Dabei siehts nach dem ersten Umgang überhaupt nicht nach einem Sieg aus. Goalie Zigi rettet den Ostschweizern nach der Blitzführung in der ersten Minute mit mehreren Paraden das Unentschieden zur Pause. Dann reiben sich die Zuschauer verwundert die Augen. Nach dem Seitenwechsel entwickelt sich ein komplett anderes Spiel. Dafür verantwortlich sind die Einwechslungen von Trainer Peter Zeidler, er stellt vier neue Spieler auf den Platz und wechselt damit den Sieg ein. Einer der genannten ist Cedric Itten, ein anderer Ermedin Demirovic. Der Nati-Stürmer braucht gerade mal drei Minuten, bis er die Ostschweizer auf Vorlage von Demirovic in Führung schiesst. Und der St. Galler-Güterzug rollt weiter. Guillemenot und wieder Demirovic vergeben absolute Hochkaräter. Doch die fahrlässig vergebenen Chancen rächen sich nicht. Im Gegenteil: Guillemenot bucht mit dem 3:1 15 Minuten vor Schluss die Entscheidung.
Der Zeidler-Trick: Es ist bekannt, dass der Deutsche Peter Zeidler sein Geld früher im Schwabenland als Französisch-Lehrer verdiente. Auch bekannt ist, dass der drahtige Espen-Trainer die wenigen freien Minuten in der Ostschweiz nutzt, um auf sein Rennrad zu steigen. Nicht bekannt ist bis gestern, dass Zeidler auch ein grosser Zocker ist! Der Trainer der grün-weissen Rasselbande macht einen ganz heissen Poker: Er lässt seine beiden Stürmer Demirovic und Itten zuerst draussen. Auch der spanische Linksaussen Ruiz sitzt zu Beginn nur auf der Tribüne. Pokerer Zeidler setzt nach dem 1:1 Pausenstand dann aber auf «all in!» Volles Risiko! Er bringt seine beiden Top-Stürmer Itten und Demirovic, auch Ruiz läuft auf. Drei Minuten später: Demirovic auf Itten – 2:1 St. Gallen. Die beiden machen auch nachher gegen die müden Zürcher Verteidiger gehörig Dampf.
Die Tore:
1:0, 1. Minute, Jordi Quintilla: Was ist denn hier los? Keine 40 Sekunden sind um, als Schiedsrichter Jaccottet schon auf Penalty entscheidet. Guillemenot wird von Nathan umgerissen. Jordi Quintilla schnappt sich das Leder und verwandelt den Strafstoss souverän. Brecher spekuliert auf die falsche Ecke.
1:1, 16. Minute, Benjamin Kolloli: Nach einem harten Zweikampf mit Muheim kommt Youngster Henri Koide mit viel Durchschlagskraft über die rechte Seite. Benjamin Kololli drückt sein Zuspiel im zweiten Anlauf über die Linie.
1:2, 48. Minute, Cedric Itten: Die Wechselstrategie von Peter Zeidler geht voll auf. Demirovic flankt traumhaft auf Itten. Aus kurzer Distanz netzt der St. Galler ein. Sowohl Itten als auch Demirovic waren von Zeidler nach der Pause eingewechselt worden.
1:3, 75. Minute, Jérémy Guillemenot: St. Gallen jubelt wieder – und mittendrin ist Guillemenot. Der Genfer netzt aus zentraler Position ein und jubelt überschwänglich.
Der Beste: Brecher. Ohne den FCZ-Goalie hätte es für die Magnin-Truppe eine Kanterniederlage abgesetzt.
Der Schlechteste: FCZ-Verteidiger Nathan. Der Brasilianer verschuldet den Elfer vor 0:1. Und schläft bei Ittens 1:2.
Das gab zu reden I: Das heftige Wortgefecht an der Seitenlinie zwischen St. Gallens Aggressiv-Leader Görtler (sieht zuvor für Foul Gelb) und FCZ-Trainer Ludovic Magnin. Die beiden geigen sich ordentlich die Meinung. Nach dem Spiel meint Magnin gegenüber SRF scherzhaft: «Ich wollte sein Französisch testen. Es ist ziemlich gut.»
Das gab zu reden II: Marco Schönbächler wird in der 67. Minuten beim Stand von 1:2 eingewechselt. In der Nachspielzeit fliegt er mit glatt Rot vom Platz. Was ist passiert? Sein Foul, die Szene die zum Platzverweis führt, ist höchstens gelbwürdig. Offenbar hat er im Nachgang aber Schiedsrichter Jacottet beleidigt.
Das gab zu reden III: Jérémy Guillemenot. Der Genfer in St. Galler Diensten ist geladen, holt einen Penalty heraus und trifft auch das erste Mal im Jahr 2020. Vor seinem Tor zum 3:1 lässt er aber eine Hundertprozentige aus. Danach ereignet sich Kurioses: Guillemenot zerreisst sich aus Ärger das Trikot und muss deshalb kurz raus. Nach rund 2 Minuten haben die FCSG-Betreuer ein neues Leibchen gefunden – und der Stürmer darf wieder mittun.
Letzigrund, 1000 Anwesende, Schiedsrichter: Jaccottet
Tore: 2. Quintilla (Pen.) 0:1. 16. B. Kolloli (Koide) 1:1. 47. Itten (Demirovic) 1:2. 75. Guillemenot 1:3.
Bemerkungen: FC Zürich ohne Mahin, Tosin (beide verletzt) und Janjicic (krank). St. Gallen ohne Babic, Gonzalez und Nuhu (alle verletzt). Ref Jaccottet nimmt in der 87. Minute 2. Penalty-Entscheidung gegen den FCZ nach VAR-Konsultation zurück.
Gelb: 13. Letard (Foul). 22. B. Kolloli (Foul). 29. Görtler (Foul). 31. Ribeiro (Foul). 58. H. Kryeziu (Foul). 90. Kramer (Foul).
Rot: 93. Schönbächler (Schiedsrichter-Beleidigung).
Aufstellungen
FC Zürich: Brecher; Rüegg, Nathan, Omeragic, Kempter; Domgjoni, H. Kreyziu; Kolloli, Marchesano, Koide; Kramer;
FC St. Gallen: Zigi; Hefti, Stergiou, Letard, Muheim; Quintilla; Görtler, Ribeiro, Staubli, Bakayoko; Guillemenot;
Auswechslungen:
Zürich: Schönbächler (67. für Marchesano). Sohm (77. für Kempter).
St. Gallen: Demirovic (46. für Bakayoko). Itten (46. für Ribeiro). Fazliji (46. für Letard). Ruiz (46. für Staubli). Rüfli (81. für Görtler).
Letzigrund, 1000 Anwesende, Schiedsrichter: Jaccottet
Tore: 2. Quintilla (Pen.) 0:1. 16. B. Kolloli (Koide) 1:1. 47. Itten (Demirovic) 1:2. 75. Guillemenot 1:3.
Bemerkungen: FC Zürich ohne Mahin, Tosin (beide verletzt) und Janjicic (krank). St. Gallen ohne Babic, Gonzalez und Nuhu (alle verletzt). Ref Jaccottet nimmt in der 87. Minute 2. Penalty-Entscheidung gegen den FCZ nach VAR-Konsultation zurück.
Gelb: 13. Letard (Foul). 22. B. Kolloli (Foul). 29. Görtler (Foul). 31. Ribeiro (Foul). 58. H. Kryeziu (Foul). 90. Kramer (Foul).
Rot: 93. Schönbächler (Schiedsrichter-Beleidigung).
Aufstellungen
FC Zürich: Brecher; Rüegg, Nathan, Omeragic, Kempter; Domgjoni, H. Kreyziu; Kolloli, Marchesano, Koide; Kramer;
FC St. Gallen: Zigi; Hefti, Stergiou, Letard, Muheim; Quintilla; Görtler, Ribeiro, Staubli, Bakayoko; Guillemenot;
Auswechslungen:
Zürich: Schönbächler (67. für Marchesano). Sohm (77. für Kempter).
St. Gallen: Demirovic (46. für Bakayoko). Itten (46. für Ribeiro). Fazliji (46. für Letard). Ruiz (46. für Staubli). Rüfli (81. für Görtler).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 5 | 7 | 13 | ||
2 | 5 | 9 | 12 | ||
3 | 5 | 2 | 9 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
6 | 4 | 4 | 7 | ||
7 | 5 | -2 | 7 | ||
8 | 5 | -2 | 3 | ||
9 | 4 | -2 | 3 | ||
10 | 4 | -5 | 3 | ||
11 | 4 | -5 | 2 | ||
12 | 5 | -8 | 2 |