Ist das, das wahre YB-Gesicht, Herr Viriginius?
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Nach 4:1-Sieg gegen St. Gallen:Ist das, das wahre YB-Gesicht, Herr Viriginius?

Sieg in St. Gallen trotz kurzer Vorbereitung
Improvisation von YB-Trainer Seoane geht komplett auf

Gerardo Seoane hatte nach dem 0:4 gegen PAOK nicht viel Zeit, sein Team auf die Aufgabe in St. Gallen vorzubereiten. Doch es ist ihm optimal gelungen – trotz viel Improvisation.
Publiziert: 07:56 Uhr
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Aktualisiert: vor 44 Minuten
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Gerardo Seoane darf sich über den ersten Sieg seit seiner Rückkehr zu YB freuen.
Foto: keystone-sda.ch
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Alain KunzReporter Fussball

Noch am Donnerstag wird YB plattgewalzt wie eine griechische Pita – 0:4 in Thessaloniki. Seither sind zwei Tage vergangen. Auslaufen. Abschlusstraining. Keine Zeit, um was seriös einzuüben. Improvisation ist gefragt. Und in dieser scheinen die Berner Meister zu sein.

Zumindest lässt es dieses 4:1 im Kybunpark vermuten. Auch wenn zu Spielbeginn wenig auf dieses Endresultat hindeutet. Die Espen powern, wie immer zu Hause. Gnadenlos und mit wenig Rücksicht auf Verluste. Denn schon mit dem ersten Konter geht YB durch Comeback-Natispieler Fassnacht in Führung. St. Gallen macht unbeirrt weiter und Vogt sein achtes Meisterschaftstor. Liga-Bestwert! 

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Das 2:1 verpasst der Aargauer nur wegen Pechs Fussspitze. Doch die Organisation in der Berner Hintermannschaft wird mit Fortdauer des Spiels immer besser. Die Improvisation geht in Automatismus über. Die beiden bestandenen Recken Janko und Lauper machen das Zentrum zu. Die Abwehr geht fliegend von drei über vier zu fünf Mann über. Wie es die Situation halt erfordert.

Maassen nimmt Ambrosius in Schutz

Es ist alles im Fluss bei den Bernern. «Schwimmend», so sagt Trainer Gerardo Seoane, habe man zwischen den Systemen gewechselt. Gegen vorne führt dies zu hoher Unberechenbarkeit und tödlicher Effizienz. Derweil Grün-Weiss offensiv abbaut. Die Gastgeber haben noch zwei exzellente Chancen, wobei jene von Daschner zwanzig Minuten vor Schluss bloss noch in der Rubrik «mögliche Kosmetik» Eingang findet. Denn zu diesem Zeitpunkt haben Bedia – wie Vogt mit seinem achten Meisterschaftstreffer – und Males alles klargemacht. Mit zwei Copy-Paste-Toren. Haken, links geschlenzt. Und zweimal heisst der staunende Zuschauer May.

Verzockt hat sich St.-Gallen-Trainer Enrico Maassen aber mit einer anderen Personalie. Ambrosius ersetzt bei seinem allerersten Einsatz in dieser Saison den gesperrten Abwehrchef Stanic. Und ermöglicht Virginius mit einem Luftloch das Gamewinning-Goal. «Wir müssen Stephan nach seiner langen Verletzung wieder irgendwann zum Spielen bringen», verteidigt sich Maassen. «Man hat ihm aber schon das eine oder andere Mal angemerkt, dass er lange nicht auf dem Platz gestanden ist.»

Seoanes Liga-Durststrecke endet

Und so coacht halt Seoane den Deutschen aus. Ganz anders als Seoane-Vorgänger Giorgio Contini, der vor drei Wochen dem Gast den ersten Sieg seit zwanzig Jahren in Bern ermöglicht hatte. Am Ende steht Seoanes erster Liga-Sieg seit 224 Tagen. Der letzte war am 29. März beim 1:0 von Mönchengladbach gegen RB Leipzig. «Es geht nicht um mich», sagt der Luzerner. «Ich freue mich aber schon auch, allerdings mit den Spielern, welche die beiden Spiele zuvor zu zehnt haben bestreiten müssen.»

Zurück zu Janko, der selber sagt, noch nie zentral in einer Viererkette gespielt zu haben, obwohl er dies 2024 zu Saisonende gegen Winterthur zwanzig Minuten tat. Er betont, dass das dank der Instruktionen des Trainerstaffs so gut ging. «Wir haben sehr klare Anweisungen erhalten, was zu tun ist. So fällt das einem schon um einiges einfacher. Am Ende fühlt es sich richtig gut an.» In einer Dreierkette hingegen habe er aber schon mal gespielt. «Vor zehn Jahren oder so in einem Testspiel.»

Pech überzeugt als Gigovic-Ersatz

Die stabile Defensivkette ist nur ein Faktor für das 4:1. Es war auch das beeindruckende Spiel von Pech als Gigovic-Ersatz. Der Tscheche hatte als Sinnbild für das 0:5 in Lausanne herhalten müssen, weil ihn Contini nach 25 Minuten runtergenommen hatte. Oder auch ein wirksamer Virginius am Flügel.

YB hievt sich mit diesem Dreier auf die Stufe von Thun-Verfolger Basel. Allerdings neun Punkte hinter dem Kantonsrivalen. «Die spielen eine sehr gute Saison», sagt 4:1-Schütze Males. «Respekt! Aber es ist noch früh. Wir müssen so weitermachen. Dann kommt das gut.»

Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
13
12
31
2
13
6
22
3
13
2
22
4
12
9
21
5
13
3
19
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0
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4
17
8
13
4
16
9
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13
12
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-20
6
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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