Eigentlich wäre Blessing Eleke mit seinen Qualitäten ein Spieler, den man nur ungern vom Feld nimmt. Doch aktuell ist der 23-jährige Nigerianer alles andere als unbestrittener Stammspieler in Luzern. Letzten Sonntag muss Eleke nach 45 Minuten in der Garderobe bleiben. Aus taktischen Gründen, meint FCL-Tainer Thomas Häberli.
Seit fünf Partien hat Eleke nicht mehr getroffen. Während diesen Spielen hat der Stürmer fast fünf Stunden auf dem Platz gestanden. Seine Bilanz von zwei Liga-Toren in 13 Partien ist enttäuschend. FCL-Sportchef Remo Meyer will Eleke aber nicht alleine die Schuld in die Schuhe schieben. «Die Entwicklung vom ganzen Team geht nicht in die Richtung, die wir uns erhofft haben, Eleke eingeschlossen», sagt Meyer. «Wir sind im allgemeinen nicht zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf und den gezeigten Leistungen.»
Warum sein einstiger Königstransfer (Eleke spielt seit Sommer 2018 in Luzern) nicht durchstartet, weiss auch Meyer nicht. «Blessing fühlt sich in der Mannschaft und der Region wohl. Dies kann also sicherlich kein Grund sein», sagt der Sportchef.
Dennoch bekommen Medien und Fans immer wieder den Eindruck, dass Eleke und Trainer Häberli das Heu nicht auf der gleichen Bühne haben. Angefangen hat der Zwist beim Cup-Spiel gegen Calcio Kreuzlingen im August, als Eleke nach seiner Auswechslung seinem Coach den Handschlag verweigert hat (BLICK berichtete). «Er wollte mir die Hand nicht geben und ich ihm auch nicht. Das sind Emotionen, die gehören dazu. Er hat im Abschluss gesündigt, das weiss er. Und darum war er sauer und ich auch», spielt Häberli die Situation damals herunter.
Der Stürmer aber ist seither in der Innerschweiz mehr mit unangebrachten Verhalten denn mit guten Leistungen aufgefallen. Beispielsweise hat er einst während Thomas Häberlis Matchbesprechung mehrmals lustlos den Kopf geschüttelt.
In Luzern will man nicht gross auf diesen Häberli-Eleke-Disput eingehen. Eleke sei halt ein ehrgeiziger Typ, der spielen will und mit sich nicht zufrieden ist, wenn er mal nicht trifft, heisst es.
Dass der Nigerianer demnächst in eine grössere Liga wechseln will, ist kein Geheimnis. Spielt er aber weiterhin so auf wie in den letzten Partien, dürfte das in den kommenden Transferphasen schwierig werden.