Thomas Häberli wirkt gereizt, als er auf seinen Stürmer Blessing Eleke angesprochen wird. Der macht nach seiner Auswechslung in der 58. Minute einen weiten Bogen um seinen Trainer, verweigert den Handschlag.
«Er wollte mir die Hand nicht geben und ich ihm auch nicht. Das sind Emotionen, die gehören dazu. Er hat im Abschluss gesündigt, das weiss er. Und darum war er sauer und ich auch», sagt Häberli.
Der Hauptschuldige am FCL-Zoff trägt die Nummer 30 und steht beim interregionalen Zweitligisten zwischen den Pfosten: Bruno Donnici (26). Unfassbar, was für Top-Chancen der 26-Jährige pariert, alleine Eleke hätte auf dem Kreuzlinger Burgerfeld einen Hattrick erzielen müssen, auch Pascal Schürpf und Shkelqim Demhasaj scheitern am überragenden Calcio-Schlussmann. Luzern gewinnt am Ende nur 2:0.
Calcio-Goalie spielte schon in Serie C und Regionalliga
«Es ist ganz gut gelaufen», sagt Donnici hinterher bescheiden. Nervös sei er vor dem Spiel aber nicht gewesen, schliesslich habe er schon ein paar Mal vor so vielen Leuten gespielt. Unter anderem in der italienischen Serie C und in der deutschen Regionalliga bei der SG Wattenscheid 09. Knapp 20 Pflichtspiele absolviert Donnici für den Traditionsverein, nun steht er beim interregionalen Zweitligisten aus Kreuzlingen zwischen den Pfosten, arbeitet nebenbei in einem Call-Center-Unternehmen in der Region.
Noch Minuten nach Abpfiff feiern die rund 200 FCL-Anhänger jenen Mann, der sie in den 90 Minuten zuvor zum Verzweifeln gebracht hatte. «Grande Bruno, grande Bruno», singt die Kurve. Es muss ein Stich ins Herz für Eleke und Co. gewesen sein.
Der sagt hinterher, dass er sein Bestes versucht habe. «Aber heute hat es nicht geklappt.» Weil er seinem Team nicht habe helfen können, sei er sauer gewesen nach seiner Auswechslung. Mit Häberli habe das nichts zu tun, so Eleke.
«Ich habe keine Probleme mit dem Trainer.» Auf die Frage, ob er den FCL noch vor dem Transferschluss verlassen werde, antwortet Eleke: «Ich weiss es noch nicht.»