Darum gehts
- Miguel Reichmuth glänzt beim FCZ mit starker Leistung gegen Winterthur
- Trainer Dennis Hediger lobt Reichmuths Professionalität und Qualität am Ball
- FCZ verlängerte Reichmuths Vertrag bis 2030, längste von der Fifa zugelassene Dauer
Ein kurzer Blick auf den Laufweg des Mitspielers, ein kleiner Sprint in den freien Raum. Dann der Pass ohne direkten Blickkontakt gegen die Laufrichtung der gegnerischen Innenverteidigung. Es ist ein wunderbares Zuspiel, mit dem Miguel Reichmuth (22) da in der 67. Minute Philippe Kény in Szene setzt. Und damit das 2:1 für den FC Zürich gegen den FC Winterthur vorbereitet.
Der Assist ist die Krönung auf eine auch sonst beeindruckende Leistung eines jungen Mannes, der überraschend lange für eine goldene Zukunft stand, die irgendwie immer auf sich warten liess.
Sein Bruder hat den FCZ verlassen
Der Name Reichmuth fiel eigentlich immer, wenn man sich in den letzten Jahren mit jemandem im Home of FCZ über all die Talente unterhielt, die demnächst den Durchbruch schaffen sollten. Aber es hat dann doch länger als gedacht gedauert, bis sich einer von zwei Brüdern tatsächlich ins Zürcher Rampenlicht gespielt hat.
Der um eineinhalb Jahre ältere Bruder Nils hat sich im Sommer vom FCZ in Richtung FC Thun verabschiedet, wo er seither Stammspieler beim Leader der Super League ist. Aber an diesem Samstag brilliert der jüngere Reichmuth beim FCZ.
Gegen Winterthur ist Miguel der Dauerläufer, der Zürich im Zentrum gemeinsam mit Cheveyo Tsawa (19) die nötige Energie verleiht. Reichmuths Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: meiste gespielte Pässe aller Feldspieler, meiste Pässe im gegnerischen Drittel, unfassbare 16 Ballrückeroberungen – 10 mehr als der zweitbeste Zürcher. Das nennt man dann wohl einen dominanten Auftritt für einen mit 171 Zentimetern für das defensive Mittelfeld eher kleinen Spieler.
Dennis Hediger (39) greift danach zu den ganz grossen Worten. Der Interimstrainer des FCZ kennt Reichmuth aus der Zürcher U21 und meint: «Ich habe noch nie ein schlechtes Spiel von ihm gesehen. Ja, ich habe nicht einmal ein schlechtes Training von ihm gesehen.»
Extraschichten und gesunde Ernährung
Das Lob geht noch weiter: «Er hat ein unglaubliches Laufvolumen und ist sehr professionell. Er trainiert jeden Tag zusätzlich und isst gesund.» Und während Hediger schwärmt, schleicht sich der Gedanke heran, dass er sich womöglich ein wenig selbst im 17 Jahre jüngeren Spieler wieder erkennt.
Hedigers eigene Vorliebe für den Fitnessraum ist seinem Oberkörper anzusehen. Und sein Interesse für die richtige Ernährung hat ihn 2015 zum Firmengründer für einen Lieferdienst für gesundes Essen werden lassen.
Hediger allerdings hat einst als Spieler vor allem mit Einsatz, Disziplin und Physis gepunktet. Reichmuth mischt dem allem noch ein feines Füsschen bei. Oder, wie Hediger sagt: «Er hat Physis, aber auch Qualität am Ball.»
Kein Wunder, hat Zürich den Vertrag mit Miguel Reichmuth gerade erst im September bereits zum zweiten Mal verlängert. Bis 2030 läuft das neue Arbeitspapier. Gleich lang wie jenes von Nebenmann Tsawa. Es ist die längste Vertragsdauer, die der Weltfussballverband Fifa überhaupt zulässt. Auch ein Zeichen, welche Hoffnungen der FCZ auf sein junges Mittelfeldduo setzt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 17 | 11 | 34 | |
2 | FC St. Gallen | 17 | 13 | 31 | |
3 | BSC Young Boys | 17 | 7 | 29 | |
4 | FC Basel 0:0 | 17 | 7 | 28 | |
5 | FC Sion | 17 | 6 | 27 | |
6 | FC Lugano 1:0 | 17 | 0 | 27 | |
7 | FC Zürich | 17 | -4 | 24 | |
8 | FC Lausanne-Sport 0:0 | 17 | 4 | 21 | |
9 | Servette FC 0:1 | 17 | -5 | 19 | |
10 | FC Luzern | 17 | -3 | 18 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 17 | -12 | 14 | |
12 | FC Winterthur | 17 | -24 | 10 |

