Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Der Tabellenletzte GC hat auch nach dem Direktduell in Neuenburg weiter 9 Punkte Rückstand auf Xamax. Und das 5 Runden vor Schluss. Kaum anzunehmen, dass GC jetzt noch zu einer Sieges-Serie startet. Den letzten Dreier holte der Rekordmeister (27 Titel) übrigens Ende November 2018 – das war vor fünf (!) Monaten.
GC-Boss Dr. Stephan Rietiker zur aussichtslosen Situation: «Kein Kommentar.» Sagt auch viel. Und Stürmer Marco Djuricin, in seiner Karriere schon zweimal abgestiegen, will nicht länger um den heissen Brei rum reden: «Jetzt ists vorbei. Ein trauriger Moment. Wie oft soll ich noch rum lügen. Wir haben jetzt sechsmal Unentschieden gespielt. Wir können offenbar nicht gewinnen.»
Djuricins offene Worte kommen bei seinen Trainer Uli Forte in den falschen Hals. Er sagt: «Das wars noch nicht! Und wenn das Marco Djuricin wirklich gesagt hat, dass dies schon der Abstieg sei, dann kann er seinen Spind räumen und in die Ferien gehen! Das geht gar nicht! Das ist nicht der Sportsgeist, den wir jetzt brauchen. Wir haben noch fünf Spiele, müssen versuchen, jetzt den Bock endlich mal umzustossen.
Frust bei Djuricin
Augsburg-Leihgabe Caiuby macht die Reise nicht mit. Der Brasilianer, bisher noch ohne Tor für GC, hat sich an den Adduktoren verletzt. Die Chance für den Belgier Ngoy. Er nützt sie bereits nach acht Minuten. Djuricin lanciert den Angriff, Ravet von rechts, Xamax-Goalie Walthert kann den Schuss von Bajrami nur ungenügend nach vorne ablenken. Dort steht Stoke-Leihgabe Ngoy und hämmert den Ball ins Netz. Sein zweiter Saisontreffer. Übrigens, falls schon vergessen: Ngoy war von Forte-Vorgänger Stipic aussortiert worden. Boss Rietiker, in Begleitung von Noch-CEO Manuel Huber, strahlt auf der Tribüne.
Bald ballt GC-Trainer Forte ein zweites Mal die Faust. Mittelstürmer Djuricin hat eingenetzt. Nur: Die TV-Bilder zeigen, der Österreicher steht bei der Ballannahme knapp im Abseits. Wohl ein weiterer Grund für seinen Frust.
Xamax wird stärker. Vor allem in der zweiten Etage. Der Kopfball von Oss streicht über die Latte. Oss versucht’s aus 30 Metern. Kein Problem für Lindner. Pululus Kopfball geht knapp drüber. Auch Dudin versuchts mit dem Scheitel. Zentimeter über die Querlatte. GC rettet sich in die Halbzeit. Der Zürcher Anhang zündet zum Wiederbeginn ein Pyro-Feuerwerk. Zum Glück fliegen nicht wie in Sion brennende Fackeln aufs Feld. GC bäumt sich doch nochmals auf.
Ngoy tankt sich Richtung Strafraum durch. Sein Steilpass findet Djuricin. Der Österreicher schiesst aus der Drehung. Walthert mit Glück. Die Truppe von Mediziner Rietiker hofft doch noch auf die Wirkung eines Wundermittelchens. Marko Basic, bei dem dank Pferde-Plazenta innert zweieinhalb Wochen ein Muskelfasserriss geheilt wird, kommt in der 66. Minute aufs Feld. Ein Ruck geht dank Basic durchs Team.Pusic lanciert Djuricin, der trifft wieder. Der Ball ist für GC zum dritten Mal drin. Zum zweiten Mal zählt der Zähler nicht. So geht das bei Abstiegskandidaten. Xamax kontert. Joker Ramizi auf Nuzzolo, der umkurvt locker Lindner. 1:1. Was für ein Nackenschlag für GC! Später. 94. Minute. Letzter Eckball. Goalie Lindner will nach vorne. Trainer Forte lässt ihn nicht. Ravets Eckball setzt Pinga im Fünfmeterraum drüber! Unfassbar.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 37 | 44 | 70 | |
2 | Servette FC | 37 | 9 | 62 | |
3 | BSC Young Boys | 37 | 11 | 60 | |
4 | FC Lugano | 37 | -3 | 53 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 37 | 8 | 52 | |
6 | FC Luzern | 37 | 6 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 37 | 0 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 37 | 1 | 52 | |
3 | FC Sion | 37 | -8 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 37 | -27 | 37 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 37 | -12 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 37 | -29 | 36 |