Darum gehts
- Edimilson Fernandes sieht Rot nach Ohrfeige gegen Basel-Spieler Dominik Schmid
- YB-Trainer und Captain kritisieren Fernandes' Verhalten als unnötig und dämlich
- Fernandes erhält erste Rote Karte in 322 Spielen als Profi
Abschlusstraining vor dem Clash in Basel. Edimilson Fernandes (29), Star-Neuzugang bei YB, zwickt es. Wo? Das bleibt geheim. Der Walliser bricht das Training ab. Wird ins Spital gefahren. Reine Routinemassnahme. Sagt auch Trainer Giorgio Contini anderntags. Die Auswertung des MRI, für welches Edimilson ins Spital gefahren wurde, bringt nichts Verdächtiges zutage. Daumen hoch. Fernandes kann gut schlafen in der Nacht vor dem Spiel in Basel. Er wird spielen können.
Das Spiel beginnt gut für ihn. Beginnt gut für YB. Er lanciert mit einem weiten Ball Darian Males, der Vouilloz abschüttelt und Marwin Hitz früh in der nahen Ecke erwischt. Stark von den Bernern. Stark von Fernandes. Alles im Lot bei Gelbschwarz. Auch bei Halbzeit. Trotz des Baslers 1:1.
Provokateur Dominik Schmid
Doch dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Die Refs übersehen ein Offside von Shaqiri. Von dessen Hacke springt der Ball an die Hand von Fernandes. Penalty statt Abseits! Mit weitreichenden Konsequenzen. Denn im darauffolgenden Gerangel, das Basels Dominik Schmid auslöst, weil er Marvin Keller den Ball völlig unnötig entreisst, ohrfeigt Fernandes den Basler Provokateur, der später von Metinho unsanft zurechtgewiesen werden wird, als er nicht aufhören mag zu provozieren. Rot für Fernandes!
Unentschuldbar. Was bedeutet: Fernandes wird YB mindestens drei Spiele fehlen. Denn sobald es um den Kopf geht, kennen Refs noch Disziplinarbehörden nichts. Da wird nicht mehr gross unterschieden zwischen Streichlern und Faustschlägen. Kopf ist Kopf.
Unnötig, sagt ein zorniger Coach
Doch damit nicht genug. Fernandes wird auch den heiligen Zorn des Coaches kennenlernen. Obwohl der 34-fache Internationale ein ruhiges Gemüt ist, das keiner Fliege etwas zuleide tun kann und zum ersten Mal in seiner langen Karriere Rot sieht. Im 322. Spiel als Profi! Eine für ihn untypische Reaktion. «Ob typisch oder nicht – wir werden es in den nächsten Tagen thematisieren», sagt Contini.
«Edi schadet sich selber. Und er schadet der Mannschaft, weil wir einen Mann weniger waren. Was unnötig war. Das darf einfach nicht passieren.» Da wird einer einen gehörigen Einlauf kriegen. Und wohl auch eine interne Busse.
Auch Benito hat kein Verständnis
Denn auch Captain Loris Benito hat wenig bis gar kein Verständnis. «Ich habe es nicht gesehen. Aber sowas ist immer sehr dämlich», sagt der Abwehrboss.
YB und die Disziplinlosigkeiten. Das war schon letzte Saison ein grosses Thema. Und es zieht sich weiter. Chris Bedia hätte in Winterthur auch vom Platz fliegen müssen. Auch wegen eines Schlags gegen den Kopf. Er durfte wohl nur zu Ende spielen, weil der Winterthurer Silvan Sidler exemplarisch fair blieb, nicht den Schmid spielte und wie vom Blitz getroffen zu Boden sackte.
Benito weiter: «Da braucht es eine gewisse Ruhe. Da darf man sich nicht provozieren lassen. Gerade ein verdienter, erfahrener Spieler, der ein gewisses Standing hat», so Benito weiter. Das tönt auch nach einem intensiven Vieraugen-Gespräch mit dem Sünder.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 5 | 6 | ||
2 | 2 | 4 | 6 | ||
3 | 3 | 3 | 6 | ||
4 | 2 | 2 | 6 | ||
5 | 2 | 1 | 4 | ||
6 | 3 | -1 | 4 | ||
7 | 2 | 0 | 3 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
10 | 2 | -2 | 0 | ||
11 | 2 | -5 | 0 | ||
12 | 2 | -5 | 0 |