Nach 224 Partien als Assistent
Croci-Torti ist plötzlich Lugano-Cheftrainer

Er heisst wie ein Kuchen, hat drei Töchter, 224 Spiele als Assistenztrainer und sieht aus wie ein Lausbub. Das ist der neue Lugano-Trainer Mattia «Crus» Croci-Torti (39).
Publiziert: 23.09.2021 um 15:45 Uhr
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Croci-Torti hat gut lachen: Er wurde nach zwei Partien als Interims-Coach zum neuen Cheftrainer des FC Lugano bestimmt.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
Michael Wegmann, Maurizio Urech

Die Nomination des ewigen Assistenten Mattia Croci-Torti, den im Tessin alle «Crus» nennen, zum neuen Cheftrainer des FC Lugano, kam selbst für ihn überraschend. Während 224 Partien assistierte der 39-jährige Tessiner Tami, Abascal, Celestini, Jacobacci und zuletzt Braga. «Ich bedanke mich bei Pierre Tami für das Vertrauen. Ich hatte das Glück unter Fabio Celestini, Maurizio Jacobacci und Maestro Abel Braga zu arbeiten – alles grossartige Trainer, von denen ich viel abschauen konnte. Dank ihnen habe ich mich in den letzten Jahren positiv verändert.»

Nach zwei Partien als Interims-Coach ist er nun erstmals Chef auf der Lugano-Bank. Ein wenig nervös sei er schon, gesteht er nach seiner Ernennung, «doch ich bin bereit für diese Herausforderung».

Er kommt bei Fans und Spielern gut an

Eigentlich wollten die neuen Lugano-Bosse ja einen ruhigen Headcoach – doch wer Croci-Torti auf der Bank so zuschaut, sieht alles, nur keinen ruhigen Trainer. Dennoch hat er sich am Ende gegen vier andere Kandidaten durchgesetzt. Man habe einheitlich beschlossen, dass Mattia der richtige Mann ist, sagt Lugano-CEO Martin Blaser.

Auch die Teamleader wie Maric und Ziegler hätten sich für ihn ausgesprochen. Und auch die Tifosi sind zufrieden mit Crus. «Ich hätte nicht erwartet, dass meine Nominierung mit so viel Enthusiasmus aufgenommen wird.» Ein paar Leute hätten ihn gewarnt, meinten, die Probleme für ihn würden nun erst beginnen, erzählt er. Croci-Torti meint: «Ich sage: Jetzt kommt die schönste Zeit in meiner Trainerkarriere.»

Croci-Torti war mal bei GC

Croci-Torti gleicht mit seiner Dächlikappe einem Lausbuben und erinnert ein wenig an Bazooka-Joe, wenn er vor der Bank herumtigert. Er sei seit Jahren glücklich verheiratet und Vater von drei Töchtern, sagt er. Seine Lebenspartnerin Susanna ist übrigens eine Valsangiacomo. Und wenn ihnen der Name nichts sagt, dann sicher der Familienbetrieb der Valsangiacomo: Caffè Chicco d'Oro.

Nun empfängt er bei seinem Debüt als Cheftrainer GC. Dort spielte er einst zwei Jahre in der U21, ehe er im Sommer 2002 zum FC Lugano wechselt. Kalter Kaffee!

Croci-Torti erinnert sich wohl lieber ans letzte Gastspiel von GC im Cornaredo im Mai 2019. Dank dem spektakulären 3:3 gegen den Absteiger qualifiziert sich Lugano für die Europa League. Cheftrainer damals Celestini, Croci-Torti sein Assistent.

«Wollte zeigen, dass ich der Chef bin»
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Lugano-Trainer Croci Torti:«Wollte zeigen, dass ich der Chef bin»
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