«Ich bin wirklich wütend»
YB-Knipser Nsame geht auf Trainer Wicky los

YB-Spieler Jean-Pierre Nsame mischt an der Spitze der Torschützenliste der Super League mit. Dennoch lässt ihn Trainer Raphael Wicky regelmässig auf der Bank Platz nehmen. Jetzt wählt er klare Worte.
Publiziert: 17.12.2023 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2023 um 20:17 Uhr
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Jean Pierre Nsame ist nicht zufrieden mit seiner Einsatzzeit.
Foto: freshfocus

Neun Treffer hat YB-Stürmer Jean-Pierre Nsame (30) in der Hinrunde dieser Super-League-Saison erzielt. Einzig Servettes Knipser Chris Bedia (27) hat noch ein Tor mehr erzielt.

Erstaunlich: Nsame erzielt diese Werte, obwohl er nicht gesetzt ist, sich die Einsatzzeit im Sturmzentrum mit Silvère Ganvoula (27) und Cedric Itten (26, derzeit verletzt) teilen muss.

In der Liga kommt er pro Spiel gerade mal auf durchschnittlich 56 Einsatzminuten! Beim 3:1-Sieg über Lausanne-Ouchy dauerte es 64 Minuten, bis YB-Trainer Raphael Wicky (46) ihn für Ganvoula einwechselte. Rechnet man die Spiele im Schweizer Cup und in der Champions League mit ein, sinkt die durchschnittliche Spielzeit des Kameruners, der von der Swiss Football League gerade als Spieler des Jahres 2023 nominiert worden ist, auf 53 Minuten.

«Wer wäre mit dieser Situation einverstanden?»

Bisher hat sich Nsame in der Öffentlichkeit zurückgehalten. Doch nach dem Dreier bei SLO (3:1-Sieg für YB) bricht es aus dem Torjäger heraus: «Ich freue mich für das Team und über den Sieg. Aber ich bin auch wütend. Wirklich wütend», sagt er zu « Le Matin». 

«Welcher Spieler in Europa oder anderswo, der so viel für seinen Verein getan hat und sich so fit fühlt wie ich, wäre mit dieser Situation einverstanden? Denn ja, ich bin wirklich in Form.»

Einen Hehl macht Nsame nicht mehr aus seinem Frust. Er geht damit auch auf Konfrontation zu Trainer Raphael Wicky. Er stellt aber auch klar: «Solange YB mich will, mache ich weiter. Natürlich.»

Trotz Teilzeit-Einsätzen winkt Liga-Rekord

Argumente für mehr Einsatzzeit hat Nsame. Alle 100 Minuten schiesst er statistisch gesehen ein Tor. «Es macht mich stolz, jede Saison so regelmässig zu treffen. Aber noch einmal: Welcher andere Stürmer würde es akzeptieren, in meiner Situation so viel Zeit auf der Bank zu verbringen?» Das sei für ihn nicht logisch. Er habe aber nicht den Charakter, um Ärger zu machen. Am Ende zähle die Mannschaft. 

Seit seinem YB-Debüt 2017 buchte «Schämpu», wie ihn die Berner Fans liebevoll nennen, in sieben Saisons (2022 wurde er eine halbe Saison an Serie-B-Klub Venedig ausgeliehen) nicht weniger als 109 Liga-Tore. Gegenwärtig fehlen ihm noch zwei, um mit dem besten Torschützen in der Super-League-Geschichte gleichzuziehen: Marco Streller (42). Es wäre ein emotionaler Karrierehöhepunkt, meint Nsame. Bis dahin würde er sich über mehr Einsatzzeit freuen. (men)

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