Es sind nicht die ganz grossen Emotionen wie vor einem Jahr in Thun, die Amir Abrashi nach dem geschafften Ligaerhalt in Aarau zeigt. Vielmehr ist es pure Erleichterung, die dem Captain von GC ins Gesicht geschrieben steht. «Ein Abstieg hätte ich wohl nicht ertragen», sagt der 35-Jährige. Man habe sich mit zwei blauen Augen gerettet.
Die 0:1-Niederlage im Rückspiel? «Völlig egal.» Es zähle einzig, dass GC in der Super League bleibe. «Die letzten drei Wochen waren die schlimmsten meiner Karriere», gesteht Abrashi. Vor allem die Partien gegen Yverdon und St. Gallen hätten ihn emotional stark mitgenommen. «Wenn du verlierst, könnte es der direkte Abstieg bedeuten, das ist eine Belastung, die man kaum beschreiben kann. Letzte Saison war die Barrage schon viel früher klar, da war es anders.»
«Wir können nicht zufrieden sein mit dieser Saison»
Von einer Party zum Ligaerhalt will der Captain am Freitagabend nichts wissen. «Ein Bier liegt drin, aber ehrlich gesagt: Es gibt nichts zu feiern. Wir können nicht zufrieden sein mit dieser Saison.» Auch die Fans machten ihrer Enttäuschung nach Abpfiff Luft. Zwar wurden Abrashi und seine Teamkollegen in der Kurve gefeiert, doch es gab auch Kritik. «Sie haben uns mitgeteilt, dass sie nicht glücklich sind mit dem zweitletzten Platz in der Tabelle und ich verstehe sie zu 100 Prozent.»
Auf den bevorstehenden GC-Umbruch und auf die zahlreichen auslaufenden Verträge bei seinen Teamkollegen angesprochen, winkt Abrashi ab. «Lasst mich jetzt erst mal Ferien machen. Ich war physisch und psychisch am Limit. Jetzt muss ich runterfahren.»
Oral: «Interessiert mich nicht, was mit mir passiert»
Ebenfalls vakant: die Trainerfrage. Der Vertrag von Tomas Oral läuft aus, eine Verlängerung scheint mehr als unwahrscheinlich. Doch der 52-Jährige hat anderes im Kopf: «Vielleicht glaubt ihr mir das nicht, aber momentan interessiert es mich wirklich nicht, was mit mir passiert. Ich bin stolz auf diese Mannschaft», sagt er. «Als wir den Laden übernommen haben, standen neun Punkte auf dem Konto, wir haben den Klub stabilisiert.»
Ein Lob hat Oral derweil für Alain Sutter parat. Der neue Sportchef übernahm nach der Pleite in Winterthur für Stephan Schwarz im Saisonendspurt. «Es war turbulent, aber Alain hat sofort gewusst, welche Hebel er bewegen muss. Er hat Souveränität reingebracht. Plötzlich war im ganzen Klub eine andere Ruhe spürbar.»
Eine Ruhe, die GC auch in den kommenden Tagen und Wochen dringend benötigt für den Neuanfang in der Super League mit einem fast komplett neuen Team.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 38 | 48 | 73 | |
2 | Servette FC | 38 | 9 | 63 | |
3 | BSC Young Boys | 38 | 11 | 61 | |
4 | FC Lugano | 38 | -3 | 54 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 38 | 8 | 53 | |
6 | FC Luzern | 38 | 2 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 38 | -1 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 38 | -1 | 52 | |
3 | FC Sion | 38 | -10 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 38 | -25 | 40 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 38 | -10 | 39 | |
6 | Yverdon Sport FC | 38 | -28 | 39 |