Seit Mitchell van der Gaag auf die Idee gekommen ist, Yanick Brecher als Goalie abzusetzen und damit praktisch seine Entlassungspapiere unterschrieben hat, spielt der FCZ-Captain richtig gut. Schon gegen YB rettet Brecher sein Team vor einer höheren Niederlage. In Basel bleibt er dreimal im direkten Duell mit einem Basler Sieger, indem er ruhig auf den Abschluss des Gegners wartet.
Lindrit Kamberi erhält nach dem Spiel Sonderlob von Trainer Dennis Hediger für seine Manndeckerrolle gegen Xherdan Shaqiri, muss aber mit dem Makel leben, dass der trotzdem bei beiden Basler Toren den entscheidenden Pass schlägt.
Weil Kamberi eine Reihe weiter vorne als sonst gebraucht wird, rückt Mittelfeldspieler Nelson Palacio in die Innenverteidigung und macht das eigentlich ganz ordentlich. Er entwertet seine Leistung aber mit dem grausamen Fehlpass auf Albian Ajeti, der genauso folgenlos bleibt wie ein fast identisches Fehlzuspiel von Cheveyo Tsawa auf Xherdan Shaqiri. Tsawa hat ein wildes Spiel. Gegen vorne mit interessanten Szenen, kommt er defensiv nur mit sehr Glück um eine gelbe Karte herum. Und wenn wir ehrlich sind, schiesst auch er das zweite Basler Tor – und nicht Ibrahim Salah.
Offensiv bleibt das Problem des FCZ seit vier Spielen dasselbe: Matthias Phaëton und Jahnoah Markelo werden zwar immer wieder ins Eins-gegen-Eins mit geforderten bis überforderten Gegenspielern geschickt. Aber am Ende schaut einfach nichts Zählbares heraus. Kommt erschwerend hinzu, dass Phaëton seine gute Form zur Pause in der Garderobe des Cornaredo vergessen hat und vielleicht den FC Lugano fragen sollte, ob man sie ihm demnächst nachsenden könnte.
Bei derart wirkungslosen Flügeln ist Philippe Kény als Stürmer nicht zu beneiden. Eine bessere Passquote als eine von 58 Prozent wäre vielleicht trotzdem drin gelegen. Genauso müsste es Abwehrchef Mariano Gomez möglich sein, beim 0:1 nicht die eigene Abseitsfalle zu sabotieren.
Wechsel: Bangoura ab 70. für Ligue, Krasniqi ab 70. für Tsawa, Perea ab 70. für Kény, Emmanuel ab 77. für Phaeton, 90. Okafor für Kamberi – alle zu kurz für eine Bewertung.
Und so haben die Basel-Spieler abgeschnitten
Auch nach dem 10. Super-League-Spiel wartet Metinho weiter auf seinen ersten Super-League-Assist. Und trotzdem ist das, was der FCB-Mittelfeldspieler gegen den FCZ abliefert, ein richtig starker Auftritt. Den Führungstreffer durch Traoré leitet er mit einem tollen Pass auf Leroy ein. Und dass Metinho das Spiel ohne Torvorlage beendet, liegt einzig an Soticek, der in der zweiten Halbzeit ein geniales Zuspiel nicht verwerten kann.
Für Metinho gibt es die Note 5, genau wie für die drei FCB-Verteidiger Flavius Daniliuc, Adrian Barisic und Dominik Schmid. Mit Barisic, der im Vergleich zum Lausanne-Spiel den Vorzug gegenüber Jonas Adjetey bekommt, wirkt die Basler Defensive deutlich stabiler.
Ebenfalls eine gute Bewertung holen sich Xherdan Shaqiri (zwei Assists) und Joker Ibrahim Salah (ein Tor) ab. Wobei der Treffer des Marokkaners strenggenommen ein Eigentor von FCZ-Mittelfeldspieler Tsawa ist, auch wenn das die SFL anders einstuft.
Trotz des 2:0-Siegs im Klassiker gibt es einen Basler, der durchfällt. Albian Ajeti könnte im Joggeli bereits zur Pause einen Hattrick auf dem Konto haben, bringt aber keine seiner drei Chancen im Tor unter. So muss der Stürmer schon nach 45 Minuten vom Feld – Note 3.
Wechsel: Salah ab 46. für Ajeti. Zu kurz für eine Bewertung: Soticek ab 61. für Traoré, Broschinski ab 73. für Otele, Becanin ab 88. für Shaqiri.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 11 | 10 | 25 | ||
2 | 11 | 12 | 21 | ||
3 | 11 | 7 | 21 | ||
4 | 11 | 4 | 18 | ||
5 | 10 | -1 | 17 | ||
6 | 10 | 1 | 14 | ||
7 | 11 | -2 | 14 | ||
8 | 10 | -3 | 13 | ||
9 | 11 | -6 | 13 | ||
10 | 11 | 3 | 12 | ||
11 | 10 | -4 | 9 | ||
12 | 11 | -21 | 3 |

