Das sagt Zeidler zur St. Galler Mini-Krise
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Espen-Coach nimmt Stellung:Das sagt Zeidler zur St. Galler Mini-Krise

FCSG-Coach Zeidler gibt zu
«Die Lage ist ernst!»

Das erste Quartal hätte sich St.-Gallen-Trainer Peter Zeidler (59) definitiv anders gewünscht. Hier spricht er über die Belastung der vergangenen Wochen, den Abstiegskampf und einen womöglich wackelnden Trainerstuhl.
Publiziert: 23.10.2021 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2021 um 18:53 Uhr
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Die ganz dunklen Zeiten sind für Peter Zeidler und seine Truppe vorerst vorbei.
Foto: keystone-sda.ch
Eynat Bollag

Peter Zeidler über ...

... den Sieg gegen Servette
«Dieser Sieg war äusserst wichtig. Umso schöner, dass wir ihn zu Hause erzielen konnten mit unseren Zuschauern. Diese ganz besondere Beziehung – sie gibt uns Energie für die nächsten schweren Wochen. Es ist nach einer langen sieglosen Phase immer schwierig, das erste Mal wieder zu gewinnen. Deshalb war es auch für die Spieler wichtig zu sehen, dass es noch geht. Zu hoch hängen wollen wir den Sieg aber nicht. Das Glück war sicher auch auf unserer Seite.»

... das Spiel gegen GC
«Nach diesem Spiel war ich beunruhigt, weil es einfach so schlecht war. Wenn wir so spielen, kommen wir da unten nicht raus. Es hat uns deutlich den Spiegel vorgehalten, dass es so nicht geht. Man kann schon sagen, dass uns dieses Spiel wieder wachgerüttelt hat. Wir hätten gerne auf diesen Hallo-wach-Effekt verzichtet.»

... den Abstiegskampf und seinen Trainerstuhl
«Ich habe nicht Angst um meinen Job. Das ist so ein Automatismus, den es beim FC St. Gallen nicht gibt, auch wenn das viele nicht glauben. Aber das ist unsere Stärke. Das heisst nicht, dass wir gefeit davor sind, in Abstiegsgefahr zu geraten. Es kann gut sein, dass es hinten in der Tabelle bis zum Schluss ganz eng bleibt. Ich schliesse gar nichts aus.»

... die fehlende Solidarität in der Mannschaft
«Ich würde es anders formulieren: Die Solidarität kann noch besser werden. Konkret: dass man seinem Mitspieler taktisch noch schneller und besser hilft. Und diese Gemeinschaft, dieses Verschworene in der Mannschaft – das kann noch besser werden. Die Struktur in der Mannschaft war in den vergangenen Saisons klarer. Mit dem Abgang von Jordi Quintilla ist eine Lücke entstanden. Ousmane Diakité macht es spielerisch sehr gut, aber er hat noch nicht die gleiche Ausstrahlung und Persönlichkeit wie Jordi. Kann er nach so kurzer Zeit und in seinem Alter auch noch nicht haben. Die Struktur ist sich also noch immer am Entwickeln.»

... die fehlende Qualität in der Mannschaft
«Ich möchte das nicht auf einzelne Spieler reduzieren. Aber klar brauchen gewisse Spieler länger, als wir uns das gewünscht hatten. Für Fabian Schubert war der Wechsel in die Schweiz eine grosse Umstellung. Im Training zeigt er seine Qualitäten, aber in der Liga dauert es jetzt halt noch ein bisschen, bis er richtig ankommt. Ebenso bei Ousmane Diakité und Musah Nuhu nach ihren langen Verletzungen. Alle drei haben das Potenzial dazu, Stammspieler zu sein.»

... die Stimmung beim FC St. Gallen
«Klar hätten wir gerne mehr Punkte auf dem Konto. Trotzdem ist die Stimmung konzentriert und fokussiert wie immer. Wir wissen, dass die Lage ernst ist. Und dass es weiterhin ein hartes Stück Arbeit ist, wieder solche Momente wie am vergangenen Sonntag gegen Servette zu erleben und uns in der Tabelle nach oben zu orientieren. Doch wir ziehen den Karren immer zusammen.»

... sein Wohlbefinden in den vergangenen Wochen
«Klar ist es anstrengend, wie andere Jobs aber auch. Wenn man seinen Beruf total liebt, aber auch an Ergebnissen gemessen wird – natürlich zehrt das an einem. Da muss man stark sein. Auch ich schüttle das nicht so locker aus dem Ärmel. Es hilft, dass man sich auf die Leute, vor allem jene im Klub, verlassen kann und auch bei den Leuten in der Stadt und der Region spürt man die Unterstützung sehr. Selbst wenn wir mehrmals verlieren, wechseln die Leute nicht die Strassenseite, wenn sie mich sehen. In St. Gallen spürt man diese Verbundenheit, dieses Gefühl von ‹wir schaffen das, wir kommen da gemeinsam wieder nach vorne›.»

... den Aufschwung der Luzerner
«Hut ab, wie sie gegen Basel und YB gespielt haben. Es wird am Sonntag ein 50:50-Spiel.»

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