FCL-Renggli umarmt seine behinderte Tochter und muss dafür Busse bezahlen
Gehts noch?

Sind sie beim FC Luzern noch ganz dicht? Wer diese Geschichte liest, der wird daran zweifeln!
Publiziert: 20.10.2012 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:38 Uhr
Von Alex Dutler und Michel Wettstein

Vorhang auf für die fieseste Busse im Schweizer Klub-Fussball! Schauplatz: Die Swissporarena in Luzern. Die Hausherren feiern mit ihren Fans einen Sieg in der Super League. Der dama­lige Konditionstrainer Walter Grüter beendet die Ehrenrunde und schickt die Mannschaft zum Auslaufen. Auch Liga-Dino Michel Renggli (32) joggt mit.

Die Dehnübungen lässt Renggli sausen. Er soll den Investoren und Gönnern in der Loge Rede und Antwort stehen. Damit die Edel-Fans nicht lange warten müssen, verkürzt er das Programm in Absprache mit dem Trainerstab.

Auf dem Weg macht Familien-Mensch Renggli Halt bei seiner Schwiegermutter und seiner 5-jährigen Tochter Casey. Rengglis Frau Jane ist zu Hause mit dem neugeborenen Söhnchen Chase. Herzlich begrüsst er seine grössten Fans im Stadion und feiert mit ihnen.

Schmusen untergräbt die Trainer-Autorität

Casey will Papi besonders nahe sein. Seit ihrer Geburt leidet sie an einer körperlichen Behin­derung. Eine Muskellähmung verursacht Bewegungsstörungen in ihrem rechten Arm und im rechten Bein. Die Erwachsenen helfen ihr über die Abschrankung aufs Feld. Renggli hält seine kleine Tochter in den Armen und schmust kurz mit ihr, bevor er zu den VIP-Supportern in die Loge eilt.

Am nächsten Tag der Schock: Wie BLICK erfuhr, zitiert Walter Grüter Renggli in sein Büro und staucht ihn gnadenlos zusammen. Er wirft ihm vor, dass er mit dem unerlaubten Familientreffen seine Autorität untergraben habe. Er könne doch nicht mit seinen Kindern spielen, während die Kollegen dehnten.

Bei der Standpauke bleibt es nicht. Renggli muss blechen. Grüter verdonnert ihn zu einer Busse von 50 Franken! Er könne das nicht durchgehen lassen, es gehe ums Prinzip. Renggli ist fassungslos über diese Ungerechtigkeit – trotzdem zückt er sein Portemonnaie und zahlt.

Mittlerweile wurde Grüter beim FCL freigestellt. Er ist auf Ibiza und will keine Stellung nehmen. Bei Renggli ist die Wut verraucht. Als BLICK ihn mit der Geschichte konfrontiert, bleibt er diplomatisch: «Ich weiss nicht, was ich im Nachhinein von der Sache halten soll. Meine Kinder sind selten an einem Spiel, und wenn eines dabei ist, ist dies für mich ein spezielles Ereignis. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Walti, und er hat beim FCL einen hervorragenden Job gemacht. Wenn er diese Angelegenheit als zentral erachtet, muss ich das so akzeptieren.»

Kampf um neuen Vertrag

Sowieso hat Renggli jetzt andere Sorgen. Am Montag wurde er nach dreimonatiger Leidenszeit am rechten Fuss operiert. Diagnose: Kapselzertrümmerung. In acht Wochen kann er wieder mit dem Lauftraining beginnen und kämpft in der Rückrunde um einen neuen Vertrag. Renggli: «Ich schaue nach vorn und werde für Luzern bald wieder alles geben!»

Mitarbeit: Benedikt Widmer

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