Hier zeigt der Schiri Stocker die Rote Karte
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Nach Schlusspfiff in Genf:Hier zeigt der Schiri Stocker die Rote Karte

FCB-Koller zur Stocker-Sperre
«Auch ich sah Rot, weil ich den Schiri berührte!»

Wenn einer weiss, wie sich Valentin Stocker nach seiner Rot-Sperre fühlt, dann Basel-Trainer Marcel Koller.
Publiziert: 29.11.2019 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2019 um 20:39 Uhr
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Basels Trainer Marcel Koller erlebte als Spieler eine ähnliche Szene wie Stocker.
Foto: keystone-sda.ch
Stefan Kreis

Wir schreiben den 3. Februar 1991, die Schweizer Nati testet in Miami gegen Kolumbien und Marcel Koller fliegt zum ersten und letzten Mal in seiner Karriere vom Feld. «Weil ich den Schiedsrichter berührt habe», erzählt der FCB-Trainer.

«Wir haben ein Tor geschossen, haben gejubelt, sind alle schon wieder in der eigenen Platzhälfte gewesen, da entscheidet der Linienrichter auf Freistoss am Sechzehner. Ich wollte fragen, was los sei, da ist der Schiedsrichter auf mich zugestürmt. Ich habe ihn berührt. Er meinte ‚don’t touch me’ und zeigte mir die Rote Karte.»

FCB legt Rekurs gegen Stocker-Sperre ein

Koller wird damals für ein Länderspiel gesperrt, sein Captain Valentin Stocker muss vier Spiele lang zusehen, weil er nach der 0:2-Niederlage gegen Servette den Schiedsrichter an der Schulter schubste und ihm sarkastisch mit der «Daumen-hoch-Geste» zur Leistung «gratulierte.» Für Koller ist die Sperre «ein bisschen zu hoch», der FCB hat Rekurs eingelegt. Gegen YB wird Stocker aber auf alle Fälle fehlen. Koller: «Ein gewichtiger Ausfall, er ist unser Captain.»

Dass seine Mannschaft im Gegensatz zu den Bernern eine lange Europa-League-Reise nach Russland hinter sich habe, will Koller nicht als Ausrede gelten lassen. «Das Spiel war relativ früh, wir waren um 22 Uhr schon beim Essen. Und sowohl am morgen als auch im Flieger hatten die Spieler die Möglichkeit zu schlafen. Das sollte keine Rolle spielen, auch weil vor kurzem Nati-Pause war und wir nicht seit drei, vier Wochen im englischen Modus sind.»

Gegen YB wartet Koller seit 16 Jahren auf einen Sieg. «So lange schon?», fragt Koller. «Dann ist es höchste Zeit, dass wir das umbiegen können. Aber das ist einfacher gesagt als getan.» Knapp 30'000 Tickets sind für den Knüller bereits verkauft. «Das ganze Stadion muss brennen», sagt Koller.

Auch wenn mit Valentin Stocker jener Mann fehlt, der auf dem Platz für gewöhnlich das Feuer entfacht.

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