Es war am 4. August des letzten Jahres, als Marcel Koller erstmals als Trainer des FC Basel an der Linie stand. Der Gegner: GC. Basel gewann gegen die Hoppers mit 4:2. Es war der erste FCB-Sieg der Saison. Ausgerechnet gegen jenen Verein, für den Koller 453 Mal selber gespielt hatte.
Zu Beginn der Rückrunde hiess der Gegner erneut GC, wieder gewann Basel – diesmal gar mit 4:0. Ob er nicht ein wenig Mitleid habe mit den Hoppers, wurde Koller danach gefragt: «Ich habe eine lange Zeit bei GC verbracht. Dann tut es natürlich schon ein bisschen weh, zu sehen, in welcher Situation sie sind.»
Und nun also wieder Basel-GC. Der FCB hat Platz 2 gefestigt, GC befindet sich weiterhin im freien Fall. Auf Schützenhilfe dürfen die Zürcher auch dieses Mal nicht hoffen. Koller: «Ich hoffe schon, dass GC den Tritt wieder findet. Aber nach unserer Begegnung.» Wer Koller kennt, der weiss, dass er keine Nachlässigkeiten duldet und nach dem enttäuschenden 1:1 vom letzten Wochenende gegen Lugano eine Reaktion sehen will.
Eine ganz andere Rechnung mit GC hat auch Kollers Assistent Carlos Bernegger offen. Im März 2017 löste er bei GC den damaligen Coach Pierluigi Tami ab und schaffte souverän den vorzeitigen Ligaerhalt.
Was ihm im Juni auch prompt eine Vertragsverlängerung einbrachte. Doch so ganz trauten ihm die Verantwortlichen nicht, obwohl Bernegger in der Vergangenheit schon dreimal als Nothelfer und dazwischen als Nachwuchscoach im Klub gearbeitet hatte. Bernegger erhielt lediglich einen Einjahresvertrag, der allerdings schon nach 5 Partien gekündigt wurde. Obwohl Bernegger da gerade der erste Sieg der Saison 17/18 gelungen war. Es war ein Schock für den Argentinier mit der rauen Stimme und dem weichen Kern. Bernegger war in der Ehre verletzt, gekränkt. Fassungslos. «Ich verstehe die Welt nicht mehr, wenn man bedenkt, was ich alles für diesen Klub gemacht habe», sagte er nach seiner Entlassung.
Darüber sprechen möchte er heute nicht mehr. Doch gegenüber seinen Vertrauten hatte Bernegger immer wieder geklagt, dass er das Opfer von Machtkämpfen gewesen sei und man schon vor seiner Anstellung lieber Murat Yakin als Trainer gehabt hätte. Yakin folgte dann tatsächlich auf Bernegger, doch der ist inzwischen ebenso Geschichte wie Thorsten Fink und Tomislav Stipic. Nun soll Uli Forte den Rekordmeister vor dem Abstieg retten. Auf Unterstützung durch die Ex-Hopper Koller und Bernegger wird er nicht zählen können. Und auch ein Blick in die Statistik verheisst wenig Gutes. Gegen kein anderes Team hat Trainer Forte öfter verloren als gegen den FCB: 15 Mal in 25 Spielen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 37 | 44 | 70 | |
2 | Servette FC | 37 | 9 | 62 | |
3 | BSC Young Boys | 37 | 11 | 60 | |
4 | FC Lugano | 37 | -3 | 53 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 37 | 8 | 52 | |
6 | FC Luzern | 37 | 6 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 37 | 0 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 37 | 1 | 52 | |
3 | FC Sion | 37 | -8 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 37 | -27 | 37 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 37 | -12 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 37 | -29 | 36 |