GC – St. Gallen 2:0
Was der FC St. Gallen im letzten Saisonspiel abliefert, grenzt phasenweise an Arbeitsverweigerung. Klar, sportlich ging es für die Ostschweizer längst um nichts mehr. Doch der Eindruck bleibt: Viele Spieler waren mental bereits in den Sommerferien. Kein einziger Akteur im St. Galler Trikot liefert eine Leistung ab, die auch eine genügende Note verdient hätte. Die Abwehr agiert passiv, lässt sich von der wiedererstarkten GC-Offensive den Schneid abkaufen. Im Mittelfeld herrscht gähnende Leere – die Gegenspieler haben zu viel Raum, zu viel Zeit und vor allem mehr Wille. Und vorne? Nicht nur erschreckend harmlos, sondern auch noch fahrlässig im Umgang mit den wenigen Torchancen.
Ganz anders das Bild bei GC. Trotz des enormen Drucks im finalen Spiel der Abstiegsrunde zeigen die Hoppers eine kämpferische und erfrischende Vorstellung – mit mehreren Spielern, bei denen es Freude macht, zuzusehen. Angeführt vom Captain Amir Abrashi, der das Zentrum dominiert und das 2:0 mit einem gefühlvollen Lupfer vorbereitet. Tomas Veron Lupi wirbelt die St. Galler Defensive mit Tempo, Dribblings und gefährlichen Standards durcheinander. Und vorne sorgt Nikolas Muci für Dauerbetrieb – erarbeitet sich Chance um Chance und trifft eiskalt zum 1:0.
6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar
6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar
Winterthur – Sion 2:0
Sion macht so etwas wie Dienst nach Vorschrift. Gerade so viel, dass man sich nicht des Arbeitsverweigerungs-Verdachts aussetzt. Aber auch nicht viel mehr als das. So gibts für die Besseren – und das sind nicht viele – eine 4. Und die meisten eine 3. Winterthur? Für den Doppelpacker Christian Gomis gibts die Maximalnote. Auch wenn er bescheiden sagt: «Mein Job ist es, Tore zu schiessen. Das habe ich getan.» Na ja, in einem solchen Druck-Spiel ist es schon noch ein bisschen mehr. Daneben gibts ein paar weitere sehr gute Leistungen, die mit einer 5 belohnt werden – und einige mit einer 4. Insgesamt war das reif und abgeklärt von Winti, den Schlusspunkt unter das Nichtabstiegs-Wunder so zu setzen.
Yverdon – Zürich 3:2
Es ist dem FC Zürich anzusehen, dass er den Wettbewerb im Abstiegskampf nicht verzerren will. Zumindest während 43 Minuten. In diesen sucht er den Weg nach vorne. Mit einem agilen Bledian Krasniqi im zentralen Mittelfeld und einem motivierten Rodrigo Conceiçao, der hinten links den gesperrten Junior Ligue ersetzt. Aber spätestens als Samuel Ballet zum dritten Mal das erfolglose Dribbling sucht, anstatt den besser postierten Mitspieler zu suchen, ist klar: Mit so richtig viel Nachdruck ist der FCZ heute nicht unterwegs.
Dann fällt das 1:0 für Yverdon durch Christian Marques nach einer Ecke – und die Zürcher verabschieden sich mental in die Sommerferien. Die 30 Minuten nach der Pause sind ein Schaulaufen des Heimteams, bei dem ein William Le Pogam plötzlich aussieht wie ein unwiderstehlicher Wunderdribbler. Gütige Mithilfe des FCZ-Innenverteidigeirs Mariano Gomez inbegriffen.
Am Ende schenkt Zürich mit Norbu Lhakpa natürlich noch einem 16-Jährigen sein Debüt in der höchsten Liga. Weil: Wieso auch nicht? Der Offensivspieler könnte mit seiner ersten Aktion sogar ein Tor schiessen, scheitert aber am soliden Paul Bernardoni. Auf die zwei Tore durch Damienus Reverson sollte sich der FCZ nicht allzu viel einbilden. Sie fallen in einer Phase, in der alle Spieler von Yverdon wissen, dass sie trotz eines Siegs absteigen werden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 37 | 44 | 70 | |
2 | Servette FC | 37 | 9 | 62 | |
3 | BSC Young Boys | 37 | 11 | 60 | |
4 | FC Lugano | 37 | -3 | 53 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 37 | 8 | 52 | |
6 | FC Luzern | 37 | 6 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 38 | -1 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 38 | -1 | 52 | |
3 | FC Sion | 38 | -10 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 38 | -25 | 40 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 38 | -10 | 39 | |
6 | Yverdon Sport FC | 38 | -28 | 39 |