Weshalb aus Pascal Schürpf nie ein FCB-Star wurde
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«Erste drei Meter zu langsam»:Weshalb aus Pascal Schürpf nie ein FCB-Star wurde

«Das war die Krönung»
Ex-Fussballer Pascal Schürpf blickt auf seine Karriere zurück

Pascal Schürpf beendet mit 36 Jahren seine Profikarriere nach 292 Super-League-Spielen. Der ehemalige FCL-Fanliebling spricht im Blick-Fussballpodcast «FORZA!» über seinen Rücktritt und seine Karrierehöhepunkte.
Publiziert: 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 08:30 Uhr
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Pascal Schürpf hat seine Profikarriere als Fussballer im Alter von 36 Jahren beendet.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Pascal Schürpf blickt auf seine Profi-Karriere zurück
  • Cupsieg 2021 mit FC Luzern als Krönung seiner Laufbahn
  • Klubs aus tieferen Ligen haben sich um ihn bemüht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias WedermannFussballchef

Nach zwei erfolgreichen Barrage-Krimis, 292 Super-League-Spielen und im Alter von 36 Jahren hat Pascal Schürpf seinen Rücktritt bekannt gegeben. Zum Saisonauftakt der Schweizer Liga hat der Basler bereits seinen ersten Einsatz als TV-Experte bei Blue – und im Blick-Fussballpodcast «FORZA!» spricht er erstmals offen und ausführlich über das Ende seiner Profikarriere.

«Nach der Barrage dachte ich mir, es wäre okay, wenn fertig ist, aber ich wäre auch offen gewesen für ein weiteres Abenteuer oder spannendes Projekt», so Schürpf. Schlussendlich haben sich aber mehrheitlich Klubs aus der Promotion League sowie der 1. Liga Classic intensiv um ihn bemüht. «Die haben alles aufgefahren, und ich habe das wertgeschätzt. Aber ich kam zur Erkenntnis, dass es okay ist, dass ich bis 36 diesen Beruf ausüben durfte, und ich bin sehr stolz auf diese Zeit.»

Ausgebildet wird Schürpf beim FC Basel. Zusammen mit der goldenen Generation Shaqiri, Xhaka, Sommer, Frei oder Streller ist er Teil der ersten Mannschaft. Im Training war er weltmeisterlich, auf dem Platz schaffte er den Durchbruch nicht. «Ich habe die Chance unter Thorsten Fink erhalten und mich einfach nicht durchgesetzt. Da gibt es auch kein böses Blut in Richtung FCB. Es hat ehrlicherweise einfach nicht gereicht», sagt Schürpf rückblickend.

Über Leihstationen bei Concordia Basel, Lugano, Aarau und Bellinzona landet er bei Vaduz. Gewinnt dort viermal den Cup Liechtensteins und steigt in die Super League auf. «Ich konnte dort erstmals ein ganzes Jahr durchspielen, aufsteigen, eine tolle Super-League-Saison spielen und bin dann 1,5 Jahre verletzt ausgefallen.» 

«Cupsieg 2021 hat am meisten Wert für mich»

Selbst diese Verletzung sieht Schürpf in der Nachbetrachtung positiv. «Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich nie, aber wirklich nie, etwas für den Körper gemacht. Ein riesiger Skandal für einen Profifussballer.» Diese Erkenntnis ändert seine Einstellung, er investiert in sich sowie seinen Körper und landet beim FC Luzern. Dort, wo er die besten sechs Jahre seiner Karriere verbringt. «Es gab durchaus Zweifel an meiner Verpflichtung, doch ich konnte gleich im ersten Spiel gegen GC ein Tor vor der eigenen Kurve schiessen. Der Anfang einer megaspannenden Zeit.»

Später wird er zum Fanliebling, bekommt von den FCL-Fans seinen eigenen Song. Dieser hört er erstmals bei einem Auswärtsspiel in Lugano. «Ich hatte gar nicht damit gerechnet, das kriegt man nicht einfach so von den Fans.» Sportlich belohnt der heute 36-Jährige seine Zeit in der Innerschweiz mit dem Cupsieg 2021 als Matchwinner – inklusive Tor und Assist. «Das war natürlich die Krönung, mit Abstand der Titel, der am meisten Wert hat für mich.» Dass er in Spielen mit grossem Druck am besten abliefert, zieht sich wie ein roter Faden durch die Karriere. «Ich habe Spiele geliebt, in denen es um etwas ging, in denen du etwas entscheiden oder bewirken kannst.»

So kam Pascal Schürpf zu seinem persönlichen FCL-Song
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«Ist nicht selbstverständlich»:So kam Pascal Schürpf zu seinem persönlichen FCL-Song

GC: «Habe den Wechsel nie bereut»

Bei seiner letzten Karrierestation GC muss er dies im Abstiegskampf gleich mehrmals beweisen. In seiner letzten Saison spielt er nur noch eine kleinere Rolle als Ergänzungsspieler, bis es im Frühling um das Überleben des Klubs in der Super League geht. Schürpf trifft zum 2:1 gegen Yverdon und im Barrage-Hinspiel gegen Aarau. Die Lebensversicherung in der Not. «In solchen Momenten heisst es: GC über alles. Und ich habe zuerst von der Bank und dann auf dem Feld in allen möglichen Bereichen versucht zu helfen.» Stets im Hinterkopf, dass die nächste Einsatzminute die letzte seiner Karriere sein könnte. «Ich wollte einfach bereit sein und das hat sich schlussendlich bestätigt.»

Trotz chaotischer zwei Jahre beim Rekordmeister, wo Sportchef Stephan Schwarz etwa Schürpfs automatische Vertragsverlängerung rund zwei Wochen lang nicht bemerkt hatte, will er diese Zeit um keinen Preis missen. «Ich habe in dieser Zeit sehr viel mitnehmen und lernen können. In der einen Saison hatten wir 13, 14 Nationen im Team – es ist nie langweilig geworden. Und mit Amir Abrashi hatte ich eine super Zeit. Ich habe diesen Wechsel nie bereut.»

«Wollte Abrashi noch ein gemeinsames Liga-Jahr schenken»
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Deshalb blieb Schürpf bei GC:«Wollte Abrashi noch ein gemeinsames Liga-Jahr schenken»
Super League 25/26
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