Das meint BLICK
Yakin hat sich überschätzt

Sion-Boss Christian Constantin hat Trainer Murat Yakin beurlaubt. Ein Kommentar von BLICK-Fussballreporter Alain Kunz.
Publiziert: 07.05.2019 um 19:07 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:04 Uhr
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Fussball-Reporter Alain Kunz.

Das Ende kam unvermittelt. Klar: Sion-Präsident Christian Constantin war schon seit einigen Spielen sauer. Weil die Resultate nicht mehr stimmten. Doch er liess in seiner Kritik einen immer aussen vor: Murat Yakin. Unter normalen Umständen hätte wohl nur ein Abstieg ein vorzeitiges Ende von Trainer Yakin in Sion bedeuten können. Vielleicht nicht einmal das.

Yakin war für CC nicht irgendein Trainer. Er ist der Mann, für den CC eiskalt Maurizio Jacobacci opferte, der ihn letzte Saison vor dem Fall in die Zweitklassigkeit bewahrt hatte. Er ist der Mann, den CC schon immer als Coach gewollt hatte. Er ist der Mann, dessen Vertrag CC Ende Januar Hals über Kopf bis 2021 verlängerte. Ein Novum! Yakin war für CC ein Fussballgott. Und er selber ein Fan dieses Coaches. CC und Yakin, das war eine amour fou, wie der Franzose sagt. Eine laut Duden verhängnisvolle, leidenschaftliche Liebe.

Verhängnisvoll. Genau. Denn CC blendete aus, dass er mit Murat Yakin nicht einen 08/15-Trainer holte. Sondern einen Schillerfalter, der jeden Klub, den er trainiert, mit einer Aura des Mondänen umhüllt. Mit allem, was dazu gehört.

Und so störte sich Yakin nicht am Umstand, vor mehreren Spielen nicht im Mannschaftshotel geschlafen zu haben. Er erachtete dies in seinem Selbstverständnis als nebensächlich. Yakin hat sich überschätzt.

CC sah das ein bisschen anders. Und dessen Empfinden ist das, was im FC Sion zählt. Und der kann etwas auf den Tod nicht ausstehen: Kompromisse in der Arbeitsmoral. Solche hat er in diesem Fall ausgemacht. Und dann lässt er selbst Götter fallen.

Diese Absenzen als Bagatelle gewertet zu haben, war eine monumentale Fehleinschätzung seitens von Yakin. Die ihm nun den Job kostet. Ob er zu Tode betrübt ist darüber? Es gibt durchaus Indizien, dass es ihm – sagen wir mal – nicht viel ausmacht, dass der Vorhang im Theater CC gefallen ist. Wie fast immer ohne Applaus.

Super League 24/25 - Meisterrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
37
44
70
2
Servette FC
Servette FC
37
10
62
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
37
11
60
4
FC Lugano
FC Lugano
37
-3
53
5
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
37
8
52
6
FC Luzern
FC Luzern
37
5
52
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Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
37
0
53
2
FC St. Gallen
FC St. Gallen
37
1
52
3
FC Sion
FC Sion
37
-8
44
4
FC Winterthur
FC Winterthur
37
-27
37
5
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
37
-12
36
6
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
37
-29
36
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