Gut, der Gegner war weder YB noch Basel oder St. Gallen. Es war der FC Linth 04. Dessen Präsident immerhin überzeugt war, Sion zu schlagen. Ganz reichte es dann doch nicht. Das Cupmonster setzte sich knapp durch. Und Christian Zermatten (53) erfüllte damit seine erste Mission.
Am liebsten hätte Präsident Christian Constantin seinen engsten Fussball-Vertrauten neben Verwaltungsrat Fredy Chassot immer um die Mannschaft, damit ihm eins zu eins rapportiert wird, was in ihr läuft. Das war bei Maurizio Jacobacci der Fall. So war das zuerst bei Murat Yakin, bevor dieser Zermatten aus der ersten Mannschaft entfernen liess. Und so ist das nun bei Stéphane Henchoz der Fall, der sich wohl Oscar Londono als Assistenten wünschte und diesen auch kriegte. Aber nun hat er Zermatten als zweiten Assi am Hals. Den Superassistenten?
Erneute Rückkehr nach Sion
Zermatten, geboren im Val d’Hérens, also dort, wo die berühmten Eringer Kampfkühe herkommen, hört diese Bezeichnung nicht gerne: «Ich bin ein Angestellter des Klubs, der diese Situation kennt. Und so dem Staff unter die Arme greifen kann.» Und die Aufstellungsvorstellungen von CC direkt in den Staff trägt? Zermatten: «Der Verantwortliche ist immer noch Stéphane. Ich gebe ihm Ratschläge. Aber er entscheidet.»
Und doch wirkt die x-te Rückholung von Zermatten in die erste Mannschaft wie eine Bevormundung des Fribourgers. «Das ist nicht wahr», wehrt sich Zermatten gegen diese Vorstellung. Ebenso gegen jene, CCs Spion zu sein. «Wenn ich solche Dinge lese, muss ich schmunzeln. Es wird alles übertrieben. Aber so ist das im Fussball. Speziell im FC Sion. Das muss man auch mit ein bisschen Humor nehmen.»
Sagts, und steigt in den Car, der die Mannschaft nach Weesen bringt, wo sie ein Mini-Trainigscamp aufschlägt. Bis zum Spiel in St. Gallen am Samstag. Dort wird man sehen, ob die Massnahme von CC (Zermatten: «Ich bin da, um zu tun, was mit der Präsident sagt») auch grössere Früchte trägt.