Darum gehts
Einen Geldspeicher wie Dagobert Duck wird sich FCB-Boss David Degen in diesem Sommer nicht bauen lassen. Schliesslich platzt die Basler Klubkasse noch nicht aus allen Nähten. Randvoll ist sie aber schon. Durch den Wechsel von Eigengewächs Leon Avdullahu nach Hoffenheim hat der FCB in diesem Sommer über 7,5 Millionen Franken eingenommen. Dazu kommen mit Roméo Beney (Famalicão), Axel Kayombo (Sturm Graz), Jonathan Dubasin (Gijon) und Maurice Malone (Austria Wien) weitere Abgänge, die dem FCB etwa sieben weitere Millionen beschert haben.
Noch einmal richtig Kohle – nämlich um die 13 Millionen – hat der FCB durch Weiterverkaufsbeteiligungen an Ex-Spielern wie Dan Ndoye (Nottingham), Thierno Barry (Everton) und Wouter Burger (Hoffenheim) eingestrichen. Sollten auch Renato Veiga oder Egon Zhegrova in den kommenden Tagen ihren Klub wechseln, winkt noch einmal ein hübsches Sümmchen.
Trotzdem verzichtete Daniel Stucki bislang darauf, so richtig tief ins Portemonnaie zu greifen. Mit den definitiven Übernahmen von Philip Otele und Metinho sowie den Verpflichtungen von Keigo Tsunemoto und Andrej Banancin wird der FCB-Sportchef in diesem Sommer bereits einen zweistelligen Millionenbetrag investiert haben. Der ganz grosse Knaller-Transfer ist aber noch ausgeblieben. Dabei wäre ein solcher im Hinblick auf die Playoffs zur Champions League durchaus eine Überlegung wert. Setzen sich die Basler im Duell gegen Kopenhagen oder Malmö durch, kassiert der Klub allein für die Teilnahme an der Ligaphase der Königsklasse fast 18 Millionen Franken Antrittsprämie.
Magnin sieht kein Grössen-Problem
Trotz des soliden Saisonstarts gibt es beim FCB noch Baustellen. Die wohl grösste davon in der Innenverteidigung. Vier Tore hat die beste Abwehr der vergangenen Saison in den ersten drei Partien kassiert, zwei davon nach einem Eckball. Obwohl die Basler mit Jonas Adjetey (1,88 m) und Nicolas Vouilloz (1,84 m) eines der kleinsten Innenverteidiger-Duos der Liga aufweisen, will Magnin nichts von einem Grössenproblem wissen. «Wir sind überzeugt von unserer Organisation bei defensiven Standards und müssen einfach besser in die Zweikämpfe gehen. Es ist kein Problem von zwei, drei oder fünf Zentimetern», ist der FCB-Coach überzeugt.
Möglich, dass Sportchef Stucki das etwas anders sieht. Mit Tomas Palacios (22) ist ein gross gewachsener Innenverteidiger im Anflug. Der 1,96-Meter-Hüne wechselte im vergangenen Sommer von Independiente Rivadavia zu Inter Mailand, konnte sich beim Champions-League-Finalisten aber nicht durchsetzen. Die zweite Saisonhälfte verbrachte Palacios leihweise bei Monza, wo er immerhin zu acht Einsätzen in der Serie A kam. Nun dürfte eine weitere Leihe folgen. Der FCB soll eine Kaufoption in Höhe von sechs Millionen Euro besitzen, heisst es in Italien.
Wohl nur halbwegs zufrieden mit der Verpflichtung von Palacios dürfte Xherdan Shaqiri (33) sein. Der Captain hatte vor Saisonstart erklärt, dass er sich gerade im Hinblick auf eine mögliche Champions-League-Teilnahme einen erfahrenen Abwehrchef wünschen würde. «Wir haben ein gutes Kader, aber in der Breite können wir etwas mehr Erfahrung gebrauchen», so Shaqiri. Mit seinen 22 Jahren und rund 50 Profi-Spielen wird Palacios die Wunschvorstellung seines Teamkollegen nicht restlos erfüllen können.
Neuzugang im Sturm?
Doch wo, wenn nicht in der Innenverteidigung, soll Stucki die eingenommenen Millionen investieren? Eine Möglichkeit wäre die Offensive. Die beiden Meister-Stürmer Albian Ajeti (28) und Kevin Carlos (24) haben in den ersten drei Saisonspielen zahlreiche Grosschancen liegen lassen. Der Expected-Goals-Wert von Ajeti steht bei 1,7, das Torekonto des Baslers zeigt aber noch immer eine Null an. Etwas besser sieht es bei Konkurrent Kevin Carlos aus, der nach seinem etwas glücklichen Treffer gegen YB seinen xG-Wert von 1,0 halten kann.
Klar bringen beide FCB-Mittelstürmer Qualitäten mit. Ajeti ist spielstark, Kevin Carlos hat Tempo und Physis. Doch reicht das, sollte sich der FCB für die grosse Königsklasse qualifizieren? Gerüchte um einen Zugang im Sturmzentrum gibt es keine. Und auch die Spekulationen um einen Abgang von Kevin Carlos sind zuletzt wieder deutlich abgeflacht. Stucki dürfte erst einen weiteren Angreifer verpflichten, wenn einer der beiden jetzigen Stürmer den Klub noch verlassen sollte. Gleiches gilt für die Flügel: Vom Duo Traoré/Otele ist man überzeugt, abgeben will man beide nicht. Doch kommt das ganz grosse Angebot, wird man dem Spieler keine Steine in den Weg legen – und mit voller Klubkasse nach Ersatz suchen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 5 | 6 | ||
2 | 2 | 4 | 6 | ||
3 | 3 | 3 | 6 | ||
4 | 2 | 2 | 6 | ||
5 | 2 | 1 | 4 | ||
6 | 3 | -1 | 4 | ||
7 | 2 | 0 | 3 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
10 | 2 | -2 | 0 | ||
11 | 2 | -5 | 0 | ||
12 | 2 | -5 | 0 |