BLICK: Zum Saisonauftakt im Sommer waren sie nicht ganz fit. Ihnen fehlte die Vorbereitung. Sind Sie froh, dieses mal die Vorbereitung mittun zu können?
Silvan Widmer: Ja, absolut. Es ist wichtig für meine Physis. Im Sommer hat mir das definitiv gefehlt. Ausserdem freue ich mich, weil es auch für den Teamgeist gut ist. Man lernt die Spieler und die Staff-Mitglieder in einem Trainingslager von einer anderen Seite kennen. Deshalb bin ich froh, kann ich die Vorbereitung nun mitmachen.
Die Vorrunde verlief alles andere als wie gewünscht.
Ja. Das wissen wir alle. Wir haben uns mehr erhofft. Wir haben mehr erwartet. Dann wurden wir auf den Boden der Realität zurückgeholt und mussten kämpfen. Wenns gut läuft, dann ist es einfach. Wenns nicht gut läuft, dann muss man kämpfen. Das haben wir versucht. Aber sicherlich sind wir mit der Vorrunde nicht zufrieden.
Vermissen Sie Italien manchmal?
Es gibt diverse Sachen, die ich aus Italien vermisse. Da bin ich ganz ehrlich. Hauptsächlich das südliche Ambiente und der Lebensstil. Alles ist etwas gemütlicher. Aber ich bin Schweizer, ich bin in der Schweiz aufgewachsen und kenne das Leben hier. Im Sommer kehrte ich in meine Heimat zurück und es gefällt mir da genauso gut.
In der «Gazzetta dello Sport» stand zuletzt, dass Bologna Interesse an Ihnen zeigt.
Davon weiss ich nichts. Ich weiss nur, dass Bologna in Schwierigkeiten steckt. Es soll investiert werden, weil man auf einem Abstiegsplatz liegt. Dass der Verein Spieler verpflichten möchte, die den italienischen Fussball kennen, liegt auf der Hand. Das würde für mich aber nicht in Frage kommen. Ich konzentriere mich auf den FCB.
Haben Sie den Schritt zum FCB jemals bereut?
Nein, gar nicht.
Auch nicht, als Cristiano Ronaldo in die Serie A wechselte?
Gegen ihn zu spielen, hätte mich schon gereizt. Er ist der beste Spieler der Welt. Aber auch wenn sein Wechsel nach Italien vor meinem Transfer in die Schweiz bekannt geworden wäre, hätte das nichts an meiner Entscheidung geändert. Wer weiss, vielleicht spiele ich ja sonst mal noch in meiner Karriere gegen Ronaldo.
Fiel Ihnen der Neuanfang in der Schweiz leicht?
Schon bevor ich zum FCB wechselte, habe ich mir eine Eigentumswohnung in der Schweiz gekauft. Deshalb fiel mir der Neuanfang nicht schwer. Ich freute mich wieder in der Nähe von Freunden und der Familie zu sein.
Letztes Jahr wurden Sie zum ersten Mal Papa. Gab es seither die eine oder andere schlaflose Nacht?
Ja, klar. Das können wohl alle Vätern bestätigen. Wir können nur selten durchschlafen. Aber meine Frau und ich sind ein Super-Team. Wir machen das zusammen. Und wir haben uns mittlerweile auch dran gewöhnt. Aber ich will nicht lügen: Ich bin auch froh, kann ich hier in Marbella einige Nächte durchschlafen. Vor allem auch weil die Trainings sehr intensiv sind.
Der FCB hat neue Fitness-Trainer. Sind die Trainings intensiver als bisher?
Ich hatte eben ein sehr strenges Training mit den Beiden. Aber ich freue mich darüber. Ich brauche eine strenge Vorbereitung. Je strenger die ist, desto mehr profitiert man später in der Saison davon.
Die Saison ist wohl gelaufen. Der Abstand auf YB ist zu gross. Was kann man sich da als Spieler noch für Ziele setzen?
Wie gesagt: Wir sind mit der Hinrunde unzufrieden. In erster Linie müssen wir nun zeigen, was wir wirklich können. Das wollen wir uns selbst aber auch unseren Kritikern beweisen. Wir wollen den Abstand auf YB verringern – so schnell wie möglich. Aber es muss wohl alles perfekt laufen, damit wir noch in die Nähe von YB kommen können.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 38 | 48 | 73 | ||
2 | 38 | 9 | 63 | ||
3 | 38 | 11 | 61 | ||
4 | 38 | -3 | 54 | ||
5 | 38 | 8 | 53 | ||
6 | 38 | 2 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 38 | -1 | 53 | ||
2 | 38 | -1 | 52 | ||
3 | 38 | -10 | 44 | ||
4 | 38 | -25 | 40 | ||
5 | 38 | -10 | 39 | ||
6 | Yverdon Sport FC | 38 | -28 | 39 |