Vom Xhaka-Abschied bis zum «Barfi»: So war der Basler Meister-Samstag
Es ist ein Fussball-Samstag, wie ihn sich das rotblaue Fan-Herz gewünscht hat. Der Abschluss der Saison beginnt emotional mit der Verabschiedung von Ikone Taulant Xhaka. Mega-Choreo, Tränen und eine gross angekündigte Rückkehr von Granit Xhaka inklusive.
Dann folgt der Match gegen Luzern. Es ist eine Offensiv-Gala auf der Zielgeraden Richtung Meisterpokal. Gleich mit 4:0 werden die Gäste aus dem Joggeli gefegt. Mann des Spiels ist – mal wieder: Xherdan Shaqiri mit zwei Torvorlagen.
Als Krönung gibts dann endlich den Meisterpokal nach acht langen Jahren Wartezeit. Auf dem Oldtimer-Bus wird die Mannschaft spät am Abend samt Trophäe auf den «Barfi gekarrt, wo Tausende Fans schon lange ausharren. Weil die spontane Meisterfeier vor zwei Wochen so schön war, wird die Prozedur einfach nochmals wiederholt.
Diesmal ist Shaqiri der grosse Einpeitscher am Mikrofon, obwohl die Stimme des Superstars in schlechterem Zustand ist als der Rasen im St. Jakob-Park nach dem ESC. Mit Pyro, Feuerwerk und Fan-Gesängen feiert Rotblau bis weit über Mitternacht hinaus.
Eins lassen die Spieler aber bei aller Ausgelassenheit schon am Samstagabend durchblicken: Läuft alles nach Plan, werden sie das «Barfi»-Tripple schon bald voll machen und ein drittes Mal mit den Fans feiern. Dann nämlich, wenn auch der Cupfinal vom 1. Juni erfolgreich gestaltet wurde.
Die FCB-Stars haben sich für einen Moment vom Balkon des «Papa Joe's» zurückgezogen. Taulant Xhaka kündigte zwar bereits an, dass man nochmals mit den Fans weiterfeiern wolle, trotzdem machen sich einige Fans so langsam auf den Heimweg. Das Gedränge auf dem Barfüsserplatz ist aber nach wie vor gross.
Basels Assistenztrainer (und bald Assistenzcoach bei der Nati) Davide Callà (40) nimmt sich während der Meister-Sause kurz Zeit für ein Interview mit dem TV-Sender Tele Basel. Angesprochen darauf, wer denn in der Nacht beim FCB das Feier-Biest geben wird, sagt Callà: «Wenn ich dem Team so zuschaue, würde ich sagen, dass es Shaqiri ist. Allerdings gebe ich seiner Stimme noch etwa 25 Minuten.»
Callà selber will den Abend lieber in vollen Zügen geniessen. «Ich bleibe schön im Hintergrund und überlasse die grosse Bühne den Spielern.»
Die Muttenzerkurve scheint bei den Pyros eine «Alles muss weg»-Aktion am Laufen zu haben, denn auf dem Barfüsserplatz brennen seit rund einer Stunde praktisch ununterbrochen Fackeln. Bleibt zu hoffen, dass alle Fans heil durch die Feier kommen.
Jetzt geht das Mikrofon weiter an Meister-Trainer Fabio Celestini. Die Stimme des 49-Jährigen wurde in den letzten Stunden ganz offensichtlich schon ordentlich in Mitleidenschaft gezogen. Der guten Stimmung auf dem Balkon tut das aber keinen Abbruch.
Nach etlichen weiteren Spielern folgt nun die grosse FCB-Ikone. Taulant Xhakas wird skandiert. Und das zehn Mal. Dann stimmt Shaqiri auch gleich noch zu Xhaka-Fangesängen an. «Ihr werdet immer in meinem Herzen bleiben», so die Worte des 34-Jährigen. Auch er stimmt noch zu Fangesängen an.
Dann folgen Romario und Carlos, ehe Shaqiri an der Reihe ist. «Er hat in dieser Saison mehr Statements verteilt, als hier Menschen anwesend sind», so die grossen Worte von Dominik Schmid.
Shaqiri führt durch die nächsten Spieler. Vouilloz, Metinho und Otele sind an der Reihe. Vor allem der Nigerianer wird dabei lautstark gefeiert und besungen.
Jetzt werden von den Fans die einzelnen Spieler gefeiert. Zuerst der Goalie. Nachdem Shaqiri «Marwin» schreit, antwortet die Menschenmenge mit einem lautstarken «Hitz». Dieser stimmt zu einem Lied an und behauptet: «FCB-Fan musst du werden.»
Die Fans feiern die Meisterhelden lautstark und zünden immer weiter Pyros. Der «Barfi» ist in roten Rauch gehüllt.
Xherdan Shaqiri und Taulant Xhaka sind die ersten Spieler, die mit dem Pokal auf den Balkon des «Papa Joe's» schreiten und sich den zahlreichen FCB-Fans präsentieren. Sofort wird es nochmals deutlich lauter, als es sonst schon war.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 38 | 48 | 73 | |
2 | Servette FC | 38 | 9 | 63 | |
3 | BSC Young Boys | 38 | 11 | 61 | |
4 | FC Lugano | 38 | -3 | 54 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 38 | 8 | 53 | |
6 | FC Luzern | 38 | 2 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 38 | -1 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 38 | -1 | 52 | |
3 | FC Sion | 38 | -10 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 38 | -25 | 40 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 38 | -10 | 39 | |
6 | Yverdon Sport FC | 38 | -28 | 39 |