Das Spiel
Schon weit vor dem Anpfiff wird es in Basel so richtig emotional. Vor seiner 407. und letzten Partie für die Bebbi wird Taulant Xhaka im ausverkauften St. Jakob-Park verabschiedet. «Es fällt mir schwer, weil ich heute meine letzten Minuten für den FCB bekomme. Aber ich habe in all den Jahren alles gegeben», so der 34-Jährige. Einige Minuten zuvor bekommt auch Assistenztrainer Davide Calla – der nach der Saison zur Schweizer Nationalmannschaft wechselt – einen frenetischen Applaus.
Fussball gespielt wird danach auch noch. Schliesslich geht es für den FC Luzern noch um die Qualifikation für Europa – auch wenn das mit Blick auf die Partie nicht unbedingt zu erkennen ist. Mit 0:4 müssen sich die Innerschweizer dem Meister geschlagen geben und so mit dem undankbaren sechsten Tabellenplatz vorliebnehmen.
Für die Szene des Spiels sorgt zehn Minuten vor der Pause Xhaka. Nach 34 Minuten – passend zu seiner Trikotnummer – verlässt er zum letzten Mal den Rasen des St. Jakob-Park. Zu diesem Zeitpunkt sind die Basler dank einem Tor von Albian Ajeti – dessen Vertragsverlängerung bis 2028 vor dem Spiel bekannt gemacht wurde – bereits mit 1:0 in Führung.
Kurz danach erhöhen die Basler in Person von Philip Otele. Vor einem noch höheren Halbzeitrückstand rettet den FCL nach einem Shaqiri-Freistoss die Latte.
Und auch nach dem Seitenwechsel können die Innerschweizer nicht reagieren. Im Gegenteil. Nach 55 Minuten sorgt Anton Kade mit dem 3:0 für die Entscheidung. Weil danach auch noch Bénie Traoré trifft, krönen die Bebbi den Meistertitel und Xhaka-Abschied mit einem Kantersieg.
Die Tore
18. Minute, Albian Ajeti, 1:0. Shaqiri lupft den Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum, wo Owusu nur bis zu Ajeti klärt. Mit einem Halbvolley versenkt dieser den Ball aus elf Metern im Tor.
40. Minute, Philip Otele, 2:0. Shaqiri wird auf der linken Seite in die Tiefe geschickt und flankt den Ball in den Strafraum. Dort zieht Otele ab und versenkt den Ball schön im Lattenkreuz.
55. Minute, Anton Kade, 3:0. Shaqiri tänzelt an der Grundlinie mit dem Ball herum und legt dann zu Kade zurück. Direkt trifft aus etwa zehn Metern flach ins linke Eck.
70. Minute, Bénie Traoré, 4:0. Super Tor von Traoré! Der Ivorer bekommt auf der linken Seite zu viel Platz und schlenzt den Ball unhaltbar ins lange Eck.
Die Stimmen
Albian Ajeti (FCB, gegenüber Blue): «Die Emotionen haben schon gestern Abend angefangen. Ich habe sehr schlecht geschlafen, weil ich zu viel Adrenalin hatte. Heute war es genau gleich, ich wollte nur noch spielen und das mit der Mannschaft und den Fans geniessen. Ich hoffe der Tag heute endet nie.» Und weiter zu seiner Vertragsverlängerung: «Ich bin in Basel geboren. Dieses Trikot von klein auf tragen zu dürfen, ist eine grosse Ehre für mich. Solange ich das trage, werde ich immer alles für diese Farben geben.»
Taulant Xhaka (FCB, gegenüber Blue): «Wir haben es wirklich verdient, Schweizer Meister zu werden. Wir mussten lange kämpfen – waren acht Jahre ohne Titel. Das geniessen wir heute mit unseren Familien und der Mannschaft, aber alles in einem gesunden Rahmen.» Und weiter zu seinem Abschied: «Ich muss zuerst Mal zwei Nächte drüber schlafen, bis ich merke, dass das mein Abschiedsspiel war. Jetzt will ich es einfach geniessen. Es ist nicht der Moment, um traurig zu sein, sondern stolz darauf, was wir erreicht haben.»
Der Beste
Xherdan Shaqiri. Serviert seine Saisonvorlagen 21 und 22. Auch am ersten Tor beteiligt. Scheitert zudem mit einem Freistoss an der Latte.
Der Schlechteste
Pius Dorn. Defensiv ein komplett desaströser Auftritt des Captains. Und auch gegen vorne kommt gar nichts.
Das gab zu reden
Taulant Xhaka bestreitet gegen Luzern sein 407. und letztes Spiel für den FCB. Nach 34 Minuten marschiert das Basler Urgestein unter tosendem Applaus von der Fussballbühne. Der offizielle Teil der Verabschiedung findet bereits eine Stunde vor Anpfiff statt, als seine Teamkollegen, der Staff und zahlreiche Klubmitarbeitende für den Mittelfeldspieler Spalier stehen. Und die Muttenzerkurve Xhaka mit einer besonderen Choreo verabschiedet.
Die Schiedsrichter
Fedayi San hat die unproblematische Partie jederzeit komplett im Griff. VAR Fähndrich muss sich nie einschalten.
Die Fans
36’000 Fans im ausverkauften St. Jakob-Park feiern den 21. Basler Meistertitel der Klubgeschichte.
So gehts weiter
Die Super-League-Saison 2024/2025 ist zu Ende. Während der FC Luzern bereits Sommerferien hat, hat der FC Basel noch die Chance auf das Double. Am nächsten Sonntag (14.00 Uhr) treffen die Bebbi im Cupfinal auf den FC Biel.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 38 | 48 | 73 | |
2 | Servette FC | 38 | 9 | 63 | |
3 | BSC Young Boys | 38 | 11 | 61 | |
4 | FC Lugano | 38 | -3 | 54 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 38 | 8 | 53 | |
6 | FC Luzern | 38 | 2 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 38 | -1 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 38 | -1 | 52 | |
3 | FC Sion | 38 | -10 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 38 | -25 | 40 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 38 | -10 | 39 | |
6 | Yverdon Sport FC | 38 | -28 | 39 |