«Alle Kantone müssen mitziehen»
Jacobacci befürwortet Corona-Massnahmen im Tessin

Seit Mittwoch ruht der Trainingsbetrieb im Tessin. Lugano-Coach Maurizio Jacobacci steht voll hinter der Radikal-Massnahme und hält das Verhalten der PSG-Fans für unverantwortlich.
Publiziert: 12.03.2020 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2020 um 08:39 Uhr
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Lugano-Trainer Jacobacci befürwortet die Corona-Massnahmen im Tessin.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Am Mittwoch noch trainieren die Spieler des Tessiner Super-League-Klubs ganz normal. Eine Einheit um 10 Uhr, eine um 14.30 Uhr. Doch mit dem nachmittäglichen Trainingsende ist nichts mehr, wie es vorher war. Das Dekret des Tessiner Staatsrats verbietet nicht nur alle Spiele, sondern auch alle Trainings bis 29. März. «Ich dachte nur: Scheisse! Aber mit dieser Massnahme kam die Regierung uns nur zuvor», so Jacobacci. «Wir hatten ohnehin vor, die Spieler quasi freizustellen, ihnen ein individuelles Programm mitzugeben, dass sie zu Hause ausführen sollten. Wir wollten freiwillig für rund zehn Tage auf Mannschaftstrainings verzichten.»

Jetzt ist das mit der Freiwilligkeit Geschichte. «Wir treffen uns am Freitagmorgen, erläutern den Spielern nochmals, was genau sie zu tun hätten – und dann geht jeder seines Weges. Nur eines sollen sie nicht: In den Flieger sitzen und in ihre Heimat zurückkehren. Sie sollen im Tessin bleiben.»

«Braucht radikale Massnahmen»

Jacobacci ist sicher: Wenn die ganze Schweiz das derart durchzieht wie das Tessin, kann die Infektionsrate bereits in zwei Wochen rückläufig sein. «Nur ist wichtig, dass alle Kantone mitziehen. Da muss der Staat dahinter. Alle müssen involviert sein. Wollen wir den Virus stoppen, braucht es radikale Massnahmen.»

Und nicht das, was er gestern am Fernsehen sah, als er sich PSG gegen Dortmund reinzog. «Was die Pariser Fans da veranstalteten, zu Tausenden eine Party vor dem leeren Stadion abzuhalten, das ist in höchstem Masse verantwortungslos! Genau so darf es nicht sein. Für dieses Verhalten fehlt mir das Verständnis total. Es ist noch vielen nicht bewusst, was es braucht, damit schnellstmöglich wieder Normalität einkehrt.»

In Zug kann er noch ins Kino

Er selber geht am Freitagmittag zurück an seinen Wohnort Zug. Und macht was? «Ich werde ganz viel Zeit haben, um über neue Systeme zu tüfteln. Um mir Gedanken zu machen, was wir machen müssen, um erfolgreich zu sein, wenn dann wieder Fussball gespielt werden kann.» Wird es das? Jacobacci: «Das hängt ganz stark von der Uefa ab. Wenn sie zur einzig sinnvollen Einsicht kommt, nämlich die Euro abzusagen und auf nächstes Jahr zu verschieben, haben wir eine Chance, die nationalen Meisterschaften zu Ende zu spielen. Und auch die Champions League... Und das ist ein Anlass der Uefa.»

Und wenn er nicht gerade an taktischen Revolutionen hirnt, was macht er dann? «Wir gehen gerne ins Kino. Im Tessin wäre das nun nicht mehr möglich.» In Zug im Moment schon noch. «Aber wir machen dann eher Heimkino. Oder kochen gemeinsam. Ich habe Zeit, um joggen zu gehen oder auf den Hometrainer zu sitzen. Und ganz allgemein werde ich mit Ilona viel Zeit verbringen können, was auch schön ist.» Denn Ilona lebt teils auch in Los Angeles, wo ihr Sohn Seya den grossen Hollywood-Traum lebt. Wegen des Trumpschen Dekrets dürfen Europäer ab Samstag für dreissig Tage nicht in die USA einreisen. Ilona hat Flugtickets für den 19. März...

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