Alex Frei bei FORZA! XXL – Die grosse Hinrunden-Analyse
Lob für Malenovic und einen klaren Trainer des Jahres

Blick-Experte und Rekordnationaltorschütze Alex Frei zieht im Fussballpodcast FORZA! XXL ein Fazit zur Hinrunde der Super League.
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Blick-Experte Alex Frei zieht ein Fazit zur Hinrunde in der Super League.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Aufsteiger Thun feiert sensationell den Titel als Herbstmeister der Super League
  • St. Gallen begeistert mit klarem Spielstil und jungen Schweizer Spielern
  • Thun hat elf Punkte Vorsprung auf YB nach der Hinrunde
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias WedermannFussballchef

Die Super League geht in einen kurzen Winterschlaf, die Hinrunde ist zu Ende und Aufsteiger Thun feiert sensationell den Titel als Herbstmeister. Blick-Experte und vierfacher Schweizer Meister Alex Frei (46) ordnet in der neusten Folge FORZA! XXL das erste halbe Jahr der Saison ein.

Herbstmeister Thun

«Thun ist absolut verdient auf dem ersten Platz. Elf Punkte Vorsprung auf YB ist eine richtige Hausnummer. Doch jetzt kommen die Schwierigkeiten. Zum einen, die Leistungen nach der Winterpause zu bestätigen, da ein Einbruch unglaublich schade wäre und die internen sowie externen Ansprüche gewachsen sind. Zum anderen Spieler, die jetzt möglicherweise plötzlich Begehrlichkeiten wecken bei anderen Klubs oder plötzlich Anforderungen stellen.»

St. Gallen mitten im Titelrennen

«Sie haben einen klaren Spielstil. Enrico Maassen ist sich treu geblieben mit einigen Anpassungen. Das finde ich cool. St. Gallen begeistert, vor allem zu Hause, mit ausverkaufter Hütte und es kommen immer wieder neue, junge Schweizer Spieler zum Zug. Für mich können die Ostschweizer bis zum Schluss oben mitspielen – wieso nicht träumen wie in der Saison 1999/2000?»

Europa-Fussball im neuen Lugano-Stadion?

«Sie sind unglaublich schwierig aus den Startlöchern gekommen, und jetzt sind sie plötzlich wieder mittendrin oben mit dabei. Für eine Zeit wurde gar Mattia Croci-Torti angezweifelt, doch er hat das Ruder in starker Manier herumgerissen. Im Tessin will man den Titel – und möglichst mit Champions League ins neue Stadion.»

Was tun gegen die Basler Torlos-Grippe?

«Der FC Basel hat das Problem, dass sie keinen Stürmer im Kader haben, Stand heute, der 15 bis 20 Tore garantiert. Sie haben zahlreiche Chancen, aber keinen, der diese nutzt. Ich kann mir vorstellen, dass es hier ein oder zwei einheimische Kandidaten gibt, die man beim FCB holen könnte. Die Basler Transferpolitik tendiert allerdings stets in Richtung Ausland. Die Titelverteidigung ist weiterhin absolut machbar und ich finde, der Spielstil von Ludovic Magnin ist grundsätzlich sehr attraktiv und interessant. Zudem habe ich mich sehr gefreut, dass Moritz Broschinski ein Tor erzielt hat. Was er an Sprüchen und Kritik einstecken musste, war nicht immer korrekt.»

Moritz Broschinski vom FC Basel fällt verletzt aus

Sorgenkind YB

«Es ist eigentlich unmöglich, dass YB innert zwei Spielen neun Gegentore kassiert. Sie bekommen einfach viel zu viele Gegentore. Die Erkenntnis ist klar: YB bekommt zu viele Tore und hat zu wenig Qualität in der Innenverteidigung. Wenn ich den Bernern einen Rat geben darf, sehe ich dringenden Handlungsbedarf auf dieser Position. YB ist immer noch im Meisterrennen mit dabei und ich bin überzeugt, dass der YB-Express in der Rückrunde noch ins Rollen kommt.»

Didier Tholot, Trainer des Jahres

«Das Kader ist sehr gut zusammengestellt von Christian Constantin und seinem Sohn, es gibt in dieser Saison keinen Präsidenten-Aussetzer bei den Transfers. Sie sind in fast jedem Spiel gut unterwegs. Die Championship Gruppe muss das Ziel sein und das werden sie aus meiner Sicht schaffen – Didier Tholot ist für mich zudem der Trainer des Jahres 2025.»

Rückendeckung für Malenovic

«Ich kenne auch eine andere Seite von Milos Malenovic, als dass sie kürzlich in der Öffentlichkeit dargestellt wurde. Die FCZ-Mannschaft ist talentiert und gut zusammengestellt. Der Druck auf das Ehepaar Canepa ist allerdings so gross geworden, dass es keinen anderen Ausweg gab als die Trennung vom Sportchef. Jetzt geht es einfach darum, an die Trainerlösung Dennis Hediger zu glauben, Punkte zu sammeln, nicht in den Abstiegssumpf zu kommen und irgendwie auf die Top 6 zu hoffen.»

Gerüchte um Frick-Nachfolge

«Ich als Nachfolger von Mario Frick? Unmöglich. Auch beim FC Luzern gibts die Problematik, dass kein Spieler die Verantwortung des soliden Torjägers übernimmt. Dann vergibst du Chancen und es fehlen dir schnell die Punkte. Die Mannschaft muss jetzt gemeinsam einen nächsten Schritt machen. Wichtig zu erwähnen für mich: Ich habe selten einen Spieler gesehen, der so unfassbar wichtig ist wie Pius Dorn für den FC Luzern. Wenn er spielt oder nicht spielt, ist das ein grosser Unterschied.»

Kann man bei Servette die Tabelle lesen?

«Die sehen sich als Klub, der Champions League spielen müsste. Ich habe selbst für diesen Club gespielt und kann daher beurteilen, wie die Denkweise in Genf ist. Ich weiss nicht, ob die sich bewusst sind, wo sie eigentlich stehen in der Tabelle oder ob die in Genf schon jemals einer angeschaut hat kürzlich. Ich habe Zweifel, ob sie den Schalter umlegen können. Sie müssen so hart im Nehmen sein, wie Goalie Joël Mall am Wochenende bei seinem Crash in Basel.»

Grosses Lob für GC-Scheiblehner

«Ich finde Gerald Scheiblehner einen sehr guten Trainer mit klarer Spielphilosophie und einem guten Humor, auch wenn ich ihn in den Interviews nicht immer verstehe (lacht). Das Problem, das ich bei GC sehe, wäre eine dritte Barrage in Folge. Irgendwann kann man als Klub den zweitletzten Platz nicht immer schönreden.»

Liga-Aufstockung für Winti!

«Es ist noch nicht aller Tage Abend für Winterthur. Man ist aber ganz klar auf Schwächephasen der Konkurrenz angewiesen. Ich würde es Patrick Rahmen unglaublich gönnen, wenn er es schaffen würde, Winti zu retten. Für mich müsste man sonst die Liga aufstocken, damit dieser charmante Klub in der Liga bleiben kann.»

Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
19
16
40
2
FC St. Gallen
FC St. Gallen
19
16
37
3
FC Lugano
FC Lugano
19
5
33
4
FC Basel
FC Basel
19
8
32
5
BSC Young Boys
BSC Young Boys
19
0
29
6
FC Sion
FC Sion
18
4
27
7
FC Zürich
FC Zürich
19
-7
24
8
FC Luzern
FC Luzern
19
0
21
9
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
0
21
10
Servette FC
Servette FC
18
-6
20
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
19
-9
17
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-27
10
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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