Nicht alle Schweizer können sich über den Quali-Auftakt freuen
Vier Stars sind trotz Quali-Traumstart die grossen Nati-Verlierer

Die Nati ist mit den Heimsiegen gegen Kosovo und Slowenien perfekt in die WM-Quali gestartet und hat sich eine hervorragende Ausgangslage geschaffen. Neben vielen Gewinnern gibt es aber auch ein paar wenige Verlierer.
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Murat Yakin hat nach dem Abstieg aus der Nations League das Siegerlächeln wieder gefunden.
Foto: Pius Koller

Darum gehts

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Die starken Auftritte gegen Kosovo (4:0) und Slowenien (3:0) zum Auftakt in die WM-Quali bringen viele Gewinner hervor. Allen voran Breel Embolo (28). Trotz einer turbulenten Woche mit dem verspäteten Einrücken wegen des Last-Minute-Wechsels von Monaco nach Rennes und dem Termin vor dem Basler Appellationsgericht trumpfte der Stürmer gross auf. Gegen Kosovo ist er mit einer Doublette der Matchwinner, gegen Slowenien trifft er im fünften Länderspiel in Folge. Die Schweiz hat in diesen Tagen den besten Embolo gesehen, der je in der Nati gespielt hat. Doch nicht nur er hat in den letzten Tagen viele Pluspunkte gesammelt.

Traumtor von Embolo zum 4:0
0:36
Ganz cool per Hacke:Traumtor von Embolo zum 4:0

Die Gewinner

Dan Ndoye (24): Bereits an der EM 2024 war der Waadtländer mit senegalesischen Wurzeln Stammspieler. Doch der Aufstieg des Flügelstürmers geht unaufhaltsam weiter. In den zwei Jahren bei Bologna hat er sich taktisch enorm weiterentwickelt – und auch physisch hat er noch einmal eine Schippe draufgelegt. Ihn im Eins-gegen-eins zu stoppen, ist praktisch unmöglich, weshalb er die grösste Waffe in der Schweizer Offensive ist. «Ich will einer der Besten werden auf meiner Position, das ist mein Ziel», sagt Ndoye, für den Nottingham aus gutem Grund knapp 40 Millionen Franken auf den Tisch gelegt hat. Denn auch im Abschluss wird er immer stärker, wie er beim 3:0 gegen Slowenien zeigt. «The Sky ist the Limit.» Auf Dan Ndoye trifft das zu – mehr denn je.

Ndoye trifft in der 38. Minute zum 3:0
1:02
Xhaka leitet mit Traumpass ein:Ndoye trifft in der 38. Minute zum 3:0

Nico Elvedi (28): Der Gladbach-Verteidiger hat ein verflixtes Nati-Jahr hinter sich. An der EM sitzt er nur auf der Bank, in der Nations League fliegt er mit Witz-Rot vom Platz und trifft ins eigene Tor. Im März lässt ihn Yakin zu Hause. «Vielleicht hat ihm das ein wenig die Augen geöffnet», so der Nati-Trainer. Es sei mental kein einfaches Jahr gewesen, sagt Elvedi. «Umso schöner, dass der Trainer mir wieder das Vertrauen schenkt. Ich denke, ich konnte mit den zwei Spielen ein bisschen was zurückzahlen.» Nach einer starken Leistung gegen den Kosovo taut der Eisvogel gegen Slowenien auch offensiv so richtig auf. Mit dem 1:0 per Kopf ebnet er den Weg zum Sieg, zudem schaltet er sich auch in den Angriff ein, was sogar Yakin überrascht. «Das war eigentlich gar nicht geplant.»

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Zwei der grossen Gewinner des September-Zusammenzugs: Breel Embolo (l.) und Nico Elvedi.
Foto: TOTO MARTI

Silvan Widmer (32): Obwohl er Captain ist, ist seine Situation in Mainz keine einfache, da er nach der Ankunft von Trainer Bo Henriksen seinen Stammplatz verloren hat. «Persönlich gesehen habe ich zu wenig Spielzeit», so der Aargauer, der im Sommer über einen Transfer nachgedacht hat, sich letztlich aber dagegen entschied, aktiv einen neuen Klub zu suchen. Dass in der Nati auf ihn trotz fehlendem Spielrhythmus Verlass ist, stellt Widmer eindrücklich unter Beweis. Immer wieder taucht er gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, der Lohn ist das Tor gegen Kosovo. «Ich will so lange wie möglich auf höchstem Niveau spielen. Auch in der Nati.»

Fabian Rieder (23): Auch der Berner hat im Klub zwei schwierige Jahre hinter sich. Weder in Rennes noch bei Stuttgart setzt er sich nachhaltig durch. Der Wechsel am Deadline-Day nach Augsburg, wo er einen Fünfjahresvertrag unterschrieben hat, scheint aber auch ihn beflügelt zu haben. In beiden Spielen bereitet er ein Tor vor, seine Standards sind brandgefährlich. Mit seiner Intensität und Aggressivität, aber auch seiner spielerischen Klasse ist Rieder für jeden Gegner unangenehm. Trumpft er weiter so auf, ist er aus der Startelf nicht mehr wegzudenken – notabene auf seiner Lieblingsposition. 

Die Verlierer

Denis Zakaria (28): Der Genfer galt einst als eines der grössten Versprechen im europäischen Fussball. Und auch wenn Zakaria bislang eine gute Karriere hingelegt hat, zwischen dem Monaco-Captain und der Nati geigte es nie richtig – auch jetzt nicht. Sein Problem: Mit Captain Granit Xhaka und Remo Freuler stehen ihm zwei vor der Sonne, die unantastbar sind, da sie sich perfekt ergänzen. «Es tut mir leid für ihn», sagt Yakin. Zakaria sei ein wichtiger Spieler, «leider nicht in dieser Formation. Es ist schwierig, an Remo und Granit vorbeizukommen. Wir hatten mit ihnen Erfolg. Darum will ich da nicht viel wechseln.»

Vincent Sierro (29): Der frühere Toulouse-Captain war dank seiner Führungsqualitäten und seinem Spielverständnis die Entdeckung, als er im Frühjahr 2024 in Dublin im reifen Alter von 27 Jahren sein Länderspieldebüt gab. Und im März, als Yakin Xhaka und Co. eine Pause gönnte, gehörte Sierro zu den Leadern und traf in Belfast gegen Nordirland zum 1:1. Doch jetzt, da alle wieder dabei sind, ist das Standing des Wallisers gesunken. Gegen Kosovo und Slowenien schmorte Sierro, der neu in Saudi-Arabien bei Al-Shabab spielt, 180 Minuten auf der Bank.

1/4
Einer der wenigen Verlierer: Vincent Sierro, der keine Minute zum Einsatz kam.
Foto: Toto Marti

Stefan Gartenmann und Lucas Blondel (beide 28): Im schwierigen letzten Jahr mit dem Abstieg in der Nations League taten sich in der Nati in der Defensive viele Baustellen auf. Nun hat Yakin diese geschlossen. Das zentrale Duo Akanji/Elvedi funktioniert, in den zwei Spielen liessen sie nur eine Grosschance zu. Und auf den Seiten scheint der Nati-Trainer mit Isaac Schmidt rechts (für Widmer) und Miro Muheim links (für Ricardo Rodriguez) seine Back-ups gefunden zu haben. Auch die in Dänemark und Argentinien ausgegrabenen Stefan Gartenmann und Lucas Blondel erhielten beim Casting im Frühjahr und im Juni in den USA ihre Chance, beim Auftakt in die WM-Quali fehlten sie – und wurden nicht vermisst. Auch Eray Cömert und Cédric Zesiger müssen wohl bis auf Weiteres hinten anstehen.

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WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
6
13
15
2
Slowakei
Slowakei
6
-2
12
3
Nordirland
Nordirland
6
1
9
4
Luxemburg
Luxemburg
6
-12
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
6
12
14
2
Kosovo
Kosovo
6
1
11
3
Slowenien
Slowenien
6
-5
4
4
Schweden
Schweden
6
-8
2
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schottland
Schottland
6
6
13
2
Dänemark
Dänemark
6
9
11
3
Griechenland
Griechenland
6
-2
7
4
Belarus
Belarus
6
-13
2
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
6
12
16
2
Ukraine
Ukraine
6
-1
10
3
Island
Island
6
2
7
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-13
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Spanien
Spanien
6
19
16
2
Türkei
Türkei
6
5
13
3
Georgien
Georgien
6
-8
3
4
Bulgarien
Bulgarien
6
-16
3
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
6
13
13
2
Irland
Irland
6
2
10
3
Ungarn
Ungarn
6
1
8
4
Armenien
Armenien
6
-16
3
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Niederlande
Niederlande
8
23
20
2
Polen
Polen
8
7
17
3
Finnland
Finnland
8
-6
10
4
Malta
Malta
8
-15
5
5
Litauen
Litauen
8
-9
3
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Österreich
Österreich
8
18
19
2
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
8
10
17
3
Rumänien
Rumänien
8
9
13
4
Zypern
Zypern
8
0
8
5
San Marino
San Marino
8
-37
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
8
32
24
2
Italien
Italien
8
9
18
3
Israel
Israel
8
-1
12
4
Estland
Estland
8
-13
4
5
Moldawien
Moldawien
8
-27
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belgien
Belgien
8
22
18
2
Wales
Wales
8
10
16
3
Nordmazedonien
Nordmazedonien
8
3
13
4
Kasachstan
Kasachstan
8
-4
8
5
Liechtenstein
Liechtenstein
8
-31
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
8
22
24
2
Albanien
Albanien
8
2
14
3
Serbien
Serbien
8
-1
13
4
Lettland
Lettland
8
-10
5
5
Andorra
Andorra
8
-13
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kroatien
Kroatien
8
22
22
2
Tschechien
Tschechien
8
10
16
3
Färöer
Färöer
8
2
12
4
Montenegro
Montenegro
8
-9
9
5
Gibraltar
Gibraltar
8
-25
0
Qualifiziert
Playoffs
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