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Nati-Trainer Vladimir Petkovic mit SFV-Medienchef Adrian Arnold beim Abschlusstraining vor dem Nations-League-Spiel Deutschland gegen die Schweiz.

Foto: TOTO MARTI

Alain Kunz, Köln

Das Credo ist klar: Kein unkontrollierter Aufbau. Das Kügelchen soll behutsam in den eigenen Reihen gehalten werden. Darauf aufpassen wie auf ein rohes Ei. Bis sich eine Lücke auftut. Was es dazu braucht: exzellente Fussballer. Was es dazu gegen Spanien gebraucht hätte: Weltklasse-Fussballer.

Ein gewisses Risiko wird da bewusst in Kauf genommen. So fiel auch das einzige Tor ich Madrid nach einer solchen Szene, als der mit dem Fuss äusserst versierte Goalie Yann Sommer Granit Xhaka mitten im Schweizer Strafraum anspielen wollte, der Ball leicht in den Rücken des Captains kam, so dass dieser sich drehen musste, ausrutschte, und die Spanier dazwischengehen konnten.

«Kurzpassspiel ist nicht das geeignete Mittel»

Kubi findet nun, dass die Schweiz nicht die Mannschaft hat für so viel Vertikalspiel. «Ich wage zu behaupten, dass das von Petkovic verschriebene Kurzpassspiel nicht das geeignete Mittel ist für diese Spieler, welche mit diesem am Anschlag sind. Besser wäre es, auf schnelle Konter zu setzen. Wie bei Benitos Topchance.»

Naturgemäss sieht das der Nati-Coach anders. Er verteidigt seine Ideen und seine Philosophie. Durchaus auch mit einem Augenzwinkern. «Kubi hat uns sicher trainieren sehen und kennt das Team vielleicht besser als ich... Wir haben volles Vertrauen in unseren Stil. Ab und zu muss man vertikal spielen, da hat Kubi Recht. Aber wir haben von der Charakteristik her nicht so viele vertikale Spieler, mehr horizontale, denen unser Stil entgegenkommt.»

Petkovic geht sogar noch einen Schritt weiter, fordert gegen Deutschland zehn Prozent mehr Mut. «Wir müssen noch höher stehen. Einfachere Ballannahmen machen, nach hinten statt vorne. Es sind diese kleinen Dinge, die ein Spiel entscheiden.»

«Andere Länder, andere Sitten....»

Die Frage nach der Kubi-Kritik war eine von bloss drei Fragen an den Nati-Coach an der offiziellen Pressekonferenz am Vortag des Spiels. Alle anderen gingen an Xherdan Shaqiri. Als Petkovic den Medienraum in Richtung Training verliess, warf er den baffen Journalisten deshalb hinterher: «Wir spielen morgen gegen Deutschland!» Damit spielte er darauf an, dass keine einzige Frage zum prominenten Gegner kam. Wie auch, wenn die ganze Konferenz 16,5 Minuten dauerte? Zum Vergleich: Jene der Deutschen eine Stunde. Lassen wir es mal dabei bewenden: Andere Länder, andere Sitten...

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Übrigens: Der Match muss im RheinEnergieStadion als Geisterspiel ausgetragen werden, wegen der hohen Corona-Fallzahlen in der Stadt Köln. Die Sieben-Tage-Inzidenz sei mit 66 zu hoch, der Risikogebiet-Grenzwert liegt bei 50. In der Schweiz ist die Zahl etwa gleich hoch. In Genf liegt sie bei 144! Nicht mal die gegen die Türkei anwesenden 300 sind diesmal im Stadion. Also: null!

WM-Quali Gruppe A